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Konzepte und Kriterien

Weltweite Zahlungsmoral wird immer schlechter

17. März 2023 - Die weltweite Zahlungsmoral hat sich im vergangenen Jahr enorm verschlechtert, wie eine aktuelle Studie des Kreditversicherers Allianz Trade zeigt. Im Schnitt wurden Rechnungen 2022 nach 59 Tagen bezahlt, was fünf Tage später ist als im Vorjahr. In Deutschland liegt die Zahlungsmoral insgesamt über dem globalen Durchschnitt.

Die „Days of Sales Outstanding" (DSO) - also die Zeitspanne zwischen Rechnungslegung und Bezahlung - haben sich zwischen 2015 und 2021 insgesamt um vier Tage verschlechtert. Besonders schlecht sieht es in der Region Asien-Pazifik aus. Dort warten Kunden im Durchschnitt 65 Tage auf ihre Rechnungen. In Deutschland ist ebenfalls eine Verschlechterung zu verzeichnen, allerdings bezahlen deutsche Unternehmen immer noch relativ schnell. Rechnungen wurden hierzulande im Durchschnitt 49 Tage nach der Rechnungslegung beglichen - im weltweiten Vergleich ein sehr guter Wert.

Allerdings bleibt die Situation auch in Deutschland angespannt. Die Verschlechterung der Zahlungsmoral wird sich aller Voraussicht nach auch in diesem Jahr fortsetzen. Im Vergleich zum Vorjahr wird mit rund 15 Prozent mehr Insolvenzen gerechnet. Die Rolle der Lieferanten als „unsichtbare Bank" rückt damit in den Fokus. Je länger Unternehmen auf ihr Geld warten müssen, desto größer ist das Risiko, dass sie am Ende auf unbezahlten Rechnungen sitzen bleiben und Liquiditätsrisiken entstehen.

Die Studie zeigt auch, dass die Branche einen Unterschied macht. Besonders lange müssen Unternehmen aus dem Maschinen- und Anlagenbau auf ihr Geld warten. Im Durchschnitt dauert es hier 79 Tage, bis eine Rechnung beglichen wird. Ähnlich sieht es auch bei Transportmitteln (77 Tage) und Elektronik und Baugewerbe (je 72 Tage) aus. Besonders stark verschlechtert hat sich die Zahlungsmoral im Bereich Transportmittel (+15 Tage), Rohstoffe (+10 Tage), Elektronik sowie Software und IT (jeweils +8), Pharma, Lebensmittel und Baugewerbe (+7 Tage).

„Die Zahlungsmoral ist ein wichtiger Vorbote von Zahlungsverzögerungen und -ausfällen sowie Insolvenzen", sagt Maxime Lemerle, Chefanalyst für Insolvenzen bei Allianz Trade. „Die Rolle der Lieferanten als unsichtbare Bank kommt also wieder voll zum Tragen und erhöht die Liquiditätsrisiken im System." (-ver / www.bocquel-news.de)

 

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