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Konzepte und Kriterien

Unfallversicherungen im Blick der Ratingagenturen

17. März 2016 - Sowohl Franke und Bornberg als auch Morgen & Morgen haben Ratings für private Unfallversicherungen vorgelegt und dabei die Bedingungswerke unter die Lupe genommen. Obwohl sich die Herangehensweisen unterscheiden, kommen beide zu ähnlichen Bewertungen der Top-Anbieter.

Die Franke und Bornberg GmbH (www.franke-bornberg.de), Hannover, hat ihre Rating-Methodik überarbeitet und diesmal 234 Tarif von 91 Versicherern unter die Lupe genommen, unterteilt nach den Kategorien „Topschutz“ und „Grundschutz“, jeweils mit und ohne Gesundheitsfragen. Bei der Morgen & Morgen Group GmbH (www.morgenundmorgen.de), Hofheim am Taunus, wurden 140 Tarife von 51 Versicherern analysiert. Beide Analysehäuser verfolgen mit ihren Ratings die Absicht, Vermittler in der im komplexer werdenden Tariflandschaft bei der Auswahl der passenden Produkte für ihre Kunden zu unterstützen.

Franke und Bornberg verweist darauf, dass sich die Produktlandschaft bei privaten Unfallversicherungen dynamisch entwickelt. „Seit unserem Erstrating im Jahr 2011 ist die Qualität der Top-Produkte weiter gestiegen. Die versicherten Leistungen werden immer unfangreicher und detaillierter“, stellt Michael Franke (Foto links: Franke und Bornberg), geschäftsführender Gesellschafter bei Franke und Bornberg fest. Er führt diese Entwicklung vor allem auf den anhaltend hohen Wettbewerbsdruck zurück. „Der Markt ist hart umkämpft. Die Unfallversicherung gilt mit einer Schaden-Kosten-Quote von rund 80 Prozent als das wohl margenstärkste Produkt im Sach/HU-Bereich“, so Franke.

Morgen&Morgen-Geschäftsführer Peter Schneider (Foto rechts oben: Morgen & Morgen) sagt: „Zahlreiche Vermittler haben den Wunsch an uns herangetragen, die Bedingungswerke der komplexen Tariflandschaft in der Sparte Unfall in bekannten Morgen & Morgen-Qualität zu bewerten. Mit unserem neuen Rating Unfallversicherung sogen wir zukünftig auch bei den Kompositsparten für Transparenz.“ So sei auch die Komplexität der Produktlandschaft das Motiv bei Morgen & Morgen, erstmals ