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Von Gewinnrückgang bis zum zweistelligen Gewinn

9. November 2015 - Drei Quartale des Geschäftsjahres 2015 sind um. Acht der großen, international tätigen Rück- und Erstversicherungs-Gruppen ziehen recht unterschiedlich Bilanz. Dazu gehören Munich Re mit Ergo, die Hannover Rück, Allianz Gruppe, Generali Group, Swiss Re, Scor und der spanische Versicherer Mapfre.

Munich Re mit Rückschlägen am Kapitalmarkt: Bei der Munich Re (www.munichre.com), weltweit größter Rückversicherer, schlug der Großschaden im chinesischen Tianjin mit 175 Millionen Euro zu Buche. Die Schaden-Kosten-Quote für das 3. Quartal 2015 auf 94,5 Prozent (2014: 91,3 Prozent). Beim Quartalsergebnis musste der Rückversicherer laut Mitteilung des Munich-Re-Finanzvorstands Jörg Schneider (Foto: Munich Re) im Vergleich zum Vorjahr einen Gewinnrückgang von 329 Millionen Euro hinnehmen – trotz Entlastungen von 101 Millionen Euro (2014: 11 Millionen Euro).

Das operative Ergebnis lag im dritten Quartal 2015 mit 579 (Vorjahr: 908) Millionen Euro unter dem vergleichbaren Vorjahresquartal. Das sonstige nicht operative Ergebnis lag Schneiders Angaben zufolge bei minus 97 Millionen Euro (Vorjahr: minus 127 Millionen).

Insgesamt sei das Ergebnis des dritten Quartals 2015 geprägt durch per saldo negative Sonderfaktoren vor allem bei den Kapitalanlagen. Diesen Belastungen standen laut Unternehmensmitteilung Entlastungen aus einem zufallsbedingt unterdurchschnittlichen Großschadenanfall in der Rückversicherung sowie einem Steuerertrag in Höhe von 101 Millionen Euro (Vorjahr: elf Millionen) gegenüber.

Der Rückversicherer Munich Re hat im dritten Quartal deutlich weniger verdient, als Analysten erwartet hatten, bleibt aber bei seiner Gewinnprognose von mehr als 3 Mrd. Euro für das volle Jahr. Die Schadenlast war in der Rückversicherung moderat, in der Erstversicherung litt der Konzern unter Großfeuern. Hauptproblem sind die Kapitalerträge, die wegen der niedrigen Zinsen stetig zurückgehen. Munich Re-Vorstand und Ergo-Chef Markus Rieß hatte seinen ersten Presseauftritt nach dem Wechsel von der Allianz, wollte aber zur Strategie nichts sagen. Das soll Anfang des zweiten Quartals 2016 geschehen.

Jörg Schneider erklärte zu den Zahlen: „Mit dem Quartalsgewinn von 525 Millionen Euro sind wir weiter auf Kurs zu einem erneut erfreulichen Jahresergebnis.“ Zu den Entwicklungen im 3. Quartal fügte er hinzu, dass die Kapitalmarktturbulenzen ihre Spuren im Kapitalanlageergebnis hinterlassen hätten – und das mit einem unterdurchschnittlichen Veräußerungsergebnis, Abschreibungen auf Aktien und Verlusten aus derivativen Absicherungsinstrumenten.

Rückversicherungsergebnis 379 Millionen Euro
Im Rückversicherungsgeschäft betrug das operative Ergebnis  im 3. Quartal laut Schneider 424 (603) Millionen Euro. Der Anteil des Geschäftsfelds Rückversicherung am Konzernergebnis belief sich im 3. Quartal auf 379 (531) Millionen Euro. Ausschlaggebend für den Rückgang sei das niedrige Kapitalanlageergebnis, das mit Belastungen aus strategischen Derivaten und Aktienabschreibungen begründet wurde. Von Januar bis September hat die Rückversicherung demnach 1,889 (1,928) Milliarden Euro zum Konzernergebnis beigetragen.

Das versicherungstechnische Ergebnis der Lebensrückversicherung entwickelte sich laut Unternehmens-Mitteilung im 3. Quartal 2015 mit 114 (55) Millionen Euro positiv. Ausschlaggebend sei ein insgesamt erwartungsgemäßer Schadenverlauf über das gesamte Portfolio, heißt es.

