21. Mai 2015 - Die öffentlichen Versicherer haben 2014 bundesweit Marktanteile hinzugewonnen. Ihre Marktführerschaft in den HUK-Sparten haben sie erfolgreich behauptet. Kräftige Zuwächse in der Lebensversicherung gegen laufenden und gegen Einmalbeitrag wurden ebenfalls verzeichnet.
Die elf öffentlichen Erst-Versicherungsgruppen (Abbildung zum Vergrößern bitte anklicken), die mehrheitlich zur Sparkassen-Finanzgruppe (www.finanzgruppe.de) gehören, sind mit einem Beitragsplus von 5,7 Prozent erneut deutlich stärker gewachsen als der Markt. Vor allem mit den kräftigen Zuwächsen in der Lebensversicherung gegen laufenden und gegen Einmalbeitrag haben Gesellschaften im Verband öffentlicher Versicherer (www.voev.de) deutlich zugelegt. Die gebuchten Bruttobeitragseinnahmen der Gruppe stiegen insgesamt auf 20,64 Milliarden Euro. Ihren Marktanteil haben die öffentlichen Versicherer damit von 10,6 auf 10,9 Prozent ausgebaut. „Mit dem überdurchschnittlichen Wachstum und dem guten Vorsteuerergebnis von 900 Millionen Euro sind wir sehr zufrieden“, sagte der Verbandsvorsitzende Ulrich-Bernd Wolff von der Sahl.
Vor dem Hintergrund einer deutlich entspannten Schadensituation und einer anhaltenden Nachfrage nach Altersvorsorge-Produkten sei die Gruppe öffentlicher Versicherer in allen Sparten überdurchschnittlich gewachsen, sagte Wolff von der Sahl, der im Geschäftsalltag Vorstands-Vorsitzender der SV SparkassenVersicherung Stuttgart (www.sparkassenversicherung.de) ist. Man habe sehr solide Ergebnisse erzielt. Insgesamt stiegen demnach die gebuchten Bruttobeitragseinnahmen der gesamten Gruppe auf 20,64 Milliarden Euro. Ihren Marktanteil haben die elf öffentlichen Versicherer im Verband aufgrund des überdurchschnittlichen Prämienwachstums auf 10,9 (2013: 10,6) Prozent ausgebaut. Eigenen Berechnungen zufolge haben sie ihre Marktposition als zweitstärkste Kraft im deutschen Erstversicherungsmarkt erneut gestärkt.
Als Schaden- und Unfallversicherer unangefochten regionaler Marktführer
Im Bereich der Schaden- und Unfallversicherung haben die öffentlichen Versicherer mit einem Plus von 4,9 Prozent und Einnahmen von 8,32 Milliarden Euro ihr gutes Vorjahresergebnis abermals übertroffen. Ihren Marktanteil von 14,4 Prozent haben sie damit weiter gefestigt. In der Sachversicherung stiegen die Bruttobeitragseinnahmen um 4,1 Prozent auf über 4,05 Milliarden Euro. Hier sehen sich die öffentlichen Versicherer mit 23,4 Prozent Marktanteil als unangefochtener Marktführer.
HUK-Geschäft als Wachstumsmotor
Wie im Vorjahr waren die HUK-Versicherungen mit einem Beitragsplus von 5,8 Prozent der Wachstumsmotor, allen voran die Kraftfahrtversicherung mit einem Zuwachs von 6,3 Prozent. Weil das Jahr 2014 im Vergleich zum Vorjahr weniger stark von Schäden durch außerordentliche Naturereignisse geprägt war, sank der Schadenaufwand in der Schaden- und Unfallversicherung deutlich um 12,2 Prozent auf 6,23 (2013: 7,09) Milliarden Euro. Die Schaden-Quote ging 2014 demnach von 89,7 auf 75,2 Prozent zurück, die Combined Ratio (Schaden-Kosten-Quote) sank von 110,2 auf 96,4 Prozent.
