29. November 2012 - In Form und Tiefe bislang einzigartig sind die Erhebungen, die für die aktuelle Generali Altersstudie die Lebensbedingungen, Herausforderungen und Wünsche der Über-65-Jährigen in Deutschland abbilden und so ein realistisches Altersbild vermitteln.
Die 65- bis 85-Jährigen in Deutschland fühlen sich im Durchschnitt zehn Jahre jünger, als es ihrem tatsächlichen Lebensalter entspricht. Laut der neuen Generali Altersstudie führen sie mehrheitlich ein sehr aktives, zufriedenes und abwechslungsreiches Leben. Dieses selbstbestimmte Leben wollen sie möglichst lebenslang beibehalten. Die Mehrheit von ihnen stellt deshalb den Erhalt der Gesundheit in den Mittelpunkt. Das sind zentrale Ergebnisse der ersten Generali Altersstudie, die das Institut für Demoskopie Allensbach (www.ifd-allensbach.de) im Auftrag des Generali Zukunftsfonds (www.zukunftsfonds.generali-deutschland.de), einer Einrichtung der Generali Deutschland (www.generali-deutschland.de), erarbeitet hat.
Die aktuelle und in ihrer Form und Tiefe wohl bislang einzigartige Altersstudie liefert neue Erkenntnisse über die Älteren in Deutschland. Den Angaben zufolge empfinden die Über-65-Jährigen ihre materielle Lebenssituation als gut. De facto sei sie deutlich besser als die der Älteren vor 20 oder 30 Jahren. Die überwiegende Mehrheit der 65- bis 85-Jährigen verfügt demnach auch über enge familiäre Bindungen sowie einen stabilen Freundes- und Bekanntenkreis. Die Mehrzahl der Älteren gibt an, dass sie zu den Kindern ein gutes Verhältnis hat und ihnen mit Rat und Tat sowie finanziell zur Seite steht.
Eine weitere Erkenntnis: Auch außerhalb der Familie sind Ältere aktiv: Aktuell engagieren sich laut Generali Altersstudie 45 Prozent im gesellschaftlichen Bereich und können sich vorstellen, ihr Engagement im Durchschnitt um bis zu sechs Stunden in der Woche auszudehnen (aktuell vier Stunden). Für die repräsentative Studie wurden jeweils rund 2.000 Personen der Altersgruppen 65 bis 74 sowie 75 bis 85 persönlich-mündlich befragt.
„Die Generali Altersstudie zeichnet ein völlig neues Altersbild", sagt Dietmar Meister (Foto), Vorstandsvorsitzender der Generali Deutschland Holding. „Wenn es uns gelingt, sichtbar zu machen, wie die 65- bis 85-Jährigen leben, denken und was sie bewegt, können wir daraus Impulse für dringend notwendige gesellschaftliche Veränderungen geben. Wir stellen uns aktiv den Herausforderungen des demografischen Wandels, auch über unsere Aufgabe als Versicherer hinaus." Es handelt sich hier nicht um ein bloßes Lippenbekenntnis, denn der Generali-Chef in Deutschland hat bereits seit längerem auf Beispiele verwiesen, die zeigen, dass alle Generali Gesellschaften hierzulande den demographischen Wandel in ihrer Produkt- und Unternehmensphilosophie berücksichtigen ("Demografischer Wandel betrifft alle Handlungsfelder").
Die modernen Älteren mögen es bunter und beweglicher
Es überrascht nicht, dass sich die „Senioren von heute" anders einschätzen als vormals: 58 Prozent der 65- bis 85-Jährigen würden sich nicht als alten Menschen bezeichnen, bei den 65- bis 74-Jährigen sagen das sogar 67 Prozent. Laut Altersstudie benutzt heute jede zweite Frau im Alter von 65 bis 74 Jahren regelmäßig einen Lippenstift, vor rund 30 Jahren war es nur rund jede vierte. Die Studie zeigt auch, dass die neue Generation der Älteren heute überwiegend ein sehr aktives Leben führt, in dem Familie, Hobbys, aber auch ehrenamtliches Engagement eine große Rolle spielen. Im Durchschnitt sind die 65- bis 85-Jährigen an rund fünf Tagen in der Woche außer Haus unterwegs, jeder dritte (32 Prozent) sogar täglich.
Immer mehr Senioren am Steuer
Fast jeder zweite 75- bis 79-Jährige ist noch aktiver Autofahrer (1985: jeder zehnte). Ausgehend von dem gefühlt jüngeren Lebensalter und der aktiven Lebensführung gewinnen die Älteren ihrem jetzigen Lebensabschnitt viel Positives ab. Viele der 65- bis 85-Jährigen sehen die Verlangsamung des Lebensrhythmus als wesentlichen Vorteil des Alters. Ausgeprägt ist der Wunsch nach Autonomie: „Sehr eindrucksvoll ist das starke Unabhängigkeitsstreben dieser Generation", sagt Prof. Dr. Renate Köcher (Foto), Geschäftsführerin des Instituts für Demoskopie Allensbach. „Die Erhaltung von Gesundheit und Autonomie ist das zentrale Thema - man will gesund bleiben, um unabhängig zu bleiben."