Munich Re löst im 3. Quartal Rückstellungen in Höhe von 200 Millionen Euro auf
In den Sparten der Schaden- und Unfallrückversicherung erzielte die Munich Re im 3. Quartal einen Ergebnisbeitrag von 330 (497) Millionen Euro. Die Schaden-Kosten-Quote lag bei 94,5 (91,3) Prozent der verdienten Nettobeiträge, in den ersten neun Monaten bei 93,4 (93,2) Prozent. Jörg Schneider: „Da die Schadenmeldungen für die sogenannten Basisschäden früherer Jahre insgesamt weiterhin spürbar unter dem erwarteten Niveau liegen, konnten im 3. Quartal Rückstellungen in Höhe von 200 Millionen Euro aufgelöst werden.“ Dies entspricht den Angaben zufolge 4,8 Przent-Punkten der Schaden-Kosten-Quote des 3. Quartals. Für die ersten neun Monate wurden damit Rückstellungen über 500 Millionen Euro aufgelöst - das entspricht 4,0 Prozent der verdienten Nettobeiträge. Die Munich Re strebe weiter an, Rückstellungen für neu auftretende Schäden insgesamt am oberen Rand angemessener Einschätzungsspielräume festzusetzen, so dass spätere Gewinne aus der Auflösung eines Teils dieser Rückstellungen möglich sind, machte der Finanzvorstand deutlich.

Bei der Munich Re rechnet man jetzt mit einer Rendite auf Kapitalanlagen von rund 3,0 Prozent (zuletzt: rund 3,3 Prozent); die niedrigere Erwartung sei den erwähnten Belastungen im 3. Quartal geschuldet, heißt es.

Ergo: Sanierungsprogramm startet im Frühjahr 2015
Das operative Ergebnis des Erstversicherungs-Geschäftsfelds Ergo (www.ergo.de) für die Monate Juli bis September fiel auf 113 (254) Millionen Euro zrück. Das Konzernergebnis ging im 3. Quartal auf 100 (152) Millionen Euro zurück. Der Rückgang resultierte im Wesentlichen aus schwächeren Ergebnissen der Segmente Ergo Leben/Gesundheit Deutschland und Ergo International. Den Angaben zufolge steuerte das Geschäftsfeld in den ersten drei Quartalen 2015 dem Konzernergebnis 418 (416) Millionen Euro bei.

Die Schaden-Kosten-Quote des Ergo-Segment Schaden/Unfall Deutschland verschlechterte sich den Angaben zufolge im 3. Quartal auf 96,1 (93,5) Prozent; im Segment International verschlechterte sich die Combined Ratio auf 104,1 (100,0) Prozent.„Um Ergo zukünftig in allen Bereichen wettbewerbsfähig aufzustellen, werden wir die gesamte Wertschöpfungskette überprüfen. Erste Ideen diskutieren und entwickeln wir derzeit gemeinsam mit Mitarbeitern und im Vorstand“, sagt der neue Ergo Vorstands-Chef Makus Rieß (Foto: Ergo). Ein konkretes Handlungsprogramm werde voraussichtlich Anfang des 2. Quartals 2016 vorliegen.

Die gesamten Beitragseinnahmen über alle Ergo-Sparten hinweg sanken im 3. Quartal um 1,0 Prozent und beliefen sich auf 4,262 (4,303) Milliarden Euro; die gebuchten Bruttobeiträge sanken in diesem Zeitraum um 1,2 Prozent auf 3,970 (4,017) Milliarden Euro. Im Segment Leben/Gesundheit Deutschland sanken die Bruttobeiträge um 4,6 Prozent auf 2,298 (2,409) Milliarden Euro. Im Segment Schaden/Unfall Deutschland lagen sie mit 698 (682) Millionen Euro leicht über dem Vorjahresniveau. Im Segment International stiegen sie um 5,2 Prozent auf 974 (926) Millionen Euro.

