logo
logo

Produkte und Profile

Pflege-Bahr-Tarif kommt bei jungen Leuten gut an

20. Juni 2013 - Täglich entscheiden sich 1.000 Deutsche für den „Pflege-Bahr", die staatlich geförderte Pflege-Zusatzversicherung. Das zunächst massiver Kritik ausgesetzte Modell erfreut sich längst reger Nachfrage - gerade auch bei jungen Leuten, heißt es beim PKV-Verband.

PFLEGE-VERSICHERUNGBei der Mitgliederversammlung des Verbandes der Privaten Krankenversicherung (www.pkv.de) am Dienstag und Mittwoch in Berlin drehte sich zeitweise alles um die neue geförderte Pflegevorsorge, im Volksmund bekannt als Pflege-Bahr. Allen Unkenrufen zum Trotz sei aus dem noch jungen Pflegezusatz-Produkt ein Erfolgsmodell geworden, sagte der bis zum 30. Juni 2013 amtierende PKV-Vorsitzende, Reinhold Schulte, im Beisein von Gesundheitsminister Daniel Bahr. „Die Zahl der Pflegebedürftigen steigt. Mit der staatlich geförderten Pflege-Zusatzversicherung haben wir gute Voraussetzungen geschaffen, dass wir alle eigenverantwortlich vorsorgen können", sagte der Minister.

„Die staatlich geförderte Pflege-Zusatzversicherung ist ein großer Erfolg: Eine Sonderumfrage unter unseren Mitgliedsunternehmen hat ergeben, dass Ende Mai bereits über 125.000 Menschen einen Förder-Tarif abgeschlossen hatten. Da aktuell jeden Tag etwa 1.000 neue Anträge hinzukommen, steuern wir inzwischen sogar schon die Marke von 150.000 Verträgen an."

Und sei erst der Anfang, sagte Schulte. Die anbietenden privaten Krankenversicherer - bislang 24 mit einem Marktanteil von über 80 Prozent in der PKV - haben Schultes Angaben zufolge alle Hände voll damit zu tun, interessierte Bürger beim Aufbau einer privaten Pflegevorsorge zu beraten. „Und weitere Unternehmen planen den Einstieg in die geförderte Pflege-Zusatzversicherung noch in diesem Jahr." Der sogenannte Pflege-Bahr hatte mit Inkrafttreten der ersten Tarife im Januar 2013 in den Medien harsche Kritik ausgelöst. Nach dem ersten Quartal 2013 brachten auch Verbraucherschützer ihre Antihaltung zum Pflege-Bahr öffentlich zu Gehör ("Finanztest schmettert "Pflege-Bahr"-Tarife ab").

Die Fachwelt indes - allen voran die privaten Krankenversicherer, die bereits eine geförderte Pflegevorsorge anbieten, berichtete von immer besseren Verkaufserfolgen ("Von schleppendem Verkauf kann keine Rede sein"). Die Einlassung samt Kritik über die unzureichende, gesetzlich eingeführte Pflegepflicht-Versicherung haben laut Marktforschungs-Ergebnissen zu einem Umdenken in Bevölkerungskreisen geführt. Das zeige sich an den Zuwachsraten im Jahr 2012 bei der ungeförderten Pflegezusatz-Versicherung. Im vergangenen Jahr sei die Zahl dieser Verträge in der PKV um 16,3 Prozent oder 306.300 auf knapp 2,2 Millionen Policen angewachsen. Seit dem Jahr 2000 habe sich so der Gesamtbestand der Verträge mehr als verdreifacht.

Daniel Bahr „Wir haben alle Hände voll zu tun, um die Anfragen interessierter Bürger zu bearbeiten, die sich beim Aufbau einer privaten Pflegevorsorge beraten lassen wollen", sagte erklärte der scheidende PKV-Vorsitzende gestern vor Journalisten in Berlin. Auch der Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (Foto) wusste von der stetig steigenden Nachfrage in Sachen ausreichende Pflegevorsorge.

Und Reinhold Schulte betonte gestern außerdem: Daten im PKV-Verband würden noch einen weiteren, sehr erfreulichen Trend belegen. Die geförderte Pflege-Zusatzversicherung wird demnach besonders stark von jungen Leuten im Alter zwischen 25 und 35 Jahren abgeschlossen. Diese Altersgruppe macht fast 40 Prozent aller Anträge aus. Jünger als 50 Jahre sind insgesamt 56 Prozent.

Damit werde das erklärte Ziel der Bundesregierung erreicht, insbesondere auch junge Leute zu mehr Vorsorge zu motivieren. Schulte: „Die Private Krankenversicherung ist stolz darauf, dafür trotz knapper Vorlaufzeit ein attraktives, stark nachgefragtes Produkt anbieten zu können."

Die geförderte, kapitalgedeckte Pflege-Zusatzversicherung sei „praktizierte Generationensolidarität". „Davon brauchen wir künftig mehr - und nicht weniger, wenn wir im demografischen Wandel bestehen wollen", sagte Schulte und rechnete vor, dass beispielsweise ein 20-Jähriger, der jetzt eine geförderte Pflegeversicherung zu den Mindestbedingungen abschließe, eine monatliche Leistung von nahezu 2.000 Euro in der Pflegestufe III absichern könne. Das sei mehr als das Dreifache der gesetzlich definierten Mindestleistung von 600 Euro.

Dem PKV-Verband gehören 43 Unternehmen an, bei denen über 32 Millionen Versicherungen bestehen: Rund 9 Millionen Menschen sind den Angaben zufolge komplett privat krankenversichert, dazu gibt es mehr als 23 Millionen Zusatzversicherungen. (eb / www.bocquel-news.de)

zurück

Achtung Copyright: Die Inhalte von bocquel-news.de sind nach dem Urheberrecht für journalistische Texte geschützt. Die Artikel sind ausschließlich zur persönlichen Lektüre und Information bestimmt. Abdrucke und Weiterverwendung - beispielsweise zum kommerziellen Gebrauch auf einer anderen Homepage / Website oder Druckstücken - sind nur nach persönlicher Rücksprache mit der Redaktion (info@bocquel-news.de) gestattet.