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Konzepte und Kriterien

Viele Makler sind unzufrieden und demotiviert

5. Juni 2020 - Corona, Covid-19 und Kontaktverbot erschweren das Geschäft massiv. „Zufriedenheit und Motivation brechen ein“, sagen die Analysten der Studie „AssCompact TRENDS II/2020“. Befragt wurden unabhängige Vermittler und Makler. Bei ihnen punkten Axa, Alte Leipziger und Canada Life erneut im bAV-Geschäft.

Eine aktuelle Studie bringt es auf den Punkt: Sowohl die Zufriedenheit als auch die Motivation der Makler und unabhängigen Mehrfachagenten im Zuge der Corona-Krise ist außerordentlich zurückgegangen. Die Studie „AssCompact TRENDS II/2020“ von AssCompact (www.asscompact.de) bindet außerdem ein Sonderthema ein, das die digitale Kommunikation zwischen Vermittler und Kunden beleuchtet ist - und Aufschluss darüber gibt, wie viel Geschäft mittlerweile rein digital abgewickelt wird.

Die Corona-Krise verschont auch die Finanz- und Versicherungsbranche nicht. Das zeigt auch die Studie „AssCompact TRENDS II/2020“, für die vierteljährlich unabhängige Vermittler ihre Stimmungslage äußern. „Im Zuge der Corona-Pandemie verwundert es nicht, dass die Zufriedenheit unter den Maklern und ungebundenen Mehrfachagenten diesmal in den Keller rauscht. Sie sinkt um über 25 Prozentpunkte und pendelt sich bei einem Wert von 35,5 Prozent ein. Die Motivation unter den unabhängigen Vermittlern lässt weniger stark nach, aber auch sie sinkt deutlich von 68,4 Prozent auf nur noch 53,6 Prozent“, stellen die AssCompact-Analysten fest.

Bei der Umfrage wurde deutlich, dass sich nicht nur der Kontakt zu den Kunden schwierig gestaltet, sondern dass es viele Makler schwierig ist, die Abstimmungsprobleme mit Kollegen und Partnern im Home-Office zu bewältigen. Das schlage aufs Gemüt, heißt es. Die Analysten suchten zwischen den Auswirkungen der Corona-Krise auch nach weiteren Sorgen der Umfrageteilnehmer. Vereinzelt bestehe weiterhin auch die Unzufriedenheit mit der drohenden Aufsichtsübertragung für Vermittler nach § 34f sowie §34h GewO auf die BaFin.

Guter Einstieg für Fondspolicen
Paradox – aber real: Gefragt nach den Gründen, die sich positiv auf die Stimmung der Vermittler auswirken, lautet die Antwort häufig ebenfalls Corona. Viele Befragte sehen die Krise als Chance an. Teilweise geben die unabhängigen Vermittler zu Protokoll, dass gerade die Krise ein guter Einstieg für Fondspolicen sein könne. Außerdem steige der Beratungsbedarf noch weiter. Außerdem könne man sich neu im Markt positionieren.

Zeit der Online-Beratung ist gekommen
Laut der Analystenangaben heißt es auch, man habe sich bereits strategisch so ausgerichtet, dass man die Krise kaum spüre und sogar weiterhin Neukunden akquirieren könne. Für die meisten der Optimisten sticht jedoch eine Chance gegenüber allen anderen hervor. Dabei handelt es sich um die Thematik der Online-Beratung – deren Zeit nun gekommen scheint.

Passend dazu geht es im Sonderthema der Studie um die digitale Kommunikation zwischen Vermittlern und Kunden. Während einzelne Pioniere schon länger teilweise oder sogar komplett auf Online-Beratung setzen, gibt sich die große Zahl der unabhängigen Vermittler hier noch reserviert. Fast drei Viertel von ihnen gehen davon aus, dass ihre Kunden in erster Linie den persönlichen Kontakt zu schätzen wissen. Gleichzeitig stimmen bereits knapp 46 Prozent der Befragten der Aussage zu, dass neue, digitale Leistungen über den Zugang zum Kunden entscheiden.

Kunde will für digitalen Services und Online-Beratung nicht bezahlen
Ein weiterer Grund, warum sich das Thema Online-Beratung – laut der Aussage der Analysten noch schwertut, liegt daran, dass fast zwei Drittel der Makler und unabhängigen Mehrfachagenten nicht glauben, dass ihre Kunden bereit sind, für die Digitalisierung zu bezahlen. Vielmehr erwarteten sie die digitalen Services, nach Überzeugung der Vermittler, schlichtweg als kostenloses Zusatzangebot.

Digitale Services im Arbeitsalltag von Vermittlern
Die am häufigsten genutzten digitalen Kommunikationsmittel im Alltag der Befragten sind E-Mails, Webinare und Instant Messaging. Auch über die eigene Website treten immer noch über 40 Prozent der Makler mit ihren Kunden in Kontakt. Eine Sonderrolle nimmt die Videotelefonie ein. Zwar gab im Umfragezeitraum nur knapp jeder Dritte an, per Skype oder Ähnlichem mit seinen Kunden zu kommunizieren, aber die Analysten sind der Meinung, dass gerade im Zuge der aktuellen Kontaktbeschränkungen dieser Wert bis heute drastisch steigen dürfte. Von besonderer Bedeutung für die unabhängigen Vermittler sei auch die Möglichkeit, gültige Unterschriften elektronisch einholen zu können sowie in der Lage zu sein, Kundendaten datenschutzkonform von überall hochzuladen.

Versicherer unterstützen – aber viele Möglichkeiten fehlen
Jetzt ist die Unterstützung der Versicherer gefragt. Bestimmte digitale Self-Services der Versicherer können sowohl für den Kunden als auch für den Vermittler eine Erleichterung im Alltag sein. Nach Ansicht der Umfrageteilnehmer sind hierbei vor allem digitale Änderungsmitteilungen, Online-Schadenmeldungen sowie Reklamationen wichtige Dienste, die Versicherer im Sinne ihrer Kunden unbedingt anbieten sollten. Doch damit sind die Möglichkeiten von Versicherungsunternehmen noch nicht erschöpft. Manche Versicherer unterstützen die Vermittler auch bei der Kommunikation mit ihren Kunden.  

Übrigens haben zum Zeitpunkt der Befragung 43,5 Prozent der unabhängigen Vermittler angegeben, lediglich unter 10 Prozent ihres Geschäfts rein digital abzuwickeln. Knapp 15 Prozent haben bereits über die Hälfte ihres Geschäfts rein digital und ohne persönlichen Kontakt mit ihren Kunden realisiert.  

Näheres zur Studie „AssCompact TRENDS II/2020“ ist online www.asscompact.de/studien zu finden. Die Kosten für die Studie belaufen sich um Einzelpreis auf 1.300 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer. (-el / www.bocquel-news.de)

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