19. September 2016 - Die Sieger des Innoward 2016 stehen fest. Auf dem Treppchen zur Verleihung des Bildungspreis der Versicherungs-wirtschaft in zwei Kategorien stehen das „Design Thinking“-Konzept der Ergo Group AG und die „Erklärvideos“ der Kaufmännischen Berufsschule 4 aus Nürnberg. Erstmals gab es auch drei Sonderpreise.
Zum zwölften Mal Innoward: Beim Bildungskongress der Versicherungswirtschaft, den das Berufsbildungswerk der Deutschen Versicherungswirtschaft (BWV) e.V. (www.bwv.de) vergangene Woche in Berlin veranstaltete, wurde der Bildungspreis für innovative Konzepte der Aus- und Weiterbildung, der Innoward 2016, verliehen. Erstmals wurden auch drei Sonderpreise an Projekte unter dem Motto „Integration von Flüchtlingen in die Arbeitswelt“ verliehen.
Insgesamt wurden 21 Projekte eingereicht, von denen jeweils drei pro Kategorie („Berufliche Erstausbildung“ und „Personalentwicklung/Qualifizierung“) von einer Fachjury ausgewählt und dem Publikum des Bildungskongresses zur Wahl um die Platzierungen vorgelegt wurden.
Die Sieger in der Kategorie „Personalentwicklung/Qualifizierung“
Sieger in der Kategorie „Personalentwicklung/Qualifizierung“ wurde das Projekt „Design Thinking @Ergo“ der Ergo Group AG (www.ergo.de). Die Jury würdigte, dass an Innovationsansätze im Unternehmen mit der Design Thinking-Methode aus Sicht der Kunden herangegangen wird. In dem sechsstufigen Prozess werden frühzeitig Tests mit Kunden und Nutzern durchgeführt. Das führt zeitnah zu sicht- und erlebbaren Ergebnissen. „Der Jury hat die Begeisterung der Anwender der Methode im Unternehmen gefallen, die im mitgelieferten Video-Clip deutlich zu sehen war“, hieß es unter anderem als Begründung der Preisrichter. Die Jury lobte die stringente Umsetzung des Design Thinkings bei der Ergo als willkommene Alternative zum bisher hauptsächlich verwendeten Brainstorming.
In der Kategorie „Personalentwicklung/Qualifizierung“ kam das „SDK-Lab: Das Innovationslabor der SDK“ von der SDK Süddeutschen Krankenversicherung a.G. (www.sdk.de) auf Platz 2. Hier arbeitet der Versicherer mit fachfremden Master-Studenten der ESB Business School Reutlingen an der „digitalen Veredelung“ kundenbezogener Prozesse.
Auf den dritten Rang platzierte sich das „Allianz AVA Versicherungsplanspiel“, ein Projekt der Allianz Außendienst Akademie (www.allianz.com). In Workshops/Seminaren setzen sich hier Vermittler auf vielfältige Weise – etwa mit Improvisationstheater und Brettspielen - mit der Frage auseinander, was einen guten Verkäufer ausmacht.
„Finanzchecker" nicht nur auf Youtube sondern auch beim Innoward als Stars
In der Kategorie „Berufliche Erstausbildung“ hat sich das Projekt „Finanzchecker – Youtube-Kanal mit Finanzwissen für Jugendliche“ der Kaufmännischen Berufsschule 4 aus Nürnberg auf Platz 1 qualifiziert. Die Schulklassen aus den Fachbereichen Bank und Versicherung vermitteln jugendlichen Zuschauern in Form von „Erklärvideos“ auf Youtube gemeinsam ein Grundwissen im Versicherungs- und Finanzwesen. Beispielsweise werden hier die Begriffe Haftpflichtversicherung oder auch Dispostionskredit mit einfachen Worten erklärt.
Die „Finanzchecker“ sind laut Aussagen der Fachjury eine echte Innovation. Die Digital Natives, die sich ihre Fragen gerne auf Youtube beantworten lassen, hätten neben Beautytipps und Backanleitungen nun auch Video-Tutorials für Versicherungen und Finanzen interessant gemacht. Besonders beeindruckt haben die Umfrage-Clips, die den „Erklärvideos“ vorausgehen, da sie das Unwissen Vieler aus der Peergroup verdeutlichen. „Das nimmt Angst, sich zu blamieren und schafft Vertrauen, sich weiter zu informieren“, heißt es in der Jurybegründung.
Auf dem zweiten Platz in der Kategorie „Berufliche Erstausbildung“ kam „Die Lehrplattform für die Ausbildung im Außendienst“ der Württembergischen Versicherung AG (www.wuerttembergische.de). Hier geht es um ein Online-Tool, das Agenturinhaber in ihrer Rolle als Ausbilder mit Lernmedien unterstützt und in der Ausbildungsaufgabe entlastet.
Platz Nummer 3 belegt das Projekt „AZubiConnect“ der Allianz Deutschland AG (www.allianz.de). Hier ermöglicht eine virtuelle Wissens- und Lern-Community den Auszubildenden der Allianz eine bessere Vernetzung untereinander und gibt standortübergreifend Einblicke in die Ausbildungsgruppen.
Erstmals Sonderpreise für Flüchtlingsprojekte
Drei Versicherungs-Unternehmen erhielten Sonderpreise für die Initiative ihrer Integrationsprojekte. Die Allianz gründete mit „Allianz – Wir helfen!“ eine Informations- und Austauschplattform für ihre Mitarbeiter, die selbst mit anpacken oder etwas spenden möchten.
Auch die Concordia Versicherungen (www.concordia.de) erhielten einen Sonderpreis für ihr Projekt „Jeder verdient eine (zweite) Chance – Ein Konzept zur Schaffung von Ausbildungsplätzen für Flüchtlinge. Ebenfalls eine Sonderauszeichnung erhielt die Provinzial Nord Brandkasse AG (www.provinzial.de) für ihr Modell „Perspektive wechseln und helfen: Von Kochen über Kicken – ein Erfolgsrezept für den Berufseinstieg von Migranten“.
Versicherungsbranche zeigt auch hier viel Engagement und Leidenschaft
Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel, zum wiederholten Male Schirmherr des Innowards, sagte in seinem Grußwort: „Die Integration der Flüchtlinge wird das demografische Problem zwar nicht alleine lösen. Dennoch müssen wir erkennen, dass hier ein großes Potenzial liegt und eine echte Chance für unser Land. Wenn es uns gelingt, sie erfolgreich in die Berufswelt zu integrieren, können die Auswirkungen des demografischen Wandels abgefedert werden.“ Die Projekte aus den Reihen der Assekuranz würden anschaulich zeigen, dass sich die Versicherungsbranche auch in diesem Themenfeld mit viel Engagement und Leidenschaft einzubringen versteht. (-el / www.bocquel-news.de)
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