logo
logo

Produkte und Profile

Viel Wachstumspotential bei grünen Versicherungen

2. Mai 2016 - Der Trend zur Nachhaltigkeit ist in der Assekuranz angekommen. Wären Preis und Leistung gleich, würden 85 Prozent der Kunden zu einem “grünen” Versicherer wechseln, so eine aktuelle Umfrage der Strategieberatung zeb. Noch mangelt es jedoch an einer breiten Produktpalette.

Was im Supermarkt mittlerweile wie selbstverständlich zum Angebot gehört, könnte bald auch im Versicherungssektor sehr gefragt sein: nachhaltige, transparente und grüne Produkte. Mehr als 85 Prozent der Kunden würden einen nachhaltigen Versicherer bevorzugen, so die Ergebnisse einer Umfrage der Strategie- und Managementberatung zeb GmbH (www.zeb.de). Viele Befragte lehnen es generell ab, dass ihre Beiträge in bestimmte, nicht ökologisch ausgerichtete Branchen investiert werden. So ist für 87 Prozent wichtig, keine Unternehmen zu fördern, die Raubbau an der Natur betreiben. Und immerhin gut 50 Prozent sprachen sich gegen Investments in Atomenergie oder Kohlekraft aus.

Tatsächlich gibt es inzwischen einige Versicherer mit nachhaltigen Produkten im Angebot beispielsweise die Concordia oeco Lebensversicherungs AG (www.oeco-capital.de), die als erster Versicherer schon 2005 transparente Positiv- und Negativkriterien für die Anlage ihrer Kundengelder formuliert hat (siehe Bericht in den bocquel-news Auf Nachhaltigkeit gesetzt http://www.bocquel-news.de/Auf-Nachhaltigkeit-gesetzt.547.php).

Auch in der Sachversicherung werden erste nachhaltige Versicherungslösungen angeboten. Zwei dieser Produkte wurden von der Bayerischen Versicherung a.G. (www.diebayerische.de) und der NV-Versicherung VVaG (www.nv-online.de) entwickelt – in Kooperation mit der „grün versichert GmbH“ (www.gruen-versichert.de). Das besondere an den beiden Policen: Die Versicherer garantieren, mindestens den Teil ihrer Beitragseinnahmen in nachhaltige Anlagen zu investieren, der aus den „grünen“ Tarifen stammt. Darüber hinaus erhalten die Kunden Mehrleistungen bei nachhaltiger Lebensweise.

Grüne Versicherungsangebote sind noch Nischenprodukte
„Trotz dieser Beispiele haben die meisten Versicherer das enorme Potenzial nachhaltiger Policen noch nicht erkannt. So gibt es am deutschen Markt keinen einzigen Anbieter, der sich auf breiter Flur in diesem Feld zu positionieren versucht“, sagt zeb-Partner Dr. Matthias Uebing (Foto: zeb). Dabei sei dies durchaus lohnend, ist Uebing überzeugt: „Bei unserer großen Social-Banking-Studie 2012 kam heraus, dass hierzulande rund 16 Millionen Menschen zur Zielgruppe für sozial-ökologische Bankgeschäfte zählen – wobei diese Kunden im Schnitt hochgebildet sind und über ein signifikant überdurchschnittliches Einkommen verfügen. Unsere jetzige Befragung legt den Schluss nahe, dass das Potenzial im Versicherungsbereich ähnlich hoch sein dürfte.“

Tatsächlich hat die Bankenindustrie den Angaben zufolge auf die entsprechenden Kundenwünsche schon vor Jahren reagiert und wächst zweistellig. Wie weit die Assekuranz im Vergleich dazu hinterherhinkt, zeigt die zeb-Befragung. So wissen zwei von drei Kunden gar nicht, dass eine nachhaltige Versicherungslösung überhaupt möglich ist.

„Die Quintessenz der Befragung ist ziemlich eindeutig: Dass nachhaltige Versicherungen kaum nachgefragt werden, liegt allem Anschein nach nicht an mangelndem Interesse – sondern an fehlender Beratung und Vermittlung“, sagt Fabrice Gerdes (Foto: grün versichert), Geschäftsführer der grün versichert GmbH. „Versicherer und Makler, die die Möglichkeiten dieses Marktes rechtzeitig erkennen, haben darum beste Chancen, mit nachhaltigen Angeboten ein ebenso nachhaltiges Geschäft zu generieren.“ (ml / www.bocquel-news.de)

zurück

Achtung Copyright: Die Inhalte von bocquel-news.de sind nach dem Urheberrecht für journalistische Texte geschützt. Die Artikel sind ausschließlich zur persönlichen Lektüre und Information bestimmt. Abdrucke und Weiterverwendung - beispielsweise zum kommerziellen Gebrauch auf einer anderen Homepage / Website oder Druckstücken - sind nur nach persönlicher Rücksprache mit der Redaktion (info@bocquel-news.de) gestattet.