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Versicherer müssen noch über 5 Mrd. Euro zahlen

8. Dezember 2021 - Nach der Flutkatastrophe Mitte Juli 2021 haben die Deutschen Versicherer bereits mehr als 3 Milliarden Euro an die Betroffenen ausgezahlt. Insgesamt werden die versicherten Schäden auf rund 8,2 Milliarden Euro geschätzt. Der Wiederaufbau in den Überschwemmungs-Gebieten ist längst nicht abgeschlossen.

Über ein Drittel der versicherten Schäden der Flutkatastrophe die sich Mitte Juli 2021 in Deutschland abgespielt hat, sind bereits von den hiesigen Versicherern reguliert worden. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (www.gdv.de) beziffert die Gesamtschäden auf rund 8,2 Milliarden Euro. Zum jetzigen Zeitpunkt sei es allerdings gar nicht möglich alle Schäden komplett zu bezahlen. „Die Versicherer zahlen nicht pauschal eine Summe aus, sie bezahlen ganz konkret den Wiederaufbau eines Gebäudes“, sagte Jörg Asmussen Hauptgeschäftsführer des GDV. Das geschehe so zügig wie möglich. „Aber bis alle stark geschädigten Gebäude wieder aufgebaut sind, dauert es noch. Und erst dann sind alle Mittel geflossen”, so Asmussen.

1,7 Milliarden Euro für Betroffene in Nordrhein-Westfalen
Asmussen machte einmal mehr deutlich, dass sich die Betroffenen darauf verlassen könnten, dass die Versicherer bestehende Ansprüche erfüllen: „Glauben Sie nicht den Gerüchten in den sozialen Medien. Die Versicherungswirtschaft nimmt ihre Verpflichtungen sehr ernst.“

Von den bislang ausgezahlten Leistungen erhielten Betroffene in Nordrhein-Westfalen über 1,7 Milliarden Euro. Auf Versicherungskunden in Rheinland-Pfalz entfielen rund 950 Millionen Euro, während die übrigen 350 Millionen Euro vor allem in Bayern und Sachsen ausgezahlt wurden.

Die Zahlen basieren auf der aktualisierten GDV-Statistik zum Stand der Schadenregulierung nach dem verheerenden Tiefdruckgebiet „Bernd“, das Mitte Juli vor allem in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz große Schäden angerichtet hat. Bei der bislang folgenschwersten Naturkatastrophe in Deutschland starben mehr als 180 Menschen.

„Hätten uns beim Wiederaufbau klare Präventionsvorgaben gewünscht“
Laut Asmussen hat die Versicherungswirtschaft in den vergangenen Wochen und Monaten große Anstrengungen unternommen, um den Wiederaufbau der zerstörten Landstriche voranzutreiben und die Betroffenen zu unterstützen. „Es ist verständlich, dass die Menschen so schnell wie möglich wieder in ihre Häuser und in ein normales Leben zurückkehren wollen“, sagte der GDV-Hauptgeschäftsführer.

„Von der öffentlichen Hand hätten wir uns aber klare Aussagen gewünscht, an welche behördlichen Präventionsauflagen der Wiederaufbau geknüpft ist“, so Asmussen. „Das betrifft vor allem das Ahrtal. Stattdessen ist in der Öffentlichkeit der Eindruck entstanden, dass man mit den von der Landesregierung neu berechneten Gefahrenkarten für künftige Katastrophen hinreichend vorgesorgt hat. Das ist eine verpasste Chance für eine bessere Hochwasservorsorge.“

GDV-Vorschlag: Wohngebäudeversicherung künftig nur noch mit Elementarschutz-Baustein     
Als Folge der Flutkatastrophe haben die deutschen Versicherer konkrete Vorschläge für ein Gesamtkonzept zur Klimafolgenanpassung vorgelegt. Damit einher geht auch ein neues System für den Elementarversicherungsschutz. Ziel ist eine Absicherung aller privaten Wohngebäude gegen Extremwetterrisiken. Im Kern sehen die GDV-Vorschläge vor, dass es künftig nur noch Wohngebäudeversicherungen geben soll, die auch sogenannte Elementargefahren, wie Hochwasser und Starkregen, abdecken. Zugleich fordert die Versicherungswirtschaft ein nachhaltiges Umsteuern der öffentlichen Hand, etwa durch klare Bauverbote in hochwassergefährdeten Gebieten. (-ver / www.bocquel-news.de)

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