8. April 2013 - Die meisten Versicherer überarbeiteten mit der Unisex-Umstellung Ende 2012 ihre Tarifwerke und konzipierten neue Produktlinien. Das Analysehaus Franke und Bornberg bewertet diese KV-, BU- und RV-Tarife. Ergebnis: Bessere Leistungen, oft für deutlich mehr Geld.
Unisex macht viele Versicherungen teurer, oft jedoch auch besser: Drei Monate nach Einführung der gleichgeschlechtlichen Kalkulation sehen die Versicherungsanalysten der Franke und Bornberg GmbH (www.franke-bornberg.de) ihre ersten Aussagen bestätigt. Nach Durchsicht weiterer Bedingungswerke für die Private Krankenversicherung (PKV), die Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) und die Rentenversicherung (RV) präsentieren sie erneut aktuelle Trends.
„Qualität hat in der PKV zunehmend ihren Preis. Denn mit den neuen Beiträgen steigen die Leistungsstandards, während immer mehr Billig- und Einsteiger-Tarife vom Markt verschwinden", sagt Michael Franke, Geschäftsführer von Franke und Bornberg. „Das senkt das Risiko erheblich, auf Behandlungskosten sitzen zu bleiben."
In der BU müsse die Beitragshöhe anhand des nun erwarteten Geschlechterverhältnisses neu kalkuliert werden. „Erwartungsgemäß gibt es für Frauen im Durchschnitt Beitragsersparnisse, während es für Männer etwas teurer wird. Bei Anbietern, die gleichzeitig ihre Tarifkalkulation geändert haben, gibt es in Abhängigkeit vom konkreten Beruf aber auch völlig abweichende Entwicklungen. Von deutlich teurer bis erheblich günstiger ist alles möglich.", sagt Michael Franke (Foto). Für den Bankkaufmann zum Beispiel würden die Beiträge im Vergleich zur Bisex-Kalkulation im Mittel um 4 Prozent ansteigen. Bankkauffrauen sparen demnach durchschnittlich 11 Prozent.
„Jeder Anbieter handhabt die Beitragsänderungen anders. Makler müssen daher genau vergleichen, um einen optimalen und zugleich bezahlbaren BU-Schutz für ihren Kunden zu finden. Oft lohnt sich ein Blick über die Basis-BU hinaus - auch Temporäre BU, Erwerbsunfähigkeits- oder Grundfähigkeitsversicherung können eine individuell passende Absicherung bieten", so Franke.
Seinen Angaben zufolge wirkt die Unisex-Umstellung bei Renten-Tarifen hauptsächlich auf die Höhe der Rentenleistungen. Einer um circa 6 Prozent gesunkenen Garantie-Rente für Männer stehe bei jeweils zwölfjähriger Laufzeit eine um durchschnittlich 3 Prozent höhere Rente für Frauen gegenüber.
Wenn die branchenweit gesenkte Überschussbeteiligung eingerechnet werde, würde sich aus einer Überkompensation des Unisex-Effekts heraus jedoch bei längeren Laufzeiten auch für Frauen ein Minus ergeben. Grundlage der Trendaussagen - so teilt die Franke und Bornberg GmbH mit - ist die Analyse von bislang 34 PKV-Tarifen verteilt auf 17 Gesellschaften, 22 Tarifwerken von 22 BU-Versicherern sowie 30 klassische Renten-Tarife von ebenfalls 30 Unternehmen.
Bei der Franke und Bornberg GmbH in Hannover werden seit 1994 analysiert und bewertet. Mittlerweile sind dort über 70 Mitarbeiter tätig. Das Unternehmen zählt zu den führenden Versicherungsanalysten im deutschsprachigen Raum. (eb / www.bocquel-news.de)
Achtung Copyright: Die Inhalte von bocquel-news.de sind nach dem Urheberrecht für journalistische Texte geschützt. Die Artikel sind ausschließlich zur persönlichen Lektüre und Information bestimmt. Abdrucke und Weiterverwendung - beispielsweise zum kommerziellen Gebrauch auf einer anderen Homepage / Website oder Druckstücken - sind nur nach persönlicher Rücksprache mit der Redaktion (info@bocquel-news.de) gestattet.