Hohe Lebenszufriedenheit - materieller Wohlstand
Ein Schwerpunkt der Altersstudie zeigt, dass die Generation der 65- bis 85-Jährigen mehrheitlich sehr zufrieden auf ihr Leben blickt. Auf einer Skala von 0 (überhaupt nicht zufrieden) bis 10 (völlig zufrieden) stufen 57 Prozent der Befragten ihr Leben mit einem Wert von 8 und mehr ein. Ein höheres Einkommen und Bildung beeinflussen die Lebenszufriedenheit positiv. Laut Studie leben die Älteren heutzutage in einer materiell wesentlich gefestigteren Situation als die 65- bis 85-Jährigen vor zwanzig oder dreißig Jahren. 63 Prozent bewerten die eigene wirtschaftliche Lage als gut bis sehr gut. Im Durchschnitt verfügen die 65- bis 85-Jährigen über ein monatliches Haushalts-Nettoeinkommen von rund 2.200 Euro, mehr als jeder zweite wohnt in der eigenen Immobilie.
Die Mehrheit der jetzigen Senioren erwartet keinen Generationenkonflikt: Nicht einmal jeder Fünfte (19 Prozent) hat Bedenken über Konflikte zwischen den Generationen. Vielmehr sind laut Studie die Älteren für ihre Kinder da - auch finanziell: 38 Prozent geben an, ihre Kinder regelmäßig finanziell zu unterstützen, im Durchschnitt mit 157 Euro im Monat. Hochgerechnet auf alle 65- bis 85-Jährigen in Deutschland ergibt sich daraus ein monetärer Transfer von rund 9,7 Milliarden Euro pro Jahr. Dabei sind laut der Allensbacher Erhebung Erbschaften und Schenkungen nicht mitgerechnet.
Starkes bürgerschaftliches Engagement
Die neuen Alten leben nicht einfach in den Tag hinein. Laut Altersstudie engagieren sich 45 Prozent der 65- bis 85-Jährigen gesellschaftlich, unter anderem im kirchlichen Umfeld sowie in Freizeit-, Sport- und Kultureinrichtungen, mit durchschnittlich rund vier Stunden pro Woche.
Hochgerechnet auf die Grundgesamtheit aller 65- bis 85-Jährigen ergibt dies laut Studie einen zeitlichen Umfang von rund 1,48 Milliarden Stunden pro Jahr, was einer Arbeitszeit von etwa 870.000 Vollzeitbeschäftigten entspricht. „Es ist nicht zu bestreiten, dass der demografische Wandel wachsende Anforderungen an die sozialen Sicherungssysteme stellt. Doch ebenso wenig ist zu bestreiten, dass ältere Menschen mit ihren geistigen, emotionalen und zeitlichen, vielfach auch mit ihren materiellen Ressourcen eine bemerkenswerte Unterstützung der nachfolgenden Generationen leisten können", sagt Prof. Dr. Andreas Kruse (Foto), Direktor des Instituts für Gerontologie der Universität Heidelberg und Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Generali Altersstudie. Eine weitere Erkenntnis: Jeder Vierte, der sich aktuell engagiert, kann sich eine Ausweitung seines ehrenamtlichen Engagements vorstellen - um sechs Stunden pro Woche.
Wunsch nach eigener politischer Interessenvertretung
Politisch fühlen sich die Senioren wenig vertreten. Laut Generali Altersstudie halten 80 Prozent der 65- bis 85-Jährigen eine politische Interessenvertretung durch Verbände auf Bundesebene für erforderlich; auf kommunaler Ebene sehen 51 Prozent diese Notwendigkeit. Von den über 65-Jährigen erwarten 74 Prozent von der Bundesregierung, die finanzielle Situation ärmerer Rentner zu verbessern. 68 Prozent sehen in der Verringerung der sozialen Unterschiede zwischen Arm und Reich eine Hauptaufgabe der Politik. Demnach sind der älteren Generation nicht nur die eigenen Interessen wichtig: Jeweils rund 60 Prozent nennen als Erwartungen an die Bundesregierung die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit sowie die Verringerung der Staatsverschuldung.
Generali Altersstudie liefert fundierte Basis
Fachleute sind sich einig: Die Generali Altersstudie liefert eine fundierte Basis, um die gesellschaftliche, wirtschaftliche und politische Diskussion zum Thema Altersbild und Alterspotenzial anzustoßen und zu beleben - vor dem Hintergrund der drängenden Herausforderungen des bevorstehenden demografischen Wandels der Gesellschaft. Für die repräsentative Studie wurden mehr als 4.000 ausgewählte Personen der Altersgruppe 65 bis 85 Jahre persönlich-mündlich (face-to-face) befragt. Prof. Dr. Renate Köcher und Dr. Oliver Bruttel (Foto) vom Institut für Demoskopie Allensbach sind die Autoren der Generali Altersstudie. Die renommierten Wissenschaftler Prof. Dr. Rolf Heinze, Prof. Dr. Dr. h.c. Andreas Kruse, Prof. Dr. Thomas Klein sowie Prof. Dr. Gerhard Naegele haben als Wissenschaftlicher Beirat bei der Konzeption des Fragebogens mitgewirkt und die Studienergebnisse in weiterführenden Kommentaren in den gesellschaftlichen Kontext eingeordnet.
Generali Altersstudie ist im Buchhandel erhältlich
Die Generali Altersstudie ist im Buchhandel erhältlich: „Generali Altersstudie 2013 - Wie ältere Menschen leben, denken und sich engagieren", Fischer Taschenbuch Verlag, ISBN 978-3-596-18935-9, 19,99 Euro.
Unter dem Leitthema „Der demografische Wandel - unsere gemeinsame Herausforderung" bündelt die Generali Deutschland Holding AG seit 2008 die Aktivitäten ihres gesellschaftlichen Engagements im Generali Zukunftsfonds. (eb / www.bocquel-news.de)
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