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gonetto verändert seine Basis und klagt weiter

25. Juli 2019 - Das Versicherungs-Vergleichsportal gonetto ändert sein Geschäfts-Modell. Hauptmerkmal, was das InsurTech von Konkurrenten unterscheidet, soll das Angebot und die Vermittlung provisionsfreier Tarife sein. Auf Druck der BaFin musste das ursprüngliche gonetto-Geschäftsmodell dahingehend verändert werden.

Das InsurTech gonetto (www.gonetto.de) ist nun online und hilft Kunden beim Vergleich von Sachversicherungen kleinerer Anbietern. Gut für die Kunden: Die Tarife werden ohne Provisionen angeboten. Allerdings fällt für den Kunde eine Gebühr an.

Das InsurTech erklärt das so: gonetto trennt die Kosten für Versicherungsschutz und Beratungskosten voneinander. Bei provisionsfreien Tarifen zahlt der Kunde die Versicherungsprämie an den Versicherer, während er den gonetto-Service pauschal direkt an gonetto zahlt. Die Höhe der Pauschale soll „ausschließlich abhängig von der Versicherungssparte sein, egal wie hoch ihr Beitrag ist“ und für welchen Versicherer man sich entscheidet.

Auf der gonetto-Plattform stehen beispielweise Privathaftpflicht-, Unfall-, Hausrat-, Wohngebäude- und Tierhalterhaftpflicht-Policen der sechs Assekuranzen Asspario, Konzept & Marketing, InterRisk, GVO, Janitos und die Haftpflichtkasse zum Vergleich. Schon in wenigen Wochen könnten bis zu zehn Versicherer hinzukommen, sagt gonetto-Chef Dieter Lendle. Die gonetto-Tarife (ohne Provision) sind den Angaben zufolge bis zu 25 Prozent günstiger als übliche Tarife, die für den Vermittler einen Provisionsaufschlag enthalten.

„Reine Netto-Tarife ohne Courtagen existieren kaum, vor allem im Kompositbereich. Daher haben wir Versicherer gefunden, die speziell für unsere privaten Kunden die Provisionen aus den Tarifen herausnehmen", sagt der gonetto-Geschäftsführer.

gonetto-Geschäfts-Modell kollidierte mit dem Provisionsabgabeverbot
Tatsächlich war die Geschäftsmodell-Änderung nötig geworden, weil die Aufsichtsbehörde BaFin (www.bafn.de) das bisherige gonetto-Modell nicht marktkonform war. Bisher hatte gonetto die bisher in den Tarifen enthaltenen Provisionen aus Bruttotarifen an die Kunden zurückerstattet, was aber mit dem Provisionsabgabeverbot kollidierte. Im Gegenzug für die Erstattung berechnete gonetto den Kunden jeweils eine Gebühr von 12 Euro pro Jahr und Vertrag.

Jetzt sieht das gonetto-Preismodell etwas anders aus: „Fortan kosten die Private Haftpflicht bei uns 1 Euro pro Jahr. Für Hausrat-, Unfall- und Tierhalter-Policen berechnen wir je 12 Euro, für Wohngebäudeversicherungen 24 Euro", erklärt Dieter Lendle. „Mit dieser Spreizung unseres Preismodells werden wir dem Aufwand besser gerecht und sorgen dafür, dass die Ersparnis bei der Privathaftpflicht nicht durch die gonetto-Gebühr überkompensiert wird."

Damit steht jetzt aber auch fest, dass gonetto mit dieser Preispolitik dem Marktführer bei Vergleichsportalen Check24 den Rang ablaufen könnte. „Wir werden zwar am Anfang nicht so viele Versicherungen auf unserer Plattform anbieten können wie der Marktführer Check24. Aber unsere Tarife dürften dafür vergleichsweise günstig ausfallen", sagt der Firmengründer dem Handelsblatt.

Die Auseinandersetzung vor Gericht geht weiter
Allerdings: gonetto will sein ursprüngliches Geschäftsmodell noch nicht für immer ad acta legen. Vielmehr will man weiter kämpfen, denn bei den bisherigen Verhandlungen vor den Gerichten handelte es sich um Eilverfahren. Die gonetto GmbH mit Sitz im hessischen Bensheim versteht sich als registrierter Versicherungsmakler, der bald vor einem Verwaltungsgericht Klage erheben will und somit das eigentliche Hauptverfahren eröffnen will. Und sollte das nichts bringen, wollen die gonetto-Chefs gleichzeitig vor den Europäischen Gerichtshof ziehen. (-el / www.bocquel-news.de)

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