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Konzepte und Kriterien

Weit über 1 Milliarde Euro „vom Laster gefallen“

1. März 2018 - Jährlich werden Waren im Wert von 1,3 Milliarden von Lkw auf der Straße entwendet. Bisher gab es keine aussagekräftige Statistik über diese Ladungsdiebstähle in Deutschland. Erstmals hat nun der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft mit mehreren Wirtschaftsverbänden eine Statistik erstellt.

Das Ausmaß von Ladungsdiebstählen war in Deutschland bisher kaum zu beziffern: Die Polizei führt keine Statistik, zudem sind viele der hierzulande ausgeraubten Lkw im europäischen Ausland registriert und dort versichert. Wie groß das Problem – und nicht ganz zu vergessen der Versicherungsschaden - tatsächlich ist, zeigen jetzt erstmals erstellte gemeinsame Berechnungen mehrerer Wirtschaftsverbände unter Beteiligung des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (www.gdv.de).

Demnach werden jährlich von nahezu 26.000 Lkw komplette Ladungen gestohlen; statistisch schlagen Kriminelle in Deutschland also alle 20 Minuten zu. Allein die gestohlenen Güter solcher Warenladungen haben einen Wert von geschätzten 1,3 Milliarden Euro. Weitere Schäden im Wert von 900 Millionen Euro entstehen durch Konventionalstrafen für Lieferverzögerungen, Reparaturkosten sowie Umsatzeinbußen und Produktionsausfälle bei den eigentlichen Abnehmern.

Verbände: Höherer Fahndungsdruck von Polizei und Strafverfolgern
Die Wirtschaftsverbände haben angesichts der Zahlen eine gemeinsame Initiative gestartet. Die „Arbeitsgemeinschaft Diebstahlprävention in Güterverkehr und Logistik“ will die Sicherheit der Transportlogistik insbesondere durch höhere Sicherheitsstandards und Investitionen in Ortungstechnik, Diebstahlwarnanlagen, Wegfahrsperren und gesicherte Parkplätze erhöhen.

Von den Behörden fordern die Verbände dringend mehr Unterstützung durch einen höheren Fahndungsdruck auf die international und professionell agierenden kriminellen Organisationen und Diebesbanden. Die Polizei müsse zudem auf Autobahn-Rastplätzen häufiger präsent sein, heißt es. Darüber hinaus sollten spezialisierte Polizeieinheiten und Schwerpunktstaatsanwaltschaften zur Optimierung der länderübergreifenden Strafverfolgung beitragen.

Die Fachwelt ist sich einig: Um gezielte präventive und repressive Maßnahmen ergreifen zu können, müssten die Ermittlungsbehörden das Delikt „Ladungsdiebstahl“ besser statistisch erfassen und die Voraussetzungen für eine bundesweit einheitliche Anzeigenaufnahme schaffen. Personalmangel, schlechte Vernetzung und geringe Spezialisierung würden die Ermittlungen verzögern, bemängelt die Arbeitsgemeinschaft. (-ver / www.bocquel-news.de)

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