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Konzepte und Kriterien

Poweleit: "Staatsversagen behindert Vorsorge"

28. Januar 2013 - „Staatsversagen behindert Vorsorge" lautet der Titel des aktuellen map-reports mit den Überschuss-Deklarationen der Lebensversicherer für 2013. Die Lebensversicherer Targo, Interrisk, Europa, Nürnberger, Stuttgarter und Devk bieten die höchste Deklaration.

map-reports Nr. 822-823 „Wann gibt es endlich Maßnahmen gegen die Niedrigzinsen?" fragt Manfred Poweleit, Autor und Herausgeber des aktuellen map-reports Nr. 822-823 (www.map-report.com). Die Überschuss-Deklarationen der Lebensversicherer würden zwangsläufig weiter zurückgehen, und der Staat unternehme nichts. Die Verzinsung der Versichertenguthaben bei den Lebensversicherern gehe demnach 2013 erwartungsgemäß weiter zurück. Während der Staat seinen Gläubigern derzeit im Schnitt nur rund 1,3 Prozent Zinsen zahlt und die normalen Sparbuchzinsen weit unter 1 Prozent liegen, erwartet die Vorsorgesparer eine Verzinsung ihrer Guthaben in der kapitalbildenden gemischten Lebensversicherung von 3,66 Prozent. Im Vorjahr lag dieser Deklarationssatz laut Poweleit mit 3,94 Prozent noch 28 Basispunkte besser (Lebensversicherungen sind "besser als ihr Ruf"). Die höchsten Deklarationen unter 61 Unternehmen, die ihre Meldung rechtzeitig für den aktuellen map-report-Test eingereicht haben, haben die Targo (www.targoversicherung.de) mit 4,30 Prozent, die InterRisk (www.interrisk.de) mit 4,05 Prozent und - mit jeweils 4 Prozent - die Gesellschaften Europa (www.europa.de), Nürnberger (www.nuernberger.de), Stuttgarter (www.stuttgarter.de) und Devk (www.devk.de) vorgelegt.

„Obwohl ähnlich sichere Anlagen wie Lebensversicherungen deutlich geringere Verzinsungen bieten, so sind die Leistungen des Jahres 2013 für die Vorsorgesparer doch sehr unbefriedigend", sagt Poweleit. Wenn sich die unhaltbare Zinssituation in den nächsten 30 Jahren nicht ändern sollte, müssten die Verbraucher damit rechnen, dass ihre Ablaufleistung bei Fälligkeit des Vertrages von beispielsweise 64.519 Euro um 2.510 Euro oder 3,89 Prozent auf 62.010 Euro zurückgeht.

„Aber immerhin", so rechnet der map-report-Chef vor, „bei einer Einzahlung von 36.000 Euro hat der Vorsorgesparer doch noch einen erheblichen und relativ sicheren Vermögenszuwachs." Die höchsten Ablaufleistungen bei den 30-jährigen Beispielrechnungen mit jeweils über 70.000 Euro haben die map-reporter dieses Jahr bei der Huk-Coburg (www.huk.de), Europa (www.europa.de), Nürnberger (www.nuernberger.de) und CosmosDirekt (www.cosmosdirekt.de) gefunden.

„aufgeschobene Leibrente 2013

Ähnlich seien die Trends in den Rentenversicherungs-Tarifen ausgefallen. In der aufgeschobenen Leibrentenversicherung beispielsweise ergebe sich eine um 24 Punkte auf 3,68 Prozent abgesenkte durchschnittliche Deklaration. Der Spitzenreiter Targo deklariert hier 4,30 Prozent vor MyLife (www.mylife-leben.de) und InterRisk beide mit 4,05 Prozent, sowie die Europa und die beiden Nürnberger Lebensversicherungs-Gesellschaften mit jeweils 4,00 Prozent. Hochgerechnet auf die gesamte Laufzeit führt diese Absenkung laut map-report zu einem Rückgang der Monatsrente im ersten Jahr um 15,36 Euro auf 145,55 Euro. Die besten Beispielrechnungen dafür kamen laut Poweleit von der Europa vor der Nürnberger Beamten, der Nürnberger Leben, der R+V und der Continentale (www.continentale.de).

