Konzepte und Kriterien

Wer verdient wie viel? Eine Frage, auf die es im neuen Gehaltreport 2012/2013 des Magazins „Focus" (www.focus.de) viele Antworten gibt. Da sich Deutschlands Wirtschaft trotz Krise weiter wächst, wachsen auch die Gehälter. Doch diese These wäre zu einfach und zu einseitig, kommentieren Marktforscher die Auflistung von 150 Berufen und deren Durchschnittshöhe. Die Gehältern sind den Angaben zufolge 2012 besonders stark gestiegen. Nicht jeder Berufszweig ist davon betroffen. Aber erwartungsgemäß rangieren Chefärzte in Kliniken erneut an der Spitze der Erhebung. Ihr Monatseinkommen stieg den Angaben zufolge im Schnitt um 13 Prozent auf eine Durchschnittseinkommen von 12.971 Euro pro Monat. Ebenfalls im vorderen Viertel stehen die Versicherungsmakler, die nach aktueller Berechnung derzeit 9,9 Prozent mehr verdienen als zu Beginn des Jahres 2011.

Krankenkassen kritisieren Spitzengehalt der Chefärzte
Weshalb Chefärzte so viel mehr verdienen als noch vor Jahresfrist, begründen die „Halbgötter in Weiß" mit der erfolgsabhängigen Bezahlung in den Kliniken. Die gesetzlichen Krankenkassen, vorneweg die AOK mit ihrem Krankenhausreport 2013, kritisieren diesen Zustand, weil hier ihrer Meinung nach, wirtschaftliche Ziele über das Wohl der Patienten gestellt werde. Dagegen bleibe das Durchschnittsgehalt von Krankenschwestern, Pflegern und Erziehern und Pflegern konstant auf niedrigem Niveau.

Also stehen Versicherungsmakler mit ihrem Monatseinkommen von durchschnittlich 4.027 Euro im Jahr 2012 verhältnismäßig gut da. Wenn man allerdings die Zeitaufwand für die Beratung und schriftliche Dokumentation bedenkt und vor allem auch das Fachwissen, das sie im Kundengespräch beweisen müssen, dann relativiert sich die Sachlage.

Im übrigen - das erfährt man im Gehaltsreport 2012/2013 auch - unterscheiden sich die Durchschnittsgehälter der Versicherungsmakler deutlich von dem der Versicherungsmaklerinnen. In dieser Berufsgruppe verdienen die Männer circa 4.229 Euro im Monat. Hingegen liegt der Durchschnittsverdienst der Frauen in diesem Berufsstand bei 3.713 Euro - bei gleicher Leistung und derselben Qualifizierung.

Regionale Verdienstunterscheide auch bei Versicherungsmaklern
Ein weiterer Unterschied zeige sich im Durchschnittsverdient der Versicherungsmakler regional bedingt. Es sei eine bedeutendes Gefälle zwischen den einzelnen Bundesländern und hier vor allem zwischen Ost und Süd zu verzeichnen. Demnach Im Osten verdienen Versicherungsmakler in den neuen Bundesländern im Schnitt pro Monat 3.583 Euro; dagegen im Süden - in Bayern und Baden-Württemberg - pendelt sich der monatliche Durchschnittsverdient der Makler bei 4.026 Euro ein. In Deutschlands Norden - verglichen mit den östlichen Regionen mit 3.691 Euro - sei das Gefälle geringfügig, heißt es.

Wer lang genug Makler ist, kann Spitzeneinkommen verzeichnen
Doch weder in Ost, noch in West oder Süden und Norden könne man alle Durchschnittgehälter über einen Kamm scheren, sagen Marktforscher. Man stelle große Unterschiede zwischen Berufseinsteigern und den „alten Hasen" fest. Berufsanfänger unter den Versicherungsmaklern verdienen laut Focus-Report als monatliches Einstiegsentgelt 2.585 Euro, während sich die erfahrenen und langjährig Tätigen hier in der Spitze im Schnitt 9.593 Euro pro Monat einstreichen können.

Was die generelle Einkommensentwicklung seit 2011 anbelangt, stehen Versicherungsmakler ausnehmend gut da. Abgesehen von den Spitzenverdienern, den Chefärzten, hat kaum eine Berufsgruppe so gut zugelegt wie die Versicherungsmakler, die statistisch im Durchschnitt ein Plus von knapp unter 10 Prozent auf ihrer Einkommensseite verzeichnen.

Schlusslicht: Berufsstand der Kellner
Der Vollständigkeit halber sei auch auf die niedrigsten Einkommen und geringsten Steigerungen seit Januar 2011 hingewiesen. Laut Focus-Gehaltsreport 2012/2013 bilden Kellner mit einem durchschnittlichen monatlichen Einkommen von 1.635 Euro das Schlusslicht. Hier bestehe ebenfalls ein Lohngefälle zwischen Ost und West, aber nicht nur in dieser geographischen Richtung. Auch bei Kellnern weiß man, dass sie im Süden am besten bezahlt werden.

Vergütungsspezialisten werten Gehaltsdatenbank aus
In die Ergebnisse des aktuellen Gehaltsreport flossen 169.455 Lohndaten, die Vergütungsspezialisten der größten deutschen Gehaltsdatenbank „Personalmarkt" (www.personalmarkt.de) sowie ein weiteres Datenunternehmen im Auftrag des Magazins Focus ausgewertet haben. 150 Berufe kamen auf den Prüfstand von „A" wie Altenpfleger bis „Z" wie Zahntechniker. Die Angaben wurden mit Hilfe von Quellen wie dem Statistischen Bundesamt,

Eine Umfrage unter 20.000 Personen durch das sogenannte Sozioökonomische Panel und Basisdaten des Statistischen Bundesamtes (www.destatis.de) und die Gehaltsdatenbank des Focus' wurden zur Auswertung hinzugezogen. (-el / www.bocquel-news.de)