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Konzepte und Kriterien

Wenn der PKV-Beitrag zu teuer wird - Tarifwechsel?

16. Februar 2017 - Bei steigenden Beiträgen für die private Krankenversicherung fühlen sich Kunden hilflos. Ein Wechsel des Anbieters ist nicht so ohne weiteres möglich. Wie man trotzdem aus der Bredouille kommt, hat sich die Zeitschrift Finanztest zum Thema gemacht. Oft reicht ein Wechsel in einen anderen Tarif.

Zurzeit steigen die Beiträge für privat Krankenversicherte (PKV) auf breiter Front zum Teil stark an. Ein Wechsel zu einem anderen Unternehmen im Verband der Privaten Krankenversicherung (www.pkv.de) bringt in der Regel gravierende Nachteile, denn der Kunde riskiert die Rückstellungen, die der Versicherer im Lauf der Jahre für ihn gebildet hat. Ein anderer Versicherer kann zudem genauso höhere Beiträge verlangen und/oder Kunden wegen Vorerkrankungen ablehnen. Die Altersrückstellungen beim eigenen Versicherer sollen große Beitragserhöhungen für den Kunden auffangen, wenn dessen Einkommen zurückgeht, die Preise aber steigen. Doch der private Krankenversicherer muss vom Gesetzgeber vorgegeben Prämienanpassungen durchführen. Der Kunde überlegt hin und her und erwägt gar einen Wechsel in eine gesetzliche Krankenkasse; doch das ist in der Regel nicht mehr möglich. Die Stiftung Warentest (www.test.de) zeigt in der März-Ausgabe ihrer Zeitschrift Finanztest (Foto: Finanztest), wie privat Versicherte durch einen Tarifwechsel bei derselben Versicherungsgesellschaft ihre Beiträge reduzieren können.

Tarifwechsel gestalten sich oft schwierig
Ein Tarifwechsel innerhalb der eigenen privaten Krankenversicherung ist rechtlich gesehen jederzeit möglich: Das Versicherungs-Vertrags-Gesetz (VVG) garantiert, dass Kunden in andere gleichartige Tarife ihres Versicherers wechseln dürfen und alle ihre im alten Vertrag erworbenen Rechte behalten – vor allem die Rück­stel­lungen, die der Versicherer für höhere Krank­heits­kosten im Alter gebildet hat.

Für Leistungen, die bereits im aktuellen Vertrag abgedeckt sind, darf es dann im neuen Vertrag keine Warte­zeiten, Risiko­zuschläge oder Ausschlüsse geben. Doch ein Wechsel ist für Kunden oft schwierig; die meisten schaffen das ohne persönliche Beratung kaum. Der Kunde muss sich um den Umfang der Leistungen selbst kümmern. Dafür muss er den Leistungsumfang seines Vertrages gut kennen und mit dem neuen Vertrag in allen Punkten vergleichen.

Hartnäckigkeit kann sich lohnen
Bei einem Tarifwechsel sollte der Leistungsumfang des bestehenden Vertrages möglichst erhalten werden. Auf Leistungen zu verzichten, senkt zwar die Beiträge, ist aber keine gute Lösung, sagen erfahrene Fachleute. Und was Viele nicht bedenken: Bei einem neuen Tarif mit Mehrleistungen kann der Versicherer eine neue Gesundheitsprüfung verlangen und gegebenenfalls einen Risikozuschlag erheben oder Leistungen ausschließen. Allerdings hat der Kunde im Falle des Tarifwechsels auch Rechte: ist nämlich der Risikozuschlag zu hoch, kann der Kunde verlangen die Mehrleistungen auszuschließen. Es kommt auf den Versuch an. Laut Stiftung Warentest kriegen hartnäckige Kunden die Mehrleistung - auch ohne Zuschlag.

Professionelle Hilfe von neutraler Seite
Wer sich beim Wechsel unsicher fühlt, kann die professionelle Hilfe eines neutralen Dienstleisters in Anspruch nehmen, der beim Tarifwechsel in der privaten Krankenversicherung hilft. Der Kunde zahlt in diesem Fall ein Honorar, das vorher vereinbart wird. In den meisten Fällen helfen aber auch die direkten Vertriebspartner des eigenen Krankenversicherers. (ml / www.bocquel-news.de)

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