„In der sofortbeginnenden Rentenversicherung sinken die durchschnittlichen Deklarationssätze von 4,07 Prozent um 25 Punkte auf 3,82 Prozent", heißt es in einem anderen map-report-Kapitel. Demnach liegen sie leicht besser als in der Kapital-Lebensversicherung. Die Versicherungsaufsicht BaFin (www.bafin.de) werde sicherlich aufpassen, dass es hier nicht zu ungerechtfertigten Bevorzugungen von Einmaleinzahlern kommt. Die höchsten Deklarationssätze zeigten hier die Stuttgarter (4,60 Prozent) vor dem LVM (www.lvm.de) mit 4,40 Prozent und der Karlsruher (www.karlsruher.de) mit 4,39 Prozent. Hier gehe beispielsweise die ausgelobte Monatsrente von 232,49 Euro um 19,41 Euro auf 213,07 Euro zurück. „Bei einer Soforteinzahlung von 50.000 Euro wird hiermit deutlich, welchen Schaden die staatlich verursachten Niedrigzinsen in den Budgets der Rentner verursachen", sagt Manfred Poweleit.

Die höchsten Beispielrechnungen fanden die map-reporter für das Marktsegment „sofortbeginnende Renten" bei der LV 1871 (www.lv1871.de) vor dem LVM und der Nürnberger. Während sich die Deklarationen und Beispielrechnungen für Rentenversicherungen und Kapital-Lebensversicherungen durch die staatlich verursachten Niedrigzinsen ständig verschlechtern, würde bei den Risikoversicherungen das Herz der Verbraucher lachen, merkt Poweleit an. Seinen Berechnungen zufolge verbessert sich für 2013 die Todesfallleistung mit Überschussbeteiligung im Musterfall gewaltig: Für 1.200 Euro Jahresbeitrag gab es laut map-report im Vorjahr eine durchschnittliche Todesfallleistung von 607.156 Euro. Dieser Wert steigt aktuell um 106.636 Euro auf 713.792 Euro. „In der Spitzengruppe des Marktes liegen viele Direktversicherer", macht der Autor deutlich. Unter 59 Gesellschaften im Test fanden sich demnach zehn Anbieter mit einer Todesfallleistung von über 1 Million Euro. Das sind laut map-report die Gesellschaften MyLife, Europa, Huk-Coburg, WGV (www.wgv.de), die ehemalige Ontos, die heute Credit Life AG (www.creditlife.net), die CosmosDirekt, die ErgoDirekt (www.ergodirekt.de), die Asstel (www.asstel.de), die DLVAG (https://dlvag.allianz.de) und die Dialog (www.dialog-leben.de).

Manfred Poweleit Als Hintergrund für die ungewöhnlich starken Leistungsverbesserungen nennt map-report-Herausgeber Poweleit die Gewinnzerlegungs-Statistik der BaFin (www.bafin.de), die auch für 2011 hohe Risikogewinne der Lebensversicherer zeigt. Von über 10,2 Milliarden Euro Branchen-Gewinn würden rund 6 Milliarden Euro aus dem Risikogewinn stammen. „Das ist eine gute Basis, Leistungen in der Risiko-LV und Risiko/BUZ zu verbessern", folgert Manfred Poweleit (Foto) abschließend.

Der map-report Nr. 822-823 mit den LV-Deklarationen und dem Titel „Staatsversagen behindert Vorsorge" kann per E-Mail: info@map-report.com sowie per Telefon 04139/69 77-0 oder Fax 04139/7019 bestellt werden. Der 76 Seiten starke Überschussdeklarations-Test kostet als Print-Ausgabe 75,00 Euro und als PDF-Datei 65,00 Euro. Des weiteren erscheint im Verlag map-report wöchentlich der Kurz-Nachrichten-Dienst für Risiko und Vorsorge „map-fax", der im Jahresabonnement 30 Euro kostet. (eb / www.bocquel-news.de)

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