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Viridium kauft Generali Leben - ein Milliarden-Deal

5. Juli 2018 - Die Generali stimmt dem Verkauf von 89,9 Prozent der Generali Lebensversicherung in Deutschland an den Bestands-management-Spezialisten Viridium Gruppe zu. Hierzulande der bisher größte Deal dieser Art!. Auch 300 Generali-Mitarbeiter wechseln zu Viridium. Die Transaktion wird mit mindestens 1 Milliarde Euro bewertet.

Der Verwaltungsrat der Assicurazioni Generali (www.generali.com) und der Aufsichtsrat der Generali Deutschland (www.generali.de) geben heute bekannt, dass der Verkaufsprozess für die Mehrheitsbeteiligung der Generali Leben an die Viridium Gruppe (www.viridium-gruppe.de) eingeleitet wird. Rund 300 Mitarbeiter, die derzeit die geschlossenen Bestände der Generali Leben managen, können in eine neue Service-Gesellschaft wechseln. Wie es in einer offiziellen Mitteilung heißt, wird Viridium die Arbeitsbedingungen für diese Mitarbeiter unverändert beibehalten. Das wurde bereits Anfang 2018 für die Mitarbeiter der Generali Deutschland vereinbart. In der nach Aussagen der Beteiligten „innovativen Branchen-Partnerschaft mit der Viridium Gruppe“ wurde das nachhaltige Management der Bestände der Generali Leben vereinbart.

Außerdem sei in dieser Transaktion festgeschrieben, dass sie den Interessen der Kunden und aller Stakeholder diene. Der entsprechende Vertrag soll voraussichtlich in Kürze unterzeichnet werden.

Die 2014 gegründete Viridium versteht sich als einer der führenden Spezialisten für das Management von Lebensversicherungsbeständen in Deutschland. Das Unternehmen befindet sich im Besitz des Londoner Private Equity Fonds Cinven und des weltweit agierenden, deutschen Rückversicherers Hannover Re.

Viridium zahlt Darlehen von 882 Millionen Euro an Generali
Die Generali Deutschland wird einen Anteil von 89,9 Prozent der Generali Leben an Viridium verkaufen. Die Gesamtbewertung der Generali Leben (100Prozent) beträgt bis zu 1 Milliarde Euro, inklusive 125 Millionen Euro als Earn-out, falls die Regelungen zur Dotierung der Zinszusatzreserve (ZZR) geändert werden. Darüber hinaus wird Viridium Darlehen mit einem Volumen von 882 Millionen Euro an die Generali Group zurückführen, heißt es in der Vereinbarung.

Aus Triest, dem Sitz des Stammhauses der Generali wird außerdem berichtet, dass die Transaktion die Rendite für das Risikokapital (Return on Risk Capital) verbessern und das Zinsänderungsrisiko des Konzerns deutlich verringern werde. Hierdurch werde die Solvabilität der Generali in Deutschland um 43 Prozentpunkte beziehungsweise die Solvency-II-Position der Generali Group um 2,6 Prozentpunkte steigen, wobei auf internationaler Konzernebene durch den Verkauf ein Abgangsgewinn (vor Steuern) von rund 275 Millionen Euro erzielt werde.

Die Generali Leben am Standort München steht für rund 36 Prozent der versicherungstechnischen Rückstellungen im Bereich der Lebensversicherung der Generali in Deutschland (inklusive Krankenversicherung) und konzentriert sich hauptsächlich auf das Geschäft mit klassischen Garantieprodukten. Sie verwaltet rund 4 Millionen Verträge mit garantierten Kapitalanlagen in Höhe von 37,1 Milliarden Euro und umfasst mehrere Bestände ehemaliger, inzwischen fusionierter Gesellschaften. Wie es heißt, werde die Generali in Deutschland auch nach der Transaktion weiterhin führend im fondsbasierten-, Hybrid- und Biometrie-Geschäft bleiben und – über die anderen Geschäftsbereiche des Konzerns – ihre Position als zweitgrößter Erstversicherer im deutschen Markt behaupten.

Generali behält 10,1 Prozent  Anteile und Aufsichtsratssitz
Die Generali behält den Angaben zufolge einen Anteil von 10,1 Prozent und einen Sitz im Aufsichtsrat an der Generali Leben. Generali und Viridium verfügen auf diese Anteile über Put- beziehungsweise Call-Optionen, die drei Jahren nach dem Closing ausgeübt werden können.

Außerdem erhält die Generali die Möglichkeit, eine Minderheitsbeteiligung an Viridium zu erwerben. Die Investition unterliegt dem positiven Abschluss des Due-Diligence-Prozesses, der noch nicht abgeschlossen ist. Die Holdinggesellschaft, die Viridium kontrolliert, gehört derzeit zu 80 Prozent Cinven und zu 20 Prozent Hannover Re.

Im Rahmen der Vereinbarung soll die zum Konzern gehörende Generali Investments Europe die Kapitalanlagen der Generali Leben über einen Zeitraum von fünf Jahren nach einem gebührenbasierten Ansatz managen. Viridium wird für den Zeitraum von fünf Jahren einen Gesamtbetrag von 275 Millionen Euro an Generali zahlen.

Schließlich betonen die Verantwortlichen, dass die vertraglichen Verpflichtungen gegenüber den Kunden unverändert bleiben: Privatkunden sollen demnach auch dank der besonderen Expertise und Ressourcen von Viridium weiterhin die besten Servicestandards erhalten, die im Rahmen eines mit der Generali Deutschland abgeschlossenen Service-Level-Agreements mittelfristig gesichert werden. Auch Großkunden im Bereich der betrieblichen Altersversorgung (bAV) sollen weiterhin durch das spezialisierte Kompetenz-Center der Generali in Frankfurt unterstützt werden. Darüber hinaus wird

Der finale strategische Schritt
„Dies ist der finale Schritt im strategischen Turn-around der Generali in Deutschland, der es uns ermöglicht, in diesem Markt zu wachsen und stärker zu werden. Wir verpflichten uns, größtmögliche Kontinuität (…). Dank unserer langjährigen und exzellenten Vertriebspartnerschaft mit der DVAG Deutschen Vermögensberatung, die den Vertrieb unserer starken Marke Generali übernehmen wird, dank unserer digitalen Führungsposition mit der CosmosDirekt und unserer innovativen und einzigartigen Produktpalette für smarte Versicherungen sind wir jetzt besser als je zuvor positioniert, um unsere Präsenz unter den marktführenden Unternehmen in Deutschland zu stärken“, sagt Giovanni Liverani, der Vorstandsvorsitzende der Generali Deutschland,

Zustimmung der BaFin
Die Transaktion unterliegt noch der Zustimmung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Im Rahmen des Genehmigungsverfahrens sei zu erwarten, dass die BaFin sämtliche Aspekte der Transaktion intensiv prüft – insbesondere die operative Machbarkeit und die Kapitalsolidität des Käufers, um sicherzustellen, dass die Interessen der Kunden umfassend gewahrt werden. (-el / Fotos E. Bocquel / www.bocquel-news.de)

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