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Wie hoch sind 2013 die Überschuss-Deklarationen?

17. Dezember 2012 - Die Überschuss-Deklaration der Lebensversicherer für das Jahr 2013 stehen an. Nahezu dreißig Gesellschaften gaben bereits bekannt, welchen Zinssatz aus ihren Gewinnen sie ihren Kunden gutschreiben. Bei nur wenigen steht noch eine „4" vor dem Komma.

ÜBERSCHUSSBETEILIGUNG Niedrige Zinsen machen den Lebensversicherern zu schaffen. Zur Absicherung raten Experten zur Senkung der Überschlussbeteiligung für das Jahr 2013. So steht die Überschuss-Deklaration für 2013 unter Druck. Bis zum Redaktionsschluss wollten nur sieben Lebensversicherer hierzulande ihren Kunden eine Überschussbeteiligung von 4 Prozent - oder leicht darüber - für das Jahr 2013 gewähren. Allerdings: Es liegen der Redaktion der bocquel-news bis heute erst knapp dreißig entsprechende Meldungen aus der Lebensversicherungs-Branche vor. Bisher führt die Landeslebenshilfe V.V.a.G. (www.lkh.de) mit seit vergangenem Jahr konstanten 4,25 Prozent die Spitze der Überschuss-Deklarationen an. Dagegen hat der Marktführer Allianz (www.allianz.de) seine Deklaration von 4,10 Prozent im Jahr 2010 über 4,00 Prozent im jetzt ausklingenden Jahr auf 3,60 Prozent für das Jahr 2013 gedrosselt - und befindet sich damit in guter Gesellschaft mit anderen Größen am Markt.

Aber: Gesellschaften wie beispielsweise (in alphabetischer Reihenfolge) die AachenMünchener (www.amv.de), die Debeka (www.debeka.de), die Generali (www.generali.de), die Huk-Coburg (www.huk.de), die Interrisk (www.interrisk.de), die LV1871 (www.lv1871.de) und/oder die neue leben (www.neue-leben.de) tagen erst heute oder im Laufe dieser Woche - aber noch vor Weihnachten. Die nachfolgende Tabelle weist deshalb Lücken in der Auflistung auf, die sich aber in den kommenden Tagen noch füllen werden, da die bocquel-news-Redaktion die Tabelle auch außerhalb der üblichen neuen Ausgaben täglich aktualisieren wird. Auch die Analysten rechnen damit, dass in diesem Jahr die Deklarationen ohnehin erst sehr spät abgegeben werden. Das bedeutet, dass die Versicherer sich einigermaßen viel Zeit lassen wollen, bis sie ihre jeweilige Zinsgutschrift für das Jahr 2013 den Kunden verbindlich zusagen können.

Überschussbeteiligung
Für den Laien sei erklärt: Im Bereich der Versicherung heißt die Gewinnbeteiligung Überschussbeteiligung. Die erwirtschafteten Überschüsse aus dem LV-Geschäft gehören nicht, wie sonst überall in der Wirtschaft, dem Versicherer, sondern sind zu einem bestimmten Teil den Kunden weiterzureichen. Lebensversicherer deklarieren die Überschussbeteiligung stets im voraus für das kommende Jahr und zahlen sie an ihre Versicherungsnehmer mit Ablauf des LV-Vertrages aus. Die Lebensversicherer hierzulande sind aufgrund des Gesetzes über den Versicherungs-Vertrag (VVG) verpflichtet, ihre Versicherungsnehmer am Gewinn zu beteiligen. Die Art und Höhe der Aufteilung des Gewinns auf der Grundlage des Jahresabschlusses und somit auch die Überschussbeteiligung obliegt jedoch der Entscheidung des Vorstands.
Die Überschüsse der deutschen Lebensversicherer insgesamt konnten sich im Jahr 2011 noch gut sehen lassen. Nach Berechnungen des map-report (www.map-report) im Jahr 2011 hatten die LV-Gesellschaften damals einen Überschuss von insgesamt 10,28 Milliarden Euro erwirtschaftet. Im Jahr 2010 waren es noch 12,16 Milliarden Euro gewesen. Wie es für 2012 aussehen wird, kann bisher nur vermutet werden. Angesichts der Turbulenzen an den Finanzmärkten fallen die meisten Deklarationen sehr vorsichtig aus.

„Und schon wieder kommen dann die dummen Fragen. Kann man noch Lebensversicherungen abschließen?" fragt map-report-Chef Manfred Poweleit und antwortet auch gleich: „Was denn sonst? Wer fürs Alter vorsorgen will und keine Vermögen auf Konten herumliegen hat, braucht zur praktischen Durchführung der Vorsorge ein Ansparprodukt, das zur Not auch nur monatlich bespart werden kann. Geldanlage-Produkte wie Termingelder fallen somit aus (oder kennt jemand einen Termingeld-Sparplan?). Bleiben drei Produkte: Lebensversicherung, Aktien in Form von Fondssparplänen oder Immobilien, deren Zins und Tilgung monatlich abbezahlt werden können. So lange Notenbanken die Märkte mit Geld überschwemmen, werden Kursentwicklungen weiter massiv von der Überliquidität und damit dem Zufall bestimmt. Während der Geldschwemme sollten Aktienfonds-Sparpläne zur Vorsorge daher tabu sein", sagt Versicherungs-Experte Poweleit.

Überschussdeklaration der Lebensversicherer

(ohne Schlussüberschuss am Vertragsende)

Unternehmen

2013

2012

2011

Targo

4,30 %

4,60%

4,80%

Landeslebenshilfe V.V.a.G

4,25 %

4,25 %

 

myLife (zuvor Ageas)

4,05 %

4,25 %

4,50 %

DEVK a.G.

