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Konzepte und Kriterien

Versicherer bleiben auch 2024 finanziell robust

14. Mai 2025 - Trotz der anhaltend schwachen Konjunktur zeigt sich die deutsche Versicherungswirtschaft auch im Jahr 2024 als widerstandsfähig und solide aufgestellt. Das geht aus aktuellen Auswertungen der Solvenzberichte („Solvency and Financial Condition Reports“, kurz SFCR) hervor, die jährlich von allen Versicherungsunternehmen veröffentlicht werden.

Die SFCR-Berichte der Versicherer bieten Einblicke in die finanzielle Lage und Risikotragfähigkeit der Branche – zentrale Faktoren für das Vertrauen der Kundinnen und Kunden. Die Ergebnisse für 2024 bestätigen: Die Versicherer in Deutschland erfüllen weiterhin weit überdurchschnittlich die regulatorischen Anforderungen.

„In der Lebensversicherung lag die Solvenzquote zum Jahresende 2024 bei 295 Prozent, in der Schaden- und Unfallversicherung bei 278 Prozent“, berichtet Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (www.gdv.de). Damit verfügen die Unternehmen über nahezu das Dreifache an Eigenmitteln, das unter extremen Stressszenarien erforderlich wäre. „Unsere Kundinnen und Kunden können sich sicher sein, dass alle vertraglichen Ansprüche auch in schwierigen Zeiten erfüllt werden können“, so Asmussen.

Im Vergleich zum Vorjahr ist die Solvenzquote der Lebensversicherer leicht rückläufig – 2023 lag sie noch bei 305 Prozent. Hintergrund ist das im Jahr 2024 gesunkene Zinsniveau, das die Bewertung langfristiger Verpflichtungen beeinflusst. Die Schaden- und Unfallversicherer hingegen konnten ihr stabiles Niveau von rund 280 Prozent halten. Hier spielt der Zins eine geringere Rolle, da Laufzeiten und Kapitalbindung kürzer sind.

Ein weiterer Beleg für die strukturelle Stärke des Sektors: Die Mehrheit der Versicherer kommt inzwischen ohne die sogenannten Übergangsmaßnahmen aus, die im Zuge der Einführung des EU-Aufsichtsregimes Solvency II eingeführt wurden. Diese Maßnahmen sollten den Umstieg von Solvency I auf Solvency II erleichtern und laufen planmäßig bis 2031 aus.

Solvency II, das seit 2016 europaweit einheitliche Standards für die Kapitalausstattung von Versicherern setzt, verlangt eine umfassende Risikobewertung, die sich eng an aktuellen Marktentwicklungen orientiert. Eine Solvenzquote von 100 Prozent bedeutet, dass ein Versicherer selbst in extremen Krisenszenarien – mit einer Eintrittswahrscheinlichkeit von einmal in 200 Jahren – alle Verpflichtungen gegenüber seinen Versicherten erfüllen kann.

Dass viele deutsche Versicherer diesen Wert deutlich übertreffen, ist ein Zeichen für ihre solide Geschäftsstrategie, vorausschauendes Risikomanagement und nachhaltige Kapitalplanung – auch in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten. (-ver / www.bocquel-news.de)

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