28. November 2022 - Im Ergo-Konzern stehen Veränderungen an: So übertrug die Konzernmutter die DKV, den bisherigen Krankenversicherer der Ergo sowie die Düsseldorfer Ergo Versicherung AG komplett auf die Ergo Deutschland. Damit soll das Deutschlandgeschäft unter einem Label stärker von Deutschland aus gesteuert werden.
In Medienberichten – als erstes beim Versicherungsmonitor - wurde veröffentlicht, dass die DKV (noch www.dkv.de) sowie die Ergo Versicherung AG (www.ergo.de) von der Ergo Group (als Konzernmutter) auf die Ergo Deutschland übertragen werden. Das in Deutschland generierte Geschäft soll demnach in Deutschland weiter gestärkt werden.
Für die Mitarbeitenden der übertragenen Gesellschaften wird sich laut der Ergo nichts ändern. Die Verlustübernahmeverpflichtung der Ergo Group bleibt weiterhin bestehen, so eine Ergo-Sprecherin.
Die Ergo Group (www.ergo.com), die zur Munich Re gehört, soll zu einem eigenen Konzern umgebaut werden. Viel Geld wird demnach in ihre Digitalisierung gesteckt. Mit Erfolg. Die Medien berichten, dass aus dem einst kriselnden Versicherer mit roten Zahlen eine Versicherungsgruppe wurde, der wieder zuverlässig positiv zum Konzernergebnis der Munich Re beiträgt. So hatten die Düsseldorfer Ergo-Unternehmen 2021 trotz Corona-Krise 605 Millionen Euro an Gewinn eingefahren - und damit das Ziel von 500 Millionen deutlich übertroffen.
Allerdings soll der Konzernumbau längst noch nicht abgeschlossen sein. Ende 2020 hatte die Ergo das Strategieprogramm „Ambition 2025“ präsentiert (bocquel-news 8. Dezember 2020 „Ambition 2025“: Munich Re mit neuen Wachstumszielen). Unter anderem war eines der ehrgeizigen Ziele von „Ambition25“, binnen fünf Jahren sollte Ergo der „führende digitale Versicherer in Deutschland“ werden, wie Mark Klein, Chief Digital Officer der Ergo, in einem Interview sagte.
In diesen Tagen wurde jetzt ein neuer Schritt bekannt, der dazu beitragen soll, die Kompetenzen zu bündeln. Wie der Versicherungsmonitor berichtete, hat die Dachgesellschaft Ergo Group die gesamten Anteile des Krankenversicherers DKV ebenso der Konzerntochter Ergo Deutschland überschrieben wie den Schaden- und Unfallversicherer Ergo Versicherung AG.
Im Zuge dieser Ausgliederung übernimmt demnach die Ergo Deutschland mehr als 36 Millionen Aktien der DKV sowie 3 Millionen Aktien des Schaden- und Unfallversicherers, berichtet das Branchenmagazin. Ziel sei es, das Deutschland-Geschäft auch verstärkt vom Heimatmarkt aus zu steuern. Die Ergo Group erhalte im Gegenzug 2.000 neu ausgegebene Aktien der Deutschland-Tochter, heißt es weiter in dem Bericht.
Die DKV ist bisher vor allem im prestigeträchtigen Geschäft mit Krankenzusatz-Versicherungen stark aufgestellt. 3,569 Millionen Personen hielten zum Jahresende 2021 einen entsprechenden Vertrag bei dem Versicherer, wie das Kölner Analysehauses Assekurata deutlich macht. Wie es heißt, hat kein anderer Wettbewerber hierzulande im Krankenzusatz-Geschäft so viele Verträge im Bestand.
Beim Krankenzusatz-Geschäft handelt es sich um einen Wachstums-Markt. Das Krankenvollversicherungs-Geschäft stagniert hingegen. Aber die Zahl der abgeschlossenen Zusatz-Policen legte in den letzten Jahren deutlich zu.
Seit 2006 hat sich der Bestand nach PKV-Daten um mehr als 45 Prozent nach oben bewegt. Es heißt, dass sich dieser Prozess noch beschleunigen könnte, wenn die leeren Kassen bei den gesetzlichen Krankenkassen offensichtlich die Leistungen bei den gesetzlichen Krankenversicherern verstärkt gestrichen werden müssten.
Unter dem Dach der Ergo Group AG agieren jetzt vier separate Einheiten:
- Ergo Deutschland AG
- Ergo International AG
- Ergo Digital Ventures AG
- Ergo Technology & Services Management AG.
Den Berichten zufolge war das Vorgehen beziehungsweise die Umstrukturierung bereits am 25. August 2022 in je einer Außerordentlichen Hauptversammlung der Ergo Group und der Ergo Deutschland beschlossen worden. Der Vertrag wurde demnach rückwirkend zum 1. Januar 2022 perfekt. (-el / www.bocquel-news.de
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