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Konzepte und Kriterien

Scheitert die Fusion - platzen Synergie-Träume

10. Oktober 2013 - Die Gerüchte zur möglichen Fusion der regionalen Assekuranzen Provinzial NordWest und Provinzial Rheinland werden von beiden Versicherern weder dementiert, noch mit genauen Fakten belegt. Jetzt scheint erneut Sand ins Verhandlungs-Getriebe zu kommen.

FUSIONDass die beiden öffentlich-rechtlichen Versicherungsgruppen Provinzial NordWest (www.provinzial.de) und Provinzial Rheinland (www.provinzial.com) fusioniert werden sollen, ist nicht neu. Dieses Vorhaben steht (wieder einmal) seit Dezember 2012 auf der Agenda der beiden Gruppen. In den letzten Wochen schienen aber die Gespräche zwischen den Verhandlungspartner, das sind die unterschiedlichen Eigentümer der Schwesterunternehmen, sich sehr vielversprechend zu entwickeln. Doch nun hakt es aber. Es heißt, dass beim zum Lager der Provinzial NordWest gehörenden Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL www.lwl.org) starke steuerliche Nachteile befürchtet werden. Ihr Verbands-Chef Wolfgang Kirsch poche darauf, dass mit der Fusion die Rechtsform einer Aktiengesellschaft entstehen solle, um den steuerlichen Zahlungen entgehen zu können.

Ulrich Rüther Der Vorstandsvorsitzende der Provinzial NordWest, Ulrich Rüther (Foto: Provinzial), lässt sich dazu keine weiteren Details entlocken. Gestern sprach Rüther zum abendlichen Auftakt des „Zukunftsforum Assekuranz' 2013" in Köln über den „Umbruch der Branche und die aktuellen Herausforderungen sowie Chancen auf der Markt- und Vertriebseite" ("Assekuranz, Politik und Wissenschaft im Dialog"). Er sprach darüber vor allem aus Sicht seines Unternehmens, doch auf Fragen nach dem Stand der Fusions-Verhandlungen ging er nicht ein.

Wie Agenturen melden, soll bei anderen wichtigen Fragen - etwa zum Fusionskonzept - dagegen bereits Einigkeit herrschen.

Branchenkenner äußern, dass mit dem Scheitern der aktuellen Fusions-Gespräche im Sparkassenlager, die an den öffentlich-rechtlichen Versicherern ebenfalls Anteile besitzen, die Hoffnung sinke, in Sachen Synergie erhebliche Kostenvorteile heben zu können.

Sechs größere öffentliche Versicherungsgruppen im Bundesgebiet, die zur Sparkasse-Finanzgruppe gehören, arbeiten regional in unterschiedlichen Regionen - teilweise nicht einmal in zusammenhängenden Gebieten. Jetzt in Zeiten des niedrigen Zinsniveaus sind sie - wie die gesamte Versicherungs-Branche - besonderem Druck ausgeliefert. Es heißt, dass die Vorstände der Provinzial-Versicherungen mit einer Ergebnis-Steigerung von bis zu 100 Millionen Euro im Fusionsfall rechnen, Das wurde zuletzt im Mai dieses Jahr offiziell verkündet.

Wolfgang Kirsch Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe besitzt ebenso wie der Sparkassenverband Westfalen-Lippe (www.svwl.eu) 40 Prozent der Anteile an der Provinzial NordWest. Landschaftsverbands-Direktor Wolfgang Kirsch (Foto: LWL), hatte wiederholt geäußert, dass er auf der Rechtsform einer AG bei dem fusionierten Versicherungskonzern beharren werde. Dies meldeten inzwischen auch mehrere Zeitungen und Nachrichtenmagazine; so auch Focus online (www.fucus.de). Wie die Süddeutschen Zeitung (www.sueddeutsche.de) berichtete, befürchten die klammen Kommunen und ihr Landschaftsverband Westfalen-Lippe Steuernachforderungen in zweistelliger Millionenhöhe, sollte die fusionierte Gesellschaft wieder eine Anstalt des öffentlichen Rechts sein. Dies aber würden die Eigentümer der Provinzial Rheinland befürworten. Andere Zeitungen aus der münsterschen Region berichteten ebenfalls über den Streit unter den Eigentümern um die Rechtsform. Dass der Streit zum Abbruch der Fusionsverhandlungen geführt habe, weiß wohl niemand. „Von einem Aus der Gespräche wissen wir nichts", sagte ein Sprecher des Sparkassenverbandes Westfalen-Lippe (gegenüber der Nachrichtenagentur dpa in Münster. (eb / www.bocquel-news.de)

 

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