Konzepte und Kriterien

24. Januar 2013 - Bei klassischen privaten Rentenversicherungen führt die Einführung von Unisex-Tarifen im Verbund mit den verringerten Verzinsungen zu einer weiteren Absenkung der Renditen. Vor allem bei kurzen Laufzeiten ist die garantierte Rendite deutlich negativ.

Nach einer ersten Untersuchung des Analysehauses Franke und Bornberg (www.franke-bornberg.de) am Beispiel von 20 Tarifen von privaten aufgeschobenen Rentenversicherungen (Schicht 3) über die Auswirkungen der Unisex-Umstellung, ergibt sich zunächst das erwartete Bild. Wenn man die garantierten Rentenwerte vor und nach der Umstellung gegenüberstellt, profitieren vor allem Frauen in der Unisex-Welt von höheren Garantierenten. Zusammen mit der branchenweiten Absenkung der Überschussbeteiligungen haben die Veränderungen aber deutlich negative Auswirkungen auf die Leistungen von aufgeschobenen Rentenversicherungen. „Diese Entwicklung führt zu einer Verstärkung des negativen Unisex-Effektes auf die Rentenhöhe bei Männern. Bei Frauen wirkt sich die Absenkung der Überschussbeteiligung insbesondere bei längeren Laufzeiten deutlich aus und führt zu einer Überkompensation des positiven Unisex-Effektes und damit zu sinkenden Renten inklusive Überschussbeteiligung", heißt es bei Franke und Bornberg. 

Vor allem bei kürzeren Laufzeiten (zwölf Jahre) sind bei den meisten untersuchten Tarifen die Beitragsrenditen auf die garantierten Rentenleistungen negativ. Beispiel Axa, aufgeschobene Rente, Tarif AG1: Nach zwölf Jahren Laufzeit steht bei einem Vertrag mit 100 Euro Monatsbeitrag bei einem 55-jährigen männlichen Versicherten der eingezahlten Beitragssumme von 14.400 Euro eine garantierte Ablaufleistung von nur 13.562 Euro gegenüber. Die Rendite beträgt minus 1,0 Prozent. Die Beitragsrendite inklusive der nicht garantierten Überschussbeteiligung beträgt 2,28 Prozent.

Eine Übersicht über die untersuchten Tarife unter Renditen Klassikrenten. (hp / www.bocquel-news.de)

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