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Konzepte und Kriterien

Überschwemmungsrisiko per Mausklick ermitteln

12. November 2012 - Nach Sachsen ist jetzt auch Niedersachsen an das Geoinformationssystem ZÜRS public angeschlossen. Haus- und Grundstücksbesitzer können damit das individuelle Überschwemmungsrisiko abrufen. Die Aktion soll den Elementarschadenschutz fördern.

ZUERS Niedersachsen Das Land Niedersachsen und die deutsche Versicherungswirtschaft haben am 8. November im Rahmen ihrer gemeinsamen Informationskampagne „Klimarisiko sehen - elementar versichern" das Internetportal ZÜRS public gestartet.

„Mit ZÜRS public erkennen die Niedersachsen ihr individuelles Naturgefahrenrisiko auf einen Blick und können es besser bewerten", erklärte Bernhard Gause, Mitglied der Hauptgeschäftsführung des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV - www.gdv.de). Jeder Interessierte kann sich mit wenigen Mausklicks auf der Internetseite www.zuers-public.de die Überschwemmungsgebiete in Niedersachsen anzeigen lassen.

ZÜRS public ist Teil der Informationskampagne, die Niedersachsen im Februar auf Empfehlung der Regierungskommission Klimaschutz in Zusammenarbeit mit der deutschen Versicherungswirtschaft gestartet hat. Mit der Kampagne soll ein Signal für die Eigenvorsorge gesetzt werden. Ziel ist, die Bevölkerung aufzuklären - einerseits über die Gefahren, die mit den Folgen des unweigerlich stattfindenden Klimawandels verbunden sind; und andererseits darüber, dass Schäden durch Naturereignisse bis auf wenige Ausnahmen versicherbar sind.

Bereits im Frühjahr startete ZÜRS public als Pilotprojekt sehr erfolgreich in Sachsen. Der GDV plant, nach Sachsen und jetzt Niedersachsen noch weitere Bundesländer in das Informationssystem zu integrieren. ZÜRS public baut auf dem bereits seit 2001 bestehenden „Zonierungssystem für Überschwemmung, Rückstau und Starkregen" auf: ZÜRS Geo ist ein geografisches Informationssystem der deutschen Versicherungswirtschaft, um das Naturrisiko Hochwasser risikogerecht kalkulieren zu können. Seit 2001 wurden mehr als 20 Millionen Hauskoordinaten in das System eingespeist, rund 200.000 Kilometer Fließgewässer in das System integriert, und Überschwemmungsdaten bei mehr als 200 Wasserwirtschaftsbehörden in allen Bundesländern gesammelt.

Elementarschadenversicherung für (fast) alle
Nach Angaben des GDV können sich heute bereits mehr als 98 Prozent der Bürger in Deutschland mit Standardprodukten gegen Elementarschäden versichern. Allerdings nutzt derzeit nur ein Bruchteil der Grundstücksbesitzer die Möglichkeit, eine Elementarschadenversicherung abzuschließen. In Niedersachsen sind es weniger als zehn Prozent.

Die Elementarschadenversicherung gewinnt an Bedeutung. Einerseits, weil wegen des Klimawandels das Risiko von Elementarschäden in allen Teilen Deutschlands wächst, vor allem durch Überschwemmungen und Starkregen. Andererseits, weil die Bundesländer nach den großen Überschwemmungsereignissen an Rhein, Donau, Elbe und Oder staatliche Hilfen für Flutopfer nur noch dann gewähren, wenn eine zumutbare Versicherungsmöglichkeit wahrgenommen worden war.

Das Land Niedersachsen stellt, wie auch die Länder Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern sowie die Städte Hamburg und Bremen, bei der Elementarschadenversicherung einen Sonderfall dar. An den Küsten werden viele Grundstücke und Häuser unversicherbar bleiben, zumindest gegen die Gefahren von Sturmfluten. Denn diese gelten auch in der Elementarschadenversicherung als unversicherbar. (hp / www.bocquel-news.de)

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