 

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Hannover Rück legt sehr gutes Ergebnis vor
Die Hannover Rück (www.hannover-re.com) ist mit der Geschäftsentwicklung zum 30. September 2015 sehr zufrieden, sagt ihr Vorstandsvorsitzender Ulrich Wallin (Foto: E. Bocquel). Das bereits gute Konzernergebnis des Vorjahres sei nochmals um 13,0 Prozent auf nunmehr 786,0 Millionen Euro (695,4 Millionen Euro) gestiegen.

„Dieses Ergebnis ist für uns umso erfreulicher, da uns die Rahmenbedingungen in der Rückversicherung sowie das niedrige Zinsumfeld weiterhin herausfordern. Wir sind zuversichtlich, unser ambitioniertes Gewinnziel in der Größenordnung von 950 Millionen Euro für das Gesamtjahr erreichen zu können.“

Bruttoprämie deutlich gestiegen
Basis für die Ergebnissteigerung im 3. Quartal 2015 sei auch ein laut Wallin „bemerkenswertes Wachstum der Prämieneinnahmen“. Die gebuchte Bruttoprämie für den Hannover Rück-Konzern erhöhte sich demnach um 20,9 Prozent auf 12,9 (10,7) Milliarden Euro. Bei konstanten Währungskursen hätte sich immer noch ein Wachstum von 10,0 Prozent ergeben.

Damit liege das Unternehmen über seinen Erwartungen vom Jahresanfang. Den Angaben zufolge erhöhte sich der Selbstbehalt auf 87,9 (87,0) Prozent. Die verdiente Nettoprämie stieg um 20,8 Prozent auf 10,8 (9,0) Milliarden Euro; währungs-kursbereinigt hätte der Anstieg 10,0 Prozent betragen.

Konzernergebnis weiter gesteigert
Das operative Ergebnis (EBIT) zum 30. September 2015 fiel angesichts guter Geschäftsergebnisse in der Rückversicherung sowie deutlich gestiegener Kapitalanlageerträge mit 1,190 (1,091) Milliarden Euro laut Wallin „sehr erfreulich“ aus. Auch der Konzernüberschuss sei gegenüber dem sehr guten Wert der Vergleichsperiode nochmals deutlich um 13,0 Prozent auf 786,0 (695,4) Millionen Euro gestiegen. Das Ergebnis je Aktie betrug 6,52 (5,77) Euro.

Schaden-Rückversicherung erneut mit sehr gutem Ergebnis
„Das Angebot für Rückversicherungsdeckungen übersteigt weiterhin die Nachfrage“, sagte der CEO der Hannover Rück. Der Druck auf die Preise und Konditionen bleibe bestehen. Gleichwohl sei in einigen Sparten beziehungsweise Märkten ein Trend zu einem verminderten Prämienabrieb erkennbar. Dies zeigte sich auch in der Verhandlungsrunde zum 1. Juli 2015, bei der Teile des Nordamerikageschäfts, ein Großteil der landwirtschaftlichen Risiken sowie Geschäft aus Lateinamerika und Australien zur Erneuerung anstanden. Im Segment der landwirtschaftlichen Risiken hat die Hannover Rück eigenen Angaben zufolge attraktives Neugeschäft gezeichnet. Auch in Nordamerika habe man gute Ergebnisse erzielt.

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Allianz Gruppe: Operatives Ergebnis stabil bei 8,15 Milliarden Euro
Die Allianz SE (www.allianz.com) sieht sich auf Kurs für ihr Gesamtjahresziel. In den ersten neun Monaten des Jahres stieg der Gesamtumsatz um 3,5 Prozent auf 95,5 Milliarden Euro – im Vergleich dazu 92,2 Milliarden Euro im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Das operative Ergebnis blieb stabil bei 8,15 (8,14) Milliarden Euro. Der auf Anteilseigner entfallende Neunmonatsüberschuss legte um 3,9 Prozent zu auf 5,20 (5,00) Milliarden Euro. Doch es gab auch Rückschläge.

„In einem volatilen Finanzmarktumfeld blieben die Fundamentaldaten für alle Geschäftsbereiche im dritten Quartal auf einem soliden Niveau. Wir erwarten, dass das operative Ergebnis für das Gesamtjahr ansteigen wird und am oberen Ende unseres Zielkorridors von 10,0 bis 10,8 Milliarden Euro liegen wird“, sagt der Allianz- Finanzvorstand Dieter Wemmer (Foto: Allianz).