4,00 %

4,10%

4,10%

DEVK AG

4,00 %

4,10%

4,10%

Europa

4,00 %

4,30%

 

Heidelberger Leben

4,00 %

4,00 %

4,00 %

Ideal

4,00 %

4,00%

4,00%

InterRisk

4,46 % (inkl. Schluss-Überschuss

4,40%

4,40%

Nürnberger Leben

4,0 %

4,00%

4,00%

Stuttgarter

4,00 %

4,20%

4,40%

Continentale

3,85 %

4,13%

4,30%

Neue Bayerische Beamten-LV

3,80 %

3,83%

4,10%

Credit Life (früher Ontos)

3,80 %.

4,08%

4,08%

PB Leben

3,80 %

4,15%

4,14%

AachenMünchener

3,75 %

4,14%

4,13%

Huk-Coburg

3,75 %

4,00%

4,25%

LVM

3,75 %

4,00%

4,25%

Neue leben

3,75 %

4,09%

4,27%

VHV Leben

3,75

4,00%

4,10%

Debeka

3,70 %

4,08%

4,30%

Dialog

3,7 % (BU 3,8)

4,00%

4,30%

WGV

3,70 %

4,00%

4,10%

VGH

3,70 %

4,00%

4,10%

Axa

3,65 %

3,69%

4,03%

DBV

3,65 %

3,83%

4,00%

HanseMerkur

3,65 %

4,00%

4,25%

Volkswohl Bund

3,65 %

4,05%

4,35%

Allianz

3,60 %

4,00%

4,10%

Concordia

3,60 %

4,00%

4,20%

Ergo Direkt

3,60 %

4,00%

4,10%

Helvetia

3,60 %

4,16 %

 

Iduna

3,6 %

4,00%

4,10%

Inter

3,60 %

3,71%

3,71%

Hannoversche

3,55 %

3,79%

4,00%

Arag Leben

3,50 %

3,50 %

4,00 %

Asstel

3,50 %

3,77%

3,97%

Condor

3,50 %

3,87%

4,10%

Deutscher Ring (jetzt Basler)

3,50 %

4,00 %

4,30 %

Generali

3,50 %

3,60 %

4,00 %

Gothaer

3,50 %

3,69%

3,87%

Öffentliche Braunschweig

3,50 %

3,83%

4,00%

Provinzial NordWest

3,50 %

3,83%

4,00%

Württ. Leben

3,50 %

3,57%

3,58%

Provinzial Rheinland

3,40 %

3,55 %

 

Alte Leipziger

3,35 %

3,90%

4,13%

Swiss Life

3,30 %

3,57%

3,83%

RheinLand Leben

3,30 %

3,60 %

 

HDI Lebensversicherung

3,25 %

3,39%

3,67%

Ergo Leben

3,20 %

3,80 %

3,95%

Delta Direkt

3,20 %

3,63%

4,11%

LV1871

3,20 %

3,58%

3,91%

Bayern Versicherung

3,10 %

3,50 %

3,80 %

Victoria

3,00 %

3,51%

3,65%

Zurich Deutscher Herold

3,00 %

3,46%

3,75%

Barmenia

 

4,00%

4,00%

CosmosDirekt

 

4,05%

4,25%

Direkte Leben

 

4,00%

4,30%

Familienfürsorge

 

4,00%

4,10%

Karlsruher

 

4,00%

4,00%

Mecklenburgische

 

4,00%

4,25%

oeco capital

 

3,63%

4,00%

Öffentlichen Lebensversicherung Oldenburg

 

3,83%

4,00%

ÖSA

 

4,00%

4,15%

R+V

 

3,87%

4,10%

Saarland

 

3,66%

3,83%

SV Sparkassenversicherung

 

3,61%

3,79%

Süddeutsche

 

3,92%

4,10%

Quelle: eigene Recherche Dezember 2012

Ähnlich irrational seien derzeit die Entwicklungen am Immobilienmarkt, heißt es im „map-fax" vom Freitag. In diesem Kurz-Nachrichten-Dienst für Risiko und Vorsorge „map-fax", der wöchentlich vom Verlag Manfred Poweleit herausgegeben wird, brachte der Herausgeber seine feste Überzeugung für die Bedeutung der Lebensversicherung auf den Punkt. Es gebe als Altersvorsorge und Hinterbliebenenversorgung keine Alternative. Denn: „Wer Geld verbrennen möchte, kann innerstädtische Großstandwohnungen oder Einfamilienhäuser auf dem flachen Land kaufen. Aber eigentlich wollen Vorsorger ihr Geld zur Aufstockung der Staatsrente einsetzen statt es in Hysterien zu verbrennen. Lebensversicherungen mit einer einjährigen Deklaration von unter 3,9 Prozent sind sicherer und somit rentabler. Von Geld, das der Vorsorger nicht verliert, kann er als Rentner seine Brötchen finanzieren."

Nicht nur den deutschen Lebensversicherern macht die Niedrigzinsphase zu schaffen, zumal kein Ende absehbar ist. Jetzt hat auch der größte US-Lebensversicherer MetLife (www.metlife.com) angekündigt, dass seine Gewinne im kommenden Jahr wesentlich geringer ausfallen werden. Als Grund nennen auch sie die niedrigen Zinsen am Kapitalmarkt. Bereits das vierte Quartal 2012 soll schlechter ausfallen als bislang angenommen, meldet die Nachrichtenagentur Reuters. (eb / www.bocquel-news.de)

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