4. Juni 2012 - Wer es verpasst hat, den Film „Versicherungsvertreter" im Kino zu sehen, bekommt heute, Montag, im Fernsehen nach den Tagesthemen in der ARD um 22.45 Uhr die Chance, das Spektakel vom Aufstieg und Fall des Mehmet Göker im eigenen Wohnzimmer anzusehen.
Große Aufregung um einen Film, der heute Abend auch im Fernsehen ausgestrahlt wird: Regisseur Klaus Stern hat in dem Dokumentarfilm „Versicherungsvertreter - Die erstaunliche Karriere des Mehmet Göker" tatsächliche Situationen eingefangen, in denen der selbsternannte Versicherungs-Guru M. Göker Hof hielt. Stern, selbst preisgekrönter Filmemacher, hat den Deutsch-Türken Göker über Jahre mit der Kamera begleitet. Zusätzlich wurden Sequenzen aus Firmenvideos in das Werk des Filmemachers eingebaut, in denen Szenen protziger „Siegesfeiern" zu sehen sind - Mehmet Göker in allen Lebenslagen, aber vor allem auf der Bühne - sich selbst und einige seiner vermeintlich erfolgreichsten Mitarbeiter im Außendienst im große Stil feiernd.
Inzwischen beschäftigt man sich von Gerichts wegen mit acht Sekunden aus dem Film „Versicherungsvertreter. Der Verbund Alte Leipziger - Hallesche (www.al-h.de) zog vor den Kadi und verklagte den Regisseur Klaus Stern ("Acht Sekunden aus MEG-Film für immer vernichten"). Vor der 28. Zivilkammer am Landgericht Köln wird verhandelt, ob eine acht Sekunden lange Szene, in der Versicherungsvorstand Frank Kettnacker dem damaligen MEG-Chef Göker auf der Bühne Applaus zollte. Kettnacker möchte erreichten, dass diese acht Sekunden aus dem Film geschnitten und vernichtet werden.
Noch ist in dieser Angelegenheit kein Urteil gefällt worden. Medien berichten jedoch, dass die Vorsitzende Richterin beim LG Köln geäußert haben soll, dass Herr Kettnaker die Filmszene werde hinnehmen müssen. Laut Bericht in der Hessische/Niedersächsische Allgemeine (www.hna.de) soll die Richterin gesagt haben, dass es sich bei dieser kurzen Filmsequenz um einen beruflicher Auftritt bei einem Partnerunternehmen gehandelt habe - mehr nicht.
Der Versicherungsvorstand hatte übrigens bereits Ende Januar 2012 eine Verfügung beim Landgericht Köln erlangt, nach der die besagten acht Sekunden nicht mehr gezeigt werden durften. So sahen nur etwa 400 Premierengäste in Leipzig und Zuschauer des MDR den Film komplett mit diesem Ausschnitt. Später verlangte Frank Kettnacker dann von Regisseur Klaus Stern auch noch eine eidesstattliche Erklärung, wonach er die Sequenz auch künftig nie mehr zeigen dürfe. Ein endgültiges Urteil dazu ist noch nicht gefallen, wird aber für die nächsten Tage erwartet.
In der ARD (Erstes Deutsches Fernsehen) wird der Film „Versicherungsvertreter" ab 22.45 Uhr ausgestrahlt. Ob die besagten acht Sekunden gezeigt werden, ist bisher nicht bekannt. (-el / www.bocquel-news.de)
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