14. Februar 2013 - Das Aus für den Namen „AWD-Arena" in Hannover Mitte dieses Jahres bringt die Gerüchteküche zum Brodeln. Swiss Life verlängert seinen Sponsor-Vertrag mit dem Stadion des Fußball-Bundesligisten Hannover 96 nicht. Schon werden neue Namensgeber gehandelt.
Im Sommer 2013 wird es keine AWD-Arena mehr geben. Natürlich gibt es die Sport-Arena in Hannover weiterhin. Doch die Namensrechte zur „AWD-Arena" laufen dann aus. Der Versicherungskonzern Swiss Life (www.swisslife.com), der den ehemaligen Finanzkonzern AWD gekauft hatte, will sein Sponsor-Engagement in Hannover zurückfahren.
Seit Jahren profitieren Fußball- und Sport-Vereine von Sponsorvereinbarungen mit bekannten Unternehmen - vielfach auch mit Versicherern, auf deren Name dann die Stadion-Bezeichnung umgewidmet wird. Man denke an die „Allianz Arena" in München, den „Signal Iduna Park" in Dortmund sowie den früheren AWD-Dome in Bremen, der bereits 2010 neu in ÖVB-Arena umbenannt wurde, weil das Sponsoring mit dem AWD damals aufgekündigt worden war. Das gleiche Schicksal trifft nun die AWD-Arena in Hannover.
Dringend neuer Sponsor gesucht
Medienberichten zufolge braucht Hannovers Fußballstadion jetzt dringend einen neuen Sponsor. Noch würden die Namensrechte der AWD-Arena, die vor der WM 2002 noch Niedersachsen-Stadion hieß, bei dem Versicherungskonzern Swiss Life liegen, aber das Ende wurde bereits verkündet. Seit Vertragsbeginn zwischen AWD und Hannover 96 im Jahr 2002 erhielt der Fußball Bundesligist offiziellen Angaben zufolge 1,5 Millionen Euro pro Saison für die Namensrechte an der Fußball-Arena.
Jetzt wird mitgeteilt, dass die Verhandlungen zwischen der deutschen Tochter des Schweizer Versicherungskonzerns Swiss Life (www.swisslife.de) und 96-Klubchef Martin Kind über eine Verlängerung des Vertrages gescheitert sind. Mit dem Namen „AWD" ist nichts mehr los; und das nicht nur in Hannover, nachdem die Swiss Life im November 2012 das Aus für die Marke AWD und 300 damit verbundenen Arbeitsplätzen verkündet hatte ("Swiss Life: Aus für die Marke AWD und 300 Stellen").
Manfred Behrens, CEO der Swiss Life in Deutschland bestätigte, dass in den vergangenen Wochen Verhandlungen stattfanden, mit dem Ziel, den Vertrag zu verlängern. Allerdings habe man hinsichtlich der Bewertung des Sponsoring-Pakets keine Einigung erzielt. Die markant gestiegenen Forderungen des Vereins wollte die Swiss Life nicht erfüllen. "Wir haben Hannover 96 im Vergleich zu den bisherigen Konditionen ein höheres Angebot gemacht, bekamen aber keine verbindlichen Zusagen. Deshalb haben wir uns entschieden, die seit Dezember andauernden Verhandlungen nicht fortzuführen", sagte Manfred Behrens, CEO von Swiss Life in Deutschland, und ergänzte: "Wir blicken auf eine gute und erfolgreiche Zusammenarbeit mit Hannover 96 zurück, von der beide Seiten über zehn Jahre profitiert haben. Für die Zukunft wünschen wir Hannover 96 alles Gute."
