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Versicherer treffen moderate Gewinnprognosen

4. Februar 2013 - Trotz nach wie vor schwierigem Fahrwasser erwarten die Versicherer mehrheitlich für das Jahr 2013 einen Gewinnzuwachs. Laut der globalen Strategieberatung Simon-Kucher & Partners fallen die Gewinnprognosen der Versicherern allerdings moderat aus.

Für die Marktforscher der globalen Strategieberatung Simon-Kucher & Partners (www.simon-kucher.com) ist die Stimmung in der Assekuranz gegenüber dem Vorjahr „lediglich getrübt". Versicherungsmanager, die für ein Kurzstudie des Beratungshauses Simon-Kucher & Partners befragt wurden, schlugen moderate Töne an.

Für die Studie wurden die Gewinnprognosen 2013 zahlreicher Versicherer auf den Prüfstand gestellt. Danach rechnet man in der Assekuranz-Branche durchschnittlich mit 9 Prozent relativem Gewinnzuwachs für das laufende Geschäftsjahr. Im Jahre 2012 waren es noch 12 Prozent, heißt es.

Stefanie Grunert „Zu erkennen ist hiernach eine deutliche Verschiebung zwischen den Sparten", sagt Studienautorin Stefanie Grunert (Foto), die als Consultant bei Simon-Kucher tätig ist. Ihren Angaben zufolge blicken Sachversicherer am optimistischsten in die Zukunft, denn sie würden mit durchschnittlich 16 Prozent die mit Abstand höchsten Gewinnsteigerungen erwarten; im Vorjahr waren es noch 10 Prozent. So würden Lebensversicherer mit geschätzten 7 Prozent Gewinnzuwachs (2012: 11 Prozent) zurückhaltender sein als andere. Ebenso Rückversicherer und Vertriebsorganisationen: Auch die Manager dieser Sparten würden mit 4 Prozent Zuwachs vorsichtig kalkulieren. Die Annahme für das Jahr 2012 habe noch bei 16 Prozent gelegen.

Dirk Schmidt-Gallas „Allgemein sind die Erwartungen sehr ambitioniert, wenn man die aktuellen Rahmenbedingungen für die Branche berücksichtigt", sagt Dr. Dirk Schmidt-Gallas (Foto rechts), Partner bei Simon-Kucher. Wie im Vorjahr beabsichtigen die Lebensversicherer laut Schmidt-Gallas ihre Gewinne zu steigern, indem sie Verwaltungskosten reduzieren und den Absatz erhöhen (rund zwei Drittel). Den Angaben zufolge dazu passend würde etwa jedes zweite Unternehmen planen, den Marktanteil zu steigern und Kosten durch Produktüberarbeitungen zu senken.

Studienautorin Stefanie Grunert ist jedoch skeptisch, ob so die Gewinnziele erreicht werden können: „Diese Hebel sind zu schwach. Schnelle Erfolge sind hier kaum noch zu erwarten. Außerdem birgt eine reine Volumen-Strategie mehr Gefahren als echte Chancen". Der sinkenden Attraktivität von Garantieprodukten beispielsweise - dem großen Sorgenkind - würden die Lebensversicherer auch mit absatzsteigernden Maßnahmen kaum noch Herr werden können.

Notwendig sei vielmehr, Produkte zu überarbeiten, indem man den wahrgenommenen Wert aus Kunden- und Vertriebssicht herausstellt. Nur so könnten Zahlungsbereitschaften und Kosten ausgeschöpft werden.

Die Studie ergab laut Grunert auch, dass Sachversicherer auf die Strategie „Wert vor Volumen" setzen: Die Befragten wollten lieber Preise erhöhen, als den Absatz steigern. Aus Sicht der Experten nachvollziehbar, da die Möglichkeiten von Preissteigerungen noch bei Weitem nicht erschöpft sind - „im Gegensatz zu vielen anderen Maßnahmen, an denen sich die Assekuranz schon seit Jahren die Zähne ausbeißt", so Schmidt-Gallas. Zudem wirken sich auch scheinbar kleine Preiserhöhungen immens auf den Gewinn aus.

Verwendung der Gewinne
Ihre Gewinne wollen die Befragten vorrangig in die Erhöhung des Eigenkapitals und der Dividenden sowie in die Förderung der Mitarbeiter investieren. Lebensversicherer setzen - passend zu ihrer Volumenstrategie - als einzige auf Preissenkungen im Bestand und im Neugeschäft. „Ein riskanter Schritt, da Gewinn unmittelbar vernichtet wird, wenn Preiselastizitäten überschätzt werden", so Schmidt-Gallas. Weniger im Fokus stehe bei den Befragten die dringend notwendige Entwicklung neuer beziehungsweise die Überarbeitung bestehender Produkte. Hierfür sprechen sich lediglich ein Drittel aus.

Eine Studienzusammenfassung ist auf Anfrage bei Simon-Kucher & Partners erhältlich. (-el / www.bocquel-news.de)

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