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sigma: Digitalisierung Einsparungen bis 20 %

11. Oktober 2023 - Für die Versicherungsbranche birgt die Digitalisierung Wachstums-Chancen, neue Risiken aber auch Möglichkeiten zur Effizienzsteigerung. Die digitale Wertschöpfung bringt Unternehmen immer mehr immaterielle Vermögenswerte, darunter digitale Daten. Das Swiss Re Institute erarbeitete dazu den Insurance Digitalisation Index.

Durch die Digitalisierung können Versicherer die Risiken effizienter überwachen, mindern und tarifieren; dies ermöglicht maßgeschneiderte Versicherungslösungen, die zur Schließung von Deckungslücken beitragen können.

Jetzt hat das Swiss Re Institute (www.swissre.com/institute/research/sigma-research.html) in seiner neuen sigma-Studie «The economics of digitalisation in insurance» festgestellt, dass das länderübergreifende Nutzenpotenzial in der gesamten Versicherungs-Wertschöpfungskette längst noch nicht ausgeschöpft ist. Gleichzeitig erhöht die zunehmende Abhängigkeit von digitaler Infrastruktur die Anfälligkeit dieser Werte etwa für Betriebsunterbrechungen und Cyberangriffe.  

In seinem Bericht stellt das Swiss Re Institute den Insurance Digitalisation Index vor, der die Fortschritte bei der Digitalisierung des Versicherungsmarkts in 29 ausgewählten Ländern misst. Spitzenreiter in diesem Index ist Südkorea, gefolgt von Schweden, Finnland und den USA. Die größten Fortschritte bei der Digitalisierung der Wirtschaft haben Industrieländer mit starker physischer Infrastruktur und hoher Internetzugangsquote gemacht, doch China, Slowenien und Indien holen auf. So ist etwa China in nur zehn Jahren um zehn Plätze vorgerückt. Dies liegt daran, dass aufstrebende Märkte sofort mit neueren Digitaltechnologien einsteigen können, statt von veralteten Systemen umzusteigen.

Dazu Jérôme Haegeli, Group Chief Economist bei der Swiss Re (www.swissre.com): «Die Studie zeigt eindeutig eine positive Korrelation zwischen Resilienz und Digitalisierung. Für die Gesellschaft ist die Digitalisierung ein Hebel, um mehr Menschen Zugang zu Versicherungen zu verschaffen und dadurch Deckungslücken zu schließen. Für die Versicherer ermöglicht die Verbesserung von Underwriting, Risikominderung und Risikomessung, die sich durch die Digitalisierung in ihrem Bereich ergibt, eine Steigerung der Qualität und Effizienz ihrer Arbeit.»

Durch die Digitalisierung der Wirtschaft insgesamt werden zudem neue Risiko-Pools entstehen, die Chancen für die Versicherer eröffnen. So hat die Digital-Technologie Geschäftsmodelle der Sharing Economy ermöglicht. Diese hatten grundlegende Verschiebungen bei operationellen Risiken und Haftungspflichten zur Folge, die innovative Versicherungslösungen für den Risikotransfer erfordern.

Laut der neuen sigma-Studie ersetzen Sharing-Dienste wie Uber und Airbnb zunehmend den privaten Besitz. Deshalb muss der Geschäftsmix nutzungsabhängig von privaten zu gewerblichen Sparten verlagert werden, denn in privaten Sparten gelten meist Deckungsausschlüsse für die gewerbliche Nutzung von Fahrzeugen und Wohnraum. Die Versicherungswirtschaft kann eine entsprechende Deckung durch innovative Risikotransferlösungen möglich machen.

Immaterielle digitale Vermögenswerte
Im Zuge des Trends zur Produktion physischer Güter sowie die Bereitstellung von Informationen und Dienstleistungen hat sich der weltweite Wert der immateriellen Vermögenswerte – darunter zunehmend auch digitale Vermögenswerte – von börsenkotierten Unternehmen in den letzten 20 Jahren verfünffacht.