Auslaufen des Namensrechte-Vertrags
Mit dem Auslaufen des Namensrechte-Vertrags an der Arena in Hannover will die Swiss Life den Fokus in Deutschland künftig noch stärker auf den Breitensport legen. "Wir möchten unsere Neupositionierung im deutschen Markt mit Engagements im Breitensport auch über die Region Hannover hinaus untermauern", erklärte Manfred Behrens. Bereits in der Vergangenheit hat das Unternehmen eigenen Angaben zufolge deutschlandweit rund 2.500 regionale Sportvereine unterstützt, darunter viele Jugendmannschaften in den unterschiedlichsten Sportarten. Zukünftig werde die Swiss Life in Deutschland insbesondere den Jugendfußball noch stärker fördern.
Namenszug „AWD" an der früheren Hauptverwaltung verschwand
Das aus für den Namen „AWD" trifft in Hannover noch andere Bereiche. So soll auch der Namenszug „AWD" an der früheren Hauptverwaltung des damals gleichnamigen Finanzvertriebs in Hannover verschwinden - ebenso wie die Adressenbezeichnung „AWD-Platz" im Hannoverschen Stadtbezirk Bothfeld-Vahrenheide. Am Gebäude prangt der Name „Swiss Life Select". Der AWD-Platz soll künftig nach dem Wunsch des Schweizer Mutterkonzerns Swiss-Life-Platz heißen. Wie das der dafür zuständige Stadtbezirksrat Bothfeld-Vahrenheide sieht, ist nicht bekannt. Eine Entscheidung stehe noch aus.
Nebenbei wurde übrigens bekannt, dass der Vertrag mit dem Namens-Sponsoring der „AWD-Hall", der Spielstätte der Bundesliga-Handballer im fast benachbarten Burgdorf, von den jüngsten Geschehnissen unberührt bleibe.
„Wir wollten die Entscheidung erst im März treffen, aber Swiss Life forderte das Primat der Entscheidung über den Zeitpunkt. Das ist zu respektieren. Swiss Life hat unsere völlige Solidarität", sagte Martin Kind, der die Nachricht vom Scheitern der Verhandlungen mit der Swiss Life bestätigte.
An den finanziellen Konditionen gescheitert
Aus dem Versicherungskonzern wurde inzwischen kolportiert, dass die Verhandlungen an den finanziellen Konditionen gescheitert seien. So habe Kind statt der zuletzt jährlich fälligen knapp 1,5 Millionen Euro rund 2,5 Millionen Euro gefordert. Schließlich habe sich das Team seit dem letzten Vertragsabschluss vor drei Jahren vom Abstiegskandidaten zum Überraschungs-Team in der Europa League entwickelt. Das könnte der Anlass sein, weshalb der Schweizer Versicherungskonzern nun aus dem Vertrag aussteige.
Diskussionen um mögliche Nachfolgekandidaten
Die Diskussionen um mögliche Nachfolgekandidaten als Namensgeber für die Sport-Arena in Hannover ist bereits in vollem Gang. Man sei bereits von anderen Unternehmen angesprochen worden. Das Grundinteresse sei da, beteuerte der 96-Klubchef. Bislang sei jedoch mit keinem anderen Kandidaten gesprochen worden.
Ruf nach ehemaligem Traditions-Namen „Niedersachsen-Stadion"
Während in Fan-Kreisen der Ruf nach dem ehemaligen Traditions-Namen „Niedersachsen-Stadion" und einem Verzicht auf das Sponsor-Geld lauter wird, werden neben dem in Hannover ansässigen Reisekonzern Tui auch Namen anderer Versicherer gehandelt; gemeint ist beispielsweise der HDI (www.hdi.de), der gerade erst ins neue Hauptverwaltungsgebäude am Stadtrand von Hannover gezogen ist. Die Versicherungsgruppe gehört zum ebenfalls in Hannover beheimateten drittgrößten deutschen Versicherungskonzern Talanx (www.talanx.de). Auf jeden Fall so hat Martin Kind deutlich gemacht, werde ein Namensgeber für die Arena gesucht, der „etwas regionale Wärme" mitbringe. So denke man auch an den Autozulieferer Continental mit Firmensitz in Hannover, der bereits wie die Tui Werbepartner von Hannover 96 ist. (eb / www.bocquel-news.de)
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