In der Lebensversicherung wuchsen die gebuchten Bruttobeiträge der öffentlichen Lebensversicherer um 7,5 Prozent auf 10,03 Milliarden Euro und damit mehr als doppelt so stark wie der Markt (3,1 Prozent). Entsprechend haben die öffentlichen Versicherer laut Verbands-Angaben von der Sahl ihren Marktanteil auf 10,7 Prozent ausgebaut. „Damit bleibt die Gruppe öffentlicher Versicherer drittgrößter Anbieter von Lebensversicherungs-Produkten in Deutschland“, sagte Ulrich-Bernd Wolff von der Sahl (Foto: SV Versicherung).
Leben-Geschäft gegen laufenden Beitrag wächst wieder
Trotz der anhaltenden Niedrigzinsphase und wachsender öffentlicher Kritik sei das Vertrauen der Bürger in die Lebensversicherung hoch, sagte der Verbands-Vorsitzende im Gespräch mit Journalisten. So habe im Jahr 2014 – wie in der gesamten Branche – die Nachfrage nach Altersvorsorge-Produkten zugenommen. Vor allem das Neugeschäft der Lebensversicherungen gegen laufenden Beitrag kurbelte demnach im abgelaufenen Geschäftsjahr wieder an: „Mit 11,5 Prozent legten die öffentlichen Versicherer sogar deutlich stärker zu als die Branche, die 3,8 Prozent verzeichnete“, sagte Wolff von der Sahl.
Trend zum Einmalbeitragsgeschäft fortgesetzt
Parallel dazu setzte sich der seit einigen Jahren bestehende Trend zum Einmalbeitragsgeschäft fort. Hier wuchs die Gruppe der öffentlichen Lebensversicherer laut Verbands-Angaben mit 21,4 Prozent ebenfalls stärker als der Markt, der ein Plus von 12,9 Prozent erreicht hatte.
Krankenversicherung: Wachstum erneut stärker als der Markt
Auch die privaten Krankenversicherer der Gruppe öffentlicher Versicherer sind im Geschäftsjahr 2014 mit 1,3 Prozent erneut stärker gewachsen als der Markt (0,7 Prozent). Den Angaben zufolge steigerten sie ihre Bruttobeitragseinnahmen auf 2,29 Milliarden Euro. Der Marktanteil der Gruppe bleibt mit 6,3 Prozent auf dem guten Vorjahresniveau. Das Produkt zur staatlich geförderten Pflegezusatzversicherung der UKV Union Krankenversicherung (www.ukv.de) und der Bayerischen Beamtenkrankenkasse (www.vkb.de) wurde bis Jahresende rund 113.000 Mal abgeschlossen. Damit gehören die öffentlichen Versicherer zu den Marktführern in diesem Segment.
Im Verband öffentlicher Versicherer (Foto), einer gemeinnützigen Körperschaft des öffentlichen Rechts, haben sich die regional tätigen, öffentlichen Versicherer Deutschlands überregional organisiert. Dem Verband gehören elf Erst-Versicherungsgruppen mit rund 40 Einzelunternehmen an. Die nordrheinwestfälische Landeshauptstadt Düsseldorf ist der Sitz des Verbands öffentlicher Versicherer. In ihrer Regionalität und Dezentralität sehen die öffentlichen Versicherer gleichermaßen ihr Markenzeichen und ihre Stärke. Die Konzentration auf eine bestimmte Region verschafft den Öffentlichen eigenen Angaben zufolge detaillierte Kenntnisse über ihr jeweiliges Geschäftsgebiet und dessen Risikostruktur. Hierzulande gibt es Insgesamt über 3.700 Geschäftsstellen mit rund 9.400 Mitarbeitern im Außendienst, die zu den elf öffentlichen Versicherungsgruppe gehören. (-el / www.bocquel-news.de)
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