80 Prozent bisher nicht versichert
Im Jahr 2021 lag er bei 76 Billionen US-Dollar, wovon fast 80 Prozent bisher nicht versichert sind. Unternehmen brauchen eine Absicherung gegen digitale Risiken wie Betriebsunterbrechungs- und Cyberrisiken sowie die neuen Haftungsrisiken im Zusammenhang mit KI (Künstliche Intelligenz). Cybersicherheit ist für Unternehmen weltweit ein zentrales Anliegen, wie auch die rasant zunehmende Nachfrage nach Cyberversicherungen zeigt: Das Swiss Re Institute schätzt, dass die weltweiten Cyberprämien im Jahr 2023 auf 16 Milliarden US-Dollar – das sind 60 Prozent mehr als 2021 – und bis 2026 auf 25 Milliarden US-Dollar steigen werden.

Die Digitaltechnologie erlaubt den Versicherern, mithilfe von vernetzten Geräten, Datenanalysen und maschinellem Lernen große Datenmengen zu sammeln und zu verarbeiten. Dies wird ganzheitlichere und genauere Risikobewertungen und eine bessere Tarifierung von Risiken ermöglichen.

Digitale Lösungen können zudem standardisierte Aufgaben wie die Datenerfassung und -analyse für das Underwriting automatisieren, sodass die Kosten und letztlich auch die Prämien sinken. Mit ihren Projekten zur digitalen Transformation streben die Versicherer eine Verbesserung der Schadensätze um 3 bis 8 Prozentpunkte und Einsparungen von 10 bis 20 Prozent in anderen Teilen der Wertschöpfungskette an.

Pravina Ladva, Group Chief Digital & Technology Officer bei der Swiss Re: «Trotz der rasanten digitalen Transformation der Versicherungswirtschaft, die sich durch neue Fortschritte in der Spitzentechnologie noch beschleunigt hat, sehen wir immer noch großes Potenzial, wenn es darum geht, Versicherungen für die Konsumenten zugänglicher und erschwinglicher zu machen. Unsere Branche sollte dies als Ermutigung betrachten, weiterhin in innovative Lösungen zu investieren und sich auf neuartige Risiken einzustellen.»

Pravina Ladva weiter: «Für die Konsumenten führen Online-Marktplätze zu mehr Preistransparenz, sie präsentieren mehrere Versicherungsprodukte und Anbieter auf einen Blick, und sie ermöglichen den Kunden, das Annahmeverfahren unkompliziert online durchzuführen.» Dadurch werde sich die Zugänglichkeit und Erschwinglichkeit von Versicherungen erhöhen. Außerhalb des Vertriebs haben sich die Investitionen in Versicherungstechnologie zu Effizienzsteigerungen und zur Verbesserung von Underwriting und Schadenbearbeitung verlagert.

Die englische Ausgabe der sigma-Studie 5/2023, «The economics of digitalisation in insurance», steht in elektronischer Form zur Verfügung. Sie können sie hier herunterladen.

Swiss Re Gruppe weltweit einer der führenden Anbieter von Rückversicherung & Versicherung
Die Swiss Re Gruppe ist einer der weltweit führenden Anbieter von Rückversicherung, Versicherung und anderen versicherungsbasierten Formen des Risikotransfers mit dem Ziel, die Welt widerstandsfähiger zu machen. Sie antizipiert und steuert Risiken – von Naturkatastrophen bis zum Klimawandel, von alternden Bevölkerungen bis zur Cyber-Kriminalität.

Ziel der Swiss Re Gruppe ist es, der Gesellschaft zu helfen, erfolgreich zu sein und Fortschritte zu machen, indem sie für ihre Kunden neue Möglichkeiten und Lösungen entwickelt. Die Swiss Re Gruppe hat ihren Hauptsitz in Zürich, wo sie 1863 gegründet wurde. Sie ist über ein Netzwerk von rund 80 Geschäftsstellen weltweit tätig. (-el / www.bocquel-news.de)

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