5. November 2012 - Der BCA Makler-Pool stellt sich darauf ein, dass die Vermittler- und Pool-Landschaft kräftig durcheinander gewirbelt wird, wenn im nächsten Jahr die gesetzlichen Regulierungsmaßnahen und der neue Paragraf 34 f Gewerbeordnung in Kraft treten werden.
„Viele selbständige Makler sind sich überhaupt noch nicht bewusst, wie durchgreifend die Auswirkungen auf ihre Berufsausübung sein werden", schätzt Oliver Lang (Foto), Vorstandsmitglied der BCA Group (www.bca.de) ein. Das Unternehmen wolle Makler, die ihre Geschäfte künftig mit 34d- bzw. 34f-Erlaubnis weiterführen wollen, unterstützen - in den klassischen Felder Investment und Versicherungen sowie mit der BfV Bank für Vermögen (ehemals BCA Bank). Im Vorfeld der Regulierung habe sich der Zustrom der Makler zum Haftungsdach der BfV verstärkt. Nunmehr umfasse das BCA-Haftungsdach rund 230 Tied Agents.
Neuregelung verschärft das Demografieproblem der Makler
Die Hürden des neuen § 34f GewO (Registrierung, Sachkundenachweis, Dokumentationspflichten, Haftungsabsicherung und Wohlverhaltenskontrollen - die Red.) werde nach Ansicht von Lang die Problematik des fehlenden Nachwuchses in der Vermittlerschaft weiter verstärken. Mit dem BCA-Generationenvertrag bringt der Pool angeschlossene Vermittler, die altersbedingt oder aus Scheu vor der Umstellung auf § 34f GewO Bestände abgeben wollen, und Bestandssuchende zusammen. Das Übergangsmodell sieht eine Gleitphase vor, während der abgegebene Bestände verrentet werden. Die BCA AG begleitet den Prozess durch beauftragt Unternehmensberater, die die Bestände bewerten und die Parteien beraten. Die Kosten belaufen sich auf ca. 2000 Euro für jede Partei. Die BCA verdient an diesem Modell nicht mit, macht aber zur Bedingung, dass die Bestände im Pool bleiben. Aktuell sind rund 60 Bestandssuchende und 40 Bestandsabgebende registriert, wobei die BCA auf rund 10.000 Partner zurück greifen kann.
Norman Wirth (Foto), Geschäftsführender Vorstand des AfW Bundesverband Finanzdienstleistungen e.V. (www.afw-verband.de) weist in diesem Zusammenhang auf die Bedeutung des Demografieproblems in der Maklerschaft hin. Nur sechs Prozent der Makler und Mehrfachagenten sei jünger als 50 Jahre.
Ausweitung der Versicherungsgeschäfte geplant
Jutta Krienke, seit 1. Oktober neues Vorstandsmitglied und zuständig für Versicherungen, IT und Marketing, hat ihr Konzept für die weitere Entwicklung des Pools vorgestellt. Die BCA VersicherungsvermittlungsService GmbH (VVS), mit der die Trennung des Poolgeschäfts von der Tätigkeit der Mehrfachagenten vollzogen wurde, habe inzwischen ihren Geschäftsbetrieb aufgenommen. Die Unterstützung der Mehrfachagenten erfolgen mit vergleichbaren Leistungen wie im Pool der Makler.
Krienke sieht Potenzial für die Intensivierung des Geschäfts mit betrieblicher Altersvorsorgen (bAV) und betrieblichen Krankenversicherungen (bKV). Ausgeweitet werden soll auch das Geschäft mit Gewerbe- und Sachversicherungen. Besondere Aufmerksamkeit widmet Jutta Krienke den Banken, die über die BCA befähigt werden sollen, mit Zugang zu fremden Produktgebern als Mehrfachagenten ihre Kunden umfassender beraten zu können.
Bank mit dreistufigem Haftungsdach
Nach Angaben von BCA-Vorstand Frank Ulbricht (Foto) werde das Konzept der BfV „als unabhängige Bank für unabhängige Vermittler bestens aufgenommen". Unter dem Haftungsdach Hdflex ersparen sich ein Tied Agent gegenüber einem 34f-Betrieb Kosten in vierstelliger Höhe. Das auf dem Markt neuartige Dreistufen-Konzept, das für jedes Vermittler-Geschäftsmodell die passende Haftungsdachlösung bietet (30, 50 oder 80 Euro pro Monat), komme gut an. Ulbricht stellte nach dem Verkauf der BCA Austria in Aussicht, dass die Bank 2013 erstmals schwarze Zahlen schreiben werde. Für die Ausweitung der Geschäfte wurde das Eigenkapital aufgestockt. (hp / www.bocquel-news,de)
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