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Finanztest schmettert "Pflege-Bahr"-Tarife ab

22. April 2013 - Die staatlich geförderten Pflegetagegeld-Policen reichen laut Stiftung Warentest bei weitem nicht, um den Geldbedarf im Pflegefall zu decken. Der (ungeförderte) Pflegezusatztagegeld-Tarif „PZT-Komfort" der LVM Versicherung wurde dagegen "sehr gut" bewertet.

FINANZTEST 5-2013 Gute Pflegetagegeld­Versicherungen können die Finanzlücke im Pflegefall schließen. Die staatlich geförderte private Vorsorge, auch Pflege-Bahr genannt, tauge dafür aber wenig, heißt es im aktuellen Test, den die Experten der Stiftung Warentest (www.test.de) in der Mai-Ausgabe von „Finanztest" (Foto), Heft 05-2013, veröffentlichen. Sie haben sowohl die neuen „Pflege-Bahr"-Tarife untersucht - als auch rein private Pflegetagegeld­Policen.

Wer im Alter Pflege braucht, muss selbst viel Geld dafür ausgeben, denn die gesetzliche Pflegeversicherung deckt nur einen Teil der Kosten. Seit Januar 2013 zahlt der Staat 5 Euro Zulage im Monat für alle, die eine private Pflegetagegeld-Versicherung abschließen, die den staatlichen Vorgaben genügt. „Doch die neuen geförderten Tarife reichen nicht, um die finanzielle Lücke im Pflegefall zu schließen", sagte Herrmann-Josef Tenhagen, Chefredakteur von Finanztest, im Gespräch mit Journalisten. Die nicht geförderten Tarife würden dagegen mehr lohnen. Zu diesem Ergebnis kommt die Stiftung Warentest nach einer Untersuchung von 23 Pflegetagegeld-Versicherungen ohne staatliche Förderung und 17 mit staatlicher Förderung.

LVM-Pflegezusatztagegeld
Der LVM-Pflegezusatztagegeld-Tarif „PZT-Komfort" erhielt im Maiheft von Finanztest gute Noten. Speziell für einen 45-jährigen Versicherten im PZT-Komfort gab es die Bewertung "gut" (Note 1,8); ebenfalls "gut" (Note 1,9) erhielt der Tarif für einen 55-Jährigen. Besonders vorteilhaft für die versicherten Kunden: Das LVM-Leistungsniveau speziell bei Demenz (= der Pflegestufe 0) wurde von den Finanztestern mit "sehr gut" bewertet. Weitere Pluspunkte des Tarifs PZT-Komfort:

  • Ab Pflegestufe I Beitragsbefreiung im Pflegefall,
  • keine Wartezeit bei einem Eintrittsalter bis 60 Jahre,
  • 100 Prozent Leistung bei vollstationärer Pflege bereits ab Pflegestufe 0.

Der Tipp von der LVM: Man sollte den Tarif PZT-Komfort zusätzlich mit dem staatlich geförderten "Pflege-Bahr" (LVM-Tarif PTG) kombinieren. Dann unterstützt der Staat diese private Vorsorge mit 60 Euro Zulage im Jahr.

Bei den 23 getesteten Angeboten ohne staatliche Förderung seien große Unterschiede festzustellen, heißt es in Finanztest. Das würden die Ergebnisse von „sehr gut" bis „ausreichend" zeigen. Mit einem Monatsbeitrag von rund 55 Euro für 45-jährige Neukunden und 85 Euro für 55-jährige sichern die „sehr guten" und „guten" Tarife das finanzielle Pflegerisiko in allen Pflegestufen ab. „Die geförderten Tarife sind nicht zu empfehlen", betonte Tenhagen. Sie hätten zwar den Vorteil, dass jeder auch mit Vorerkrankungen einen Vertrag bekomme, doch würden sie keine ausreichende finanzielle Absicherung bieten. Außerdem seien ihre sonstigen Vertragsbedingungen in der Regel schlechter. Den Angaben zufolge sollten sie nur dann infrage kommen, wenn jemand wegen seines hohen Alters oder einer Erkrankung keine ungeförderte Versicherung mehr bekommt oder wenn jemand jung ist und ein erhöhtes Krankheitsrisiko hat.

Damit eine Versicherung die Lücke zwischen den Kosten und den Leistungen der Pflegekasse schließt, muss sie viel leisten. Finanztest hat den Finanzbedarf für eine professionelle Pflege geschätzt und als Messlatte für den Test angesetzt. Die Schätzungen zeigen: Der Geldbedarf ist hoch, wenn jemand durch professionelle Pflegekräfte zuhause oder im Heim gut versorgt werden will. Die Kosten für Unterkunft und Verpflegung im Heim sind dabei nicht einmal eingerechnet. So beträgt laut Finanztest der finanzielle Bedarf im Pflegefall bei einer Häusliche Pflege pro Monat in Pflegestufe I etwa 530 Euro. Bei Pflegestufe II sind es bereits 1.270 Euro; und bei Pflegestufe III fallen Kosten in Höhe von 2.320 Euro an. Zum Vergleich nennen die Tester die Kosten für stationäre Pflege: Hier sind in Pflegestufe I etwa 740 Euro fällig, in Pflegestufe II sind es 960 Euro; und in Pflegestufe III fallen etwa 1.260 Euro Pflegekosten an.

Der ausführliche Test Pflegetagegeldversicherungen erscheint in der Mai-Ausgabe der Zeitschrift Finanztest. Online ist unter www.test.de/pflegezusatzversicherung abrufbar. (eb / www.bocquel-news.de)

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