Im dritten Quartal 2015 hat die Allianz Gruppe eigenen Angaben zufolge die Umsätze auf einem hohen Niveau halten können, wobei die Kennzahlen für Umsatz und operatives Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr leicht zurückgingen. Der gesamte Quartalsumsatz wird mit 27,5 (drittes Quartal 2014: 28,8) Milliarden Euro beziffert, ein Rückgang von 4,3 Prozent. Das operative Ergebnis lag bei 2,45 (2,65) Milliarden Euro, 7,5 Prozent niedriger. Der auf Anteilseigner entfallende Quartalsüberschuss belief sich auf 1,36 (1,61) Milliarden Euro, ein Rückgang von 15,4 Prozent, der sich teilweise aus einmaligen Steuererträgen im dritten Quartal 2014 ergab.

Das operative Ergebnis in der Schaden- und Unfallversicherung sank im dritten Quartal 2015 um 5,0 Prozent auf 1,35 (1,42) Milliarden Euro. „Dieser Rückgang entstand größtenteils aufgrund eines niedrigeren Kapitalanlageergebnisses und wurde verstärkt durch ein schwächeres versicherungstechnisches Ergebnis“, sagt der Finanzvorstand. Der Einfluss von Naturkatastrophen sei um 137 Millionen Euro höher gewesen als im vergangenen Jahr und belief sich auf 144 Millionen Euro. Die Schaden-Kosten-Quote verschlechterte sich um 0,6 Prozentpunkte auf 94,1 (93,5) Prozent.

In den Personenversicherungen - Lebens- und Krankenversicherungen – habe die gezielte Veränderung im Produktmix die Neugeschäftsmarge verbessert.

Insgesamt nahm die Nachfrage nach fondsgebundenen und kapitaleffizienten Produkten weiter zu. Dies sei vor allem in den Kernmärkten wie Deutschland, Frankreich und Italien sichtbar. Als Ergebnis dieser gezielten Produktstrategie sei die Neugeschäftsmarge um 0,3 Prozentpunkte auf 3,0 Prozent gestiegen, heißt es.

Empfinglicher Rückgang der Beitragseinnahmen in Leben und Kranken
In der Folge sanken die Beitragseinnahmen in der Lebens- und Krankenversicherung um 9,7 Prozent im Vergleich zu den erhöhten Einnahmen im Vorjahresquartal. Demnach beliefen sie sich auf 14,31 (15,85) Milliarden Euro. Rückläufig auch das operative Ergebnis, das sich um 6,6 Prozent auf 738 (790) Millionen Euro reduzierte - zum Teil beeinträchtigt durch eine Abschreibung von aktivierten Abschlusskosten in Südkorea.

Auch der Neugeschäftswert verringerte sich hier leicht um 1,6 Prozent zurück auf 325 (330) Millionen Euro. Verglichen mit dem zweiten Quartal 2015 sei der Neugeschäftswert aber um 55 Prozent gestiegen. Diese Verbesserung sei ein weiteres Resultat der gezielten Produktstrategie - weg von kapitalintensiven Produkten, sagte Wemmer.

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Generali Group verbessert ihre technische Performance
Die Generali Group (www.generali.com) verzeichnet für das dritte Quartal einen Gewinnrückgang um knapp 19 Prozent. Das Lebengeschäft ist demnach um 112 Millionen Euro eingebrochen, was durch die anderen Segmente nicht habe aufgefangen werden können. Das Nettoergebnis der Generali für die ersten drei Quartale 2015 legte um 8,7 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro zu – höher als der Gewinn für das Gesamtjahr 2014. Alberto Minali (Foto: Generali), der Finanzchef der Generali Group, sagte dazu: „In den ersten drei Quartalen des Jahres 2015 hat die Generali ihre technische Performance weiter verbessert. Bezogen auf Beitragseinnahmen und Profitabilität verzeichneten wir deutliche Steigerungen in Leben und insbesondere auch in Komposit.“

In Leben hat sich demnach das starke Wachstum im fondsgebundenen Geschäft und in der Risikoabsicherung fortgesetzt. Dabei lag der Netto-Mittelzufluss laut Minali bei mehr als 11 Milliarden Euro, was zu einem sehr positiven erwarteten Effekt auf die Profitabilität der nächsten Jahre führe. Im Komposit-Segment hat sich die Combined Ratio (Schaden-Kosten-Quote) der ersten neun Monate, trotz höherer Schäden aus Naturkatastrophen und anhaltend hoher Wettbewerbsintensität weiter verbessert.

Die Beitragseinnahmen in Komposit legten demnach zu, was insbesondere auf die mittel- und osteuropäischen Länder und das Nicht-Kraftfahrt-Geschäft zurückzuführen sei. „Diese Ergebnisse sowie unsere stabile und starke Kapitalausstattung führten, auf das Jahr berechnet, zu einem operativen RoE von 13,9 Prozent, der deutlich über dem Ziel von 13 Prozent liegt“, sagt Minali. (Anmerkung der Redaktion: RoE = Return on equity – entspricht der Aussage über die Eigenkapital-Rentabilität). Laut Aussagen des Generali-Finanzvorstands entwickelt sich die Generierung von Cash – eines der wesentlichen strategischen Ziele der Generali für die kommenden Jahre – plangemäß.

„Wir sind zuversichtlich, dass wir – auch dank eines für das letzte Quartal erwarteten positiven Beitrags – das Geschäftsjahr 2015 mit einem Nettogewinn abschließen werden, der deutlich über dem des Jahres 2014 liegt.“

Die Generali Group gilt als einer der größten globalen Anbieter von Versicherungen mit Beitragseinnahmen von insgesamt mehr als 70 Milliarden Euro im Jahr 2014.

Neuausrichtung des Geschäfts der Generali in Deutschland
Bereits im Mai 2015 hatte Giovanni Liverani, der neue CEO der Generali Deutschland (www.generali-deutschland.de), die strategische Neuausrichtung des Geschäfts der Generali in Deutschland bekanntgegeben. Ziel ist demnach die Stärkung der Wettbewerbsposition der Gruppe im deutschen Markt.

Das primäre Ziel sei es, einfacher und smarter zu werden – mit dem Fokus auf Kunden und Vertriebe sowie einer modernen und schlanken operativen Plattform. Neben einer einfacheren Governance-Struktur sowie neuen Ansätzen in der Lebensversicherung will die Generali Vorreiter im Bereich Smart & Digital Insurance sein. Daher werde man ab 2016 auch in Deutschland einer stetig wachsenden Zielgruppe innovative Versicherungslösungen anbieten. Dazu gehören laut Unternehmens-Angaben Telematik, Domotics und Generali Vitality.

Die strategische Neuausrichtung der Generali in Deutschland kommt den Angaben zufolge zügig voran: Im September 2015 hat sich das Unternehmen in „Generali Deutschland AG (GD AG)“ umbenannt. Des Weiteren wird der Sitz der Gesellschaft von Köln nach München verlegt. „Die GD AG soll durch eine funktionale Matrixorganisation das Geschäft aller deutschen Gesellschaften steuern“, sagt Liverani. Somit würden Kostendopplungen reduziert, Synergien im Land gehoben und internationale Best Practices genutzt werden.

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Swiss Re verzeichnet starken Gewinnanstieg
Die Swiss Re (www.swissre.com), weltweit die Nummer 2 unter den Rückversicherern, verzeichnete in den ersten neun Monaten 2015 einen starken Gewinnanstieg von 12 Prozent auf 3,7 Milliarden US-Dollar (entspricht 3,4 Milliarden Euro). „Swiss Re hat in den ersten neun Monaten 2015 ein hervorragendes Ergebnis erzielt. Trotz des herausfordernden Versicherungsumfeldes haben wir erneut gute Fortschritte hinsichtlich unserer Finanzziele 2011 bis 2015 gemacht. Zudem konnten wir im Namen unserer Geschäftseinheit Admin Re® im dritten Quartal eine signifikante Transaktion bekannt geben. (…) eine ausgezeichnete Möglichkeit, einen Teil unseres Überschusskapitals so zu investieren, dass die erzielten Erträge über unseren Rentabilitätsanforderungen liegen“, sagt Michel M. Liès (Foto: Swiss Re), Group Chief Executive Officer.

Alle Geschäftseinheiten haben laut Liès in den ersten neun Monaten 2015 zur Steigerung des Konzernergebnisses beigetragen. Die annualisierte Eigenkapital-Rendite der ersten neun Monate beträgt den Angaben zufolge 14,5 Prozent, bei einem Gewinn je Aktie von 10,69 US-Dollar (entspricht 9,95 Euro), nachdem die Swiss-Re-Aktie in der Vorjahresperiode bei 9,51 US-Dollar lag.

Erwartete Schadenbelastung der Explosion von Tianjin
Die Explosion, die im August 2015 einen Teil der chinesischen Hafenstadt Tianjin zerstörte, dürfte einen der bislang größten Man-made-Schäden in Asien verursacht haben. Basierend auf aktuellen Informationen schätzt die Swiss Re ihre Schadenbelastung aus der Explosion provisorisch auf rund 250 Millionen US-Dollar vor Steuern (entspricht knapp 233 Millionen Euro). Da die Lage immer noch unklar und eine eindeutige Beurteilung der Schäden bisher schwierig sei, könnte sich die Schadenbewertung der Swiss Re noch ändern, räumt Liès ein.

Das sogenannte Neunmonatsergebnis der Swiss Re habe von dem starken zugrundeliegenden Geschäftsportefeuille, einem guten Verlauf bei den Naturkatastrophen sowie von Rückstellungsauflösungen profitiert.

Schaden-Kosten-Satz stieg auf knapp 85 Prozent
Der Schaden-Kosten-Satz liegt den Angaben zufolge bei 84,8 Prozent (Vorjahresperiode: 82,7 Prozent). Die verdienten Prämien belaufen sich auf 11,4 Milliarden US-Dollar (circa 10,6 Milliarden Euro), während das Ergebnis der Vorjahresperiode bei 11,7 Milliarden US-Dollar lag. Gemessen an konstanten Wechselkursen entspricht dies einer Zunahme von 4 Prozent, die laut Aussagen von Michel M. Liès hauptsächlich auf das Wachstum des US-Haftpflichtgeschäfts, höhere Prämien in Europa, Mittlerer Osten und Afrika (EMEA) und gesunkene externe Retrozessionen zurückzuführen ist. Dies konnte man mit dem Ablauf eines großen Quoten-Rückversicherungsvertrags in China zum Teil ausgleichen, heißt es.

Admin Re® generiert hohe liquide Mittel und erzielt Gewinn
Laut Michel M. Liès weist Admin Re® in den ersten neun Monaten 2015 einen Gewinn von 270 Millionen US-Dollar (mehr als 251 Millionen Euro) aus. In der vergleichbaren Vorjahresperiode betrug der Gewinn 219 Millionen US-Dollar. Die Zunahme stütze sich auf höhere realisierte Gewinne aus dem Verkauf von Staatsanleihen als Teil der Portefeuille-Anpassung zur Vorbereitung auf Solvency II sowie auf Steuergutschriften nach der Finalisierung des britischen statutarischen Ergebnisses Ende 2014. Den Angaben zufolge belaufen sich die generierten liquiden Mittel (brutto) auf 265 Millionen US-Dollar (mehr als 246 Millionen Euro) – nach 615 Millionen US-Dollar in der gleichen Vorjahresperiode. Im Vorjahresergebnis enthalten waren den Angaben zufolge die Auflösung freiwilliger Reserven, die zur Absicherung von Kreditausfallrisiken gebildet wurden, sowie die Auflösung überschüssiger Reserven in Großbritannien.

Die Swiss Re hält an ihren Finanzzielen 2011 bis 2015 fest und wird am Investors' Day am 8. Dezember zur zukünftigen strategischen Ausrichtung der Gruppe informieren. Dies soll den strategischen Rahmen bilden, in welchem die beiden neuen Finanzziele ab 2016 erreicht werden können.

Noch mehr Möglichkeiten für profitables Wachstum
Möglichkeiten für profitables Wachstum gebe es auch in Zukunft, teilt die Swiss Re mit. Das könne insbesondere in wachstumsstarken Märkten, in denen die Versicherungsdurchdringung derzeit noch gering ist, realisiert werden. Bei der Swiss Re geht man davon aus, dass die Nachfrage langfristig steigen und den gegenwärtig vorherrschenden Angebotsdruck im Markt überwiegen wird.

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Bei Scor Gewinnsprung um plus 30,5 Prozent
Der französische Rückversicherer Scor (www.scor.com) befindet sich „weiter auf Wachstumskurs“. Das teilte das Unternehmen in Paris mit. Demnach stieg der Gewinn der Nummer 5 unter den weltweit tätigen Rückversicherern in den ersten neun Monaten des Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 30,5 Prozent auf 492 Millionen Euro. Das Eigenkapital zum 30. September 2015 wird mit 6,104 Milliarden Euro angegeben, was einem Plus von 6,5 Prozent entspricht. „Seit Jahresbeginn kann Scor – was Wachstum, Rentabilität und Solvabilität betrifft - hervorragende Ergebnisse vorlegen, wodurch das Unternehmen auf bestem Wege ist, die im Strategieplan ‘Optimal Dynamics’ dargelegten Ziele zu erreichen”, sagt Denis Kessler (Foto: E. Bocquel), Chairman und CEO der Scor.

Die Schaden-Quote aus Naturkatastrophen betrug laut Aussagen des Scor-Vorstands-Chefs nur 1,6 Prozent. Diese Kennziffer beinhalte auch Versicherungsschäden durch das Erdbeben in Chile im September 2015 in Höhe von 13 Millionen Euro. Allerdings sei der positive Effekt durch ungewöhnlich viele „man-made“ verursachte Schäden im zweiten und dritten Quartal teilweise kompensiert worden. Für die Scor beziffert Kessler den Schaden aus der Explosion in der chinesischen Hafenstadt Tianjin mit rund 32 Millionen Euro. Die Netto-Schadenkosten-Quote der Scor in den ersten neun Monaten dieses Jahres beläuft sich den Angaben zufolge auf 96,2 Prozent.

Ein weiteres deutliches Plus nennt Denis Kessler in Bezug auf die gebuchten Bruttoprämien, die Scor Global P&C um 18,4 Prozent auf 4,356 Milliarden Euro gestiegen sind. Die gebuchten Bruttoprämien von Scor Global Life für den gleichen Zeitraum werden mit einem Plus von 19,9 Prozent auf 5,641 Millionen Euro angegeben.

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Auch der spanische Versicherer Mapfre legt zu
Der spanische Versicherer Mapfre (www.mapfre.com) hat in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres einen Umsatz von 20,587 Milliarden Euro erwirtschaftet. Dies entspricht einem Plus von 6,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum, sagt der Mapfre-Chef Antonio Huertas Mejias. Der Gewinn nach Steuern beträgt demnach 591 Millionen Euro, was einem Minus von 12,1 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Die Prämien stiegen um 5,4 Prozent auf 17,341 Milliarden Euro. Das teilt der auch Direct Line (www.directline.de), die deutsche Tochter des britischen Direktversicherers Direct Line mit, die kürzlich an die spanische Mapfre verkauft wurde.

Den Angaben zufolge erzielte die Mapfre in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres einen Gesamtumsatz von 20,5 Milliarden Euro. Der Nettogewinn wird mit 491 Millionen Euro angegeben. Dabei habe die Mapfre allein in Europa im gleichen Zeitraum ein Prämienvolumen von 1,339 Milliarden Euro verbucht, was einem Plus von 46 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht.

Direct Line generiert Prämienwachstum - besonders in Malta
Die nun also zur Mapfre-Group gehörende Direct Line erzielte in Deutschland und Italien Prämien in Höhe von 207 Millionen Euro. Hervorgehoben wird dabei das stärkste Prämienwachstum, das im Inselstaat der Republik Malta verzeichnet wurde und ein Plus von 52 Prozent beschert. Auch in Großbritannien (+24 Prozent) und in der Türkei (+23 Prozent) wurden große Zuwächse verzeichnet.

Wie die Mapfre außerdem mitteilt, werden die Aktionäre auch in diesem Jahr eine Dividende von 14 Cent je Aktie – genau wie der Vorjahreswert – ausgeschüttet wird. (-el / www.bocquel-news.de)

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