logo
logo

Namen und Nachrichten

Mit "Berliner Erklärung" gegen Provisions-Deckel

30. September 2013 - Dreizehn Makler-Pools proben den Aufstand. Sie unterschrieben eine neue „Berliner Erklärung" und verkünden, dass sie einen Provisionsdeckel für die Vermittlung von Lebensversicherungen nicht akzeptieren. Der AfW-Bundesverband ist treibende Kraft.

AFW Berliner-Erklärung Es geht um die sogenannte „Berliner Erklärung", die jetzt dreizehn Makler-Pools unterzeichneten. Sie wenden sich damit gegen die Pläne des GDV Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (www.gdv.de), der dem Vorschlag des Gesetzgebers folgen will, die Vertriebskosten - und vor allem die Provisionen - für die Vermittlung von Lebensversicherungs-Policen zu deckeln. Der AfW-Bundesverband Finanzdienstleistung (www.afw-verband.de) hat mobilisierte daraufhin die Makler-Pools, damit sie bei einem Treffen die „Berliner Erklärung" unterzeichneten. Bereits im August hatte der BVK Bundesverband der Versicherungskaufleute (www.bvk.de) öffentlich harsche Kritik an einer möglichen „Provisionsbegrenzung" geübt ("Provisionsbegrenzung: Debatte schlägt Wellen").

Norman Wirth Empörung kochte erneut hoch
Beim Treffen mit dem AfW-Bundesverband kochte die Empörung erneut hoch. Anlass war die Diskussion innerhalb des GDV, einen legislativen Eingriff zur Begrenzung der Höhe der Provisionen der Versicherungsvermittler vom Gesetzgeber zu verlangen. 13 Makler-Pools - da sind BCA AG, Fonds Finanz GmbH, WiFo GmbH, Infinus AG, Jung, DMS & Cie. AG, Netfonds AG, Aruna GmbH, blau direkt GmbH & Co. KG, maxpool GmbH, germanBroker.net AG, monad GmbH, Status GmbH sowie Apella AG - unterzeichneten schließlich die „Berliner Erklärung". Auch die AmexPool AG, die Top Ten Investment-Vermittlungs AG sowie die vfm Konzept GmbH schlossen sich nun mit ihrer Unterschrift an und erklärten, voll hinter den in der Erklärung verabschiedeten Punkten zu stehen.

„Ein Großteil der Branche zeigt, dass sie - bei aller ansonsten bestehenden Konkurrenz - auch in der Lage sein kann, bei Kernthemen gemeinsam zu agieren. Das ist insbesondere wichtig, wenn es um die Unabhängigkeit der Versicherungsmakler von den Versicherungsgesellschaften und erkennbare Bestrebungen geht, diese Unabhängigkeit anzutasten. Die Relevanz der Maklerschaft für den deutschen Versicherungsmarkt und eine unabhängige Kundenberatung kann nicht genug betont werden", sagt der geschäftsführende AfW-Vorstand, Rechtsanwalt Norman Wirth (Foto: AfW).

Die unterzeichnenden Pools erklärten:

  1. Wir sprechen uns für frei verhandelbare Vergütungen in der Lebensversicherung aus. Die Branche steht dem Verbraucher gegenüber in der Verantwortung und ist in der Lage, ihre Vergütungsmodelle selbst zu regeln - und dies ohne kartellrechtlich bedenkliche Absprachen.
  2. Wir sprechen uns für eine Erweiterung der Kostendiskussion auf die Gesamtkosten in privaten Altersvorsorgeprodukten aus. Eine Einschränkung der Diskussion auf einzelne Kostenarten (wie die Abschlussprovision) trägt dem Interesse der Verbraucher nicht ausreichend Rechnung. Kostenersparnisse müssen vollumfänglich beim Verbraucher ankommen. Jede Initiative muss dies verbindlich sicherstellen.
  3. Wir sprechen uns für unabhängige und qualitativ hochwertige Verbraucherberatung aus. Sie ist Voraussetzung für eine Altersvorsorge aller Bevölkerungsschichten.
  4. Wir sprechen uns für den Berufsstand des unabhängigen Versicherungsmaklers aus, der im ausschließlichen Interesse seiner Kunden handelt und hierfür angemessen vergütet werden muss. Im Versicherungsvertrieb führen steigende Anforderungen durch Regulierung und Administration zu höheren Kosten. Während Versicherungsmakler diese Kosten selbst tragen müssen, werden abhängige Versicherungsvertreter durch Ausschließlichkeitsorganisationen der Versicherer subventioniert.
  5. Wir sehen unsere Aufgabe darin, die Unabhängigkeit des Versicherungsmaklers zu garantieren und ihn mit unserer Tätigkeit wettbewerbsfähig zu halten. 94% der Versicherungsmakler sind in Maklerpools organisiert. Daher setzen wir uns für die Interessen des unabhängigen Vertriebs ein."

Interessenvertretung für über 30.000 Finanzdienstleister
Der AfW ist die berufsständische Interessenvertretung unabhängiger Finanzdienstleister. Er vertritt die Interessen von über 30.000 Finanzdienstleistern in mehr als 1.600 Mitgliedsunternehmen sowie eine ständig wachsende Anzahl von Fördermitgliedern. Mitglieder im AfW sind Versicherungsmakler und -vertreter, Kapitalanlage- und Finanzvermittler sowie Finanzdienstleistungsinstitute. (eb / www.bocquel-news.de)

zurück

Achtung Copyright: Die Inhalte von bocquel-news.de sind nach dem Urheberrecht für journalistische Texte geschützt. Die Artikel sind ausschließlich zur persönlichen Lektüre und Information bestimmt. Abdrucke und Weiterverwendung - beispielsweise zum kommerziellen Gebrauch auf einer anderen Homepage / Website oder Druckstücken - sind nur nach persönlicher Rücksprache mit der Redaktion (info@bocquel-news.de) gestattet.