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Tariferhöhung: Inflation reißt Versicherungen mit

8. August 2022 - Alles wird teurer. Die Inflation schlägt sich jetzt auch auf die Versicherungen durch. Marktführer Allianz will die Preise für Policen im Schnitt um 5 bis 10 Prozent erhöhen, ungeahtet dessen bleibt er 2022 bei seinen eigenen Gewinnzielen. Inflationstendenzen und Kursverluste spielen allerdings eine gewichtige Rolle für weitere Pläne.

Finanz-Chef Giuilio Terzariol erklärte bei der Vorlage des Allianz-Zwischenberichts für das erste Halbjahr in München, dass der Versicherungsriese in Deutschland und in vergleichbaren Märkten in den meisten Fällen bereits um 5 bis 10 Prozent gestiegen sind – oder noch steigen werden (siehe bocquel-news 5. August 2022 Im 2. Quartal 2022 holt die Allianz alles wieder auf). In Einzelfällen könnten die Aufschläge auch über 10 Prozent liegen. Details dazu nannte der Allianz Finanz-Chef nicht.

Die Konkurrenz hat vereinzelt darauf reagiert und unter anderem bereits steigende Kfz-Beiträge angekündigt. Die Teuerung wirkt sich auch auf Autoreparaturen auf, den Kfz-Werkstätten müssen inflationsbedingt ihre Preise erhöhen. Darauf müsse auch die Allianz reagieren, machte Terzariol deutlich. Alle Versicherer seien mit den gleichen Problemen durch die Inflation konfrontiert. Dementsprechend dürfte die Wechsel-Saison für Kfz‑Versicherungen im Herbst spannend werden

Zum allgemeinen Stichtag Ende November suchen traditionell Tausende Auto-Besitz und Kfz‑Versicherte (meist) nach dem günstigsten Tarif. Der Inflationsdruck könnte dieses Jahr besonders viel Bewegung bringen.

Die Allianz SE (www.allianz.com) muss dabei neben ihren Kfz‑Normal-Tarifen mit der paneuropäischen Online-Tochter Allianz Direct (www.allianzdirect.de/) auch noch international reagieren. Laut Finanz-Chef Giuilio Terzariol, hatte der Münchner Versicherer erst kürzlich bekannt gegeben, sich mit seinen Direct-Tarifen ab September vollständig bei Check 24, einem der führenden Vergleichsportale für Kfz‑Tarife, listen zu lassen. Dies – so Allianz Direct – sei den preisaffinen Kunden*innen geschuldet; habe man Wachstum im Fokus.

In den vergangenen Jahren hat Allianz in der Kfz‑Versicherung hierzulande in der Wechsel-Saison etliche Kunden*innen  und an günstigere Wettbewerber*innen verloren. So profilierte sich die Huk-Coburg (www.huk.de) inzwischen zum deutschen Marktführer in Sachen Kfz-Versicherungen.

Die Inflation und branchenweite Prämienerhöhungen bieten nun eine Chance, über spitze Kalkulation wieder Kunden*innen zurückzugewinnen, mutmaßte der Allianz-Finanz-Chef. Dennoch ließ er sich nicht in die Karten schauen, was das Kfz-Versicherungsgeschäft betrifft.

Inflationstendenzen und Kursverluste
Bei der Allianz hatten sich Inflationstendenzen und Kursverluste besonders in der Sparte Vermögensverwaltung bemerkbar gemacht. Auf den ersten Blick waren im ersten Halbjahr 2022 hohe 197 Milliarden Euro an Anlagegeldern verloren gegangen. Das relativiere sich jedoch angesichts eines für Dritte verwaltete Anlagevolumen von knapp 1,8 Billionen Euro, ließ Terzariol durchblicken.

Mit dem Skandal bei Hedgefonds der US‑Tochter AGI habe der Abfluss aber nichts zu tun, sagte der Allianz Finanz-Chef Terzariol. Anleger*innen in den USA mussten hohe Verluste hinnehmen, weil man gegen eigene Anlagerichtlinien verstoßen und entsprechende Schuld eingestande hatten. Für einen Vergleich mit Betroffenen hat die Allianz SE 5,6 Milliarden Euro zurückgestellt. (-el / www.bocquel-news.de)

 

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