25. November 2013 - Wegen der günstigen wirtschaftlichen Entwicklung sind die Kassen der gesetzlichen Rentenversicherung prall gefüllt. Die Renten steigen weiter. Weil aber das Sicherungsniveau planmäßig weiter sinkt, ist zum Ausgleich die Riester-Rente unerlässlich.
Die Bundesregierung hat den Rentenbericht 2013 beschlossen. Dieser jährlich vorzulegende Bericht beschreibt auf Grundlage von Modellrechnungen die Entwicklung der Einnahmen und Ausgaben, der Nachhaltigkeitsrücklage sowie des jeweils erforderlichen Beitragssatzes in den künftigen 15 Kalenderjahren.
Wachsende Rücklagen
Nach den Modellrechnungen der Bundesregierung wird für Ende 2013 eine Nachhaltigkeitsrücklage in der Rentenversicherung von 31,0 Milliarden Euro geschätzt. Dies entspricht 1,75 Monatsausgaben. Ende 2012 betrug die Nachhaltigkeitsrücklage noch 29,5 Milliarden Euro (1,70 Monatsausgaben). Der Zuwachs ergibt sich insbesondere aus der positiven wirtschaftlichen Entwicklung im Jahr 2013 und den damit verbundenen, deutlich gestiegenen Beitragseinnahmen.
Sinkender Beitragssatz
Der Beitragssatz sinkt im Jahr 2014 auf 18,3 Prozent ab. Infolge der Verstetigungsregel bleibt er in der mittleren Variante bis 2017 unverändert auf diesem Niveau. Anschließend steigt der Beitragssatz schrittweise wieder an, über 19,2 Prozent im Jahr 2020 bis auf 20,8 Prozent im Jahr 2027.
Steigende Renten
Nach den Modellrechnungen steigen die Renten bis zum Jahr 2027 um insgesamt rund 38 Prozent an. Dies entspricht einer durchschnittlichen Steigerungsrate von gut zwei Prozent pro Jahr.
Versichertenrenten in der gesetzlichen Rentenversicherung zum 31. Dezember 2012 - durchschnittliche Rentenzahlbeträge in Euro
|
Westdeutschland |
Ostdeutschland |
Männer |
1.075,73 |
1.019,24 |
Frauen |
542,04 |
723,68 |
Sicherungsniveau sinkt weiter
Auf Basis der derzeit geltenden Rechtslage würde das Sicherungsniveau vor Steuern den Modellrechnungen zufolge von 48,7 Prozent im Jahr 2013 auf 47,5 Prozent im Jahr 2020 und weiter auf 45,4 Prozent im Jahr 2027 absinken.
Ohne Riester-Rente geht es nicht
„Der Rückgang des Sicherungsniveaus vor Steuern macht deutlich, dass die gesetzliche Rente zukünftig alleine nicht ausreichen wird, um den Lebensstandard des Erwerbslebens im Alter fortzuführen", heißt es im Rentenbericht 2013. In Zukunft werde der erworbene Lebensstandard nur erhalten bleiben, wenn die finanziellen Spielräume des Alterseinkünftegesetzes und die staatliche Förderung genutzt werden, um eine zusätzliche Vorsorge aufzubauen.
Entwicklung des Sicherungsniveau mit und ohne Riester-Rente
Jahr |
Brutto-standardrente in Euro monatlich |
Sicherungsniveau vor Steuern in Prozent |
Riester- Rente in Euro |
Gesamtver-sorgung in Euro |
Versorgungs-niveau insgesamt in Prozent |
2013 |
1.266 |
48,7 |
53 |
1.320 |
50,8 |
2014 |
1.293 |
47,8 |
61 |
1.354 |
50,1 |
2017 |
1.410 |
48,2 |
91 |
1.501 |
51,3 |
2022 |
1.574 |
47,0 |
149 |
1.724 |
51,5 |
2027 |
1.752 |
45,4 |
227 |
1.979 |
51,2 |
Quelle: Rentenbericht 2013
Gesetzliche Rente bleibt tragende Säule
Zentrale Säule der Altersversorgung bleibe aber auch weiterhin die gesetzliche Rente, so der Rentenbericht. Das trifft vor allem auf Rentner in Ostdeutschland zu.
Anteile der Einkommenskomponenten am Bruttoeinkommensvolumen (in Prozent)
|
Gesetzliche Rente |
Andere Alterssicherungs-leistungen |
Private Vorsorge |
Transfer-leistungen |
Restliche Einkommen |
West-deutschland |
58 |
24 |
10 |
1 |
7 |
Ost-deutschland |
91 |
2 |
3 |
0 |
3 |
Quelle: Rentenbericht 2013
Vor dem Hintergrund, dass das Sicherungsniveau der Gesetzlichen Rente weiter sinkt und dass die Rente vom Staat in West wie in Ost die wichtigste Einkommensquelle im Alter bleibt, ist trotz gegenwärtig voller Rentenkassen und sinkendender Beiträge der Ausbau der privaten Vorsorge unumgänglich. (hp / www.bocquel-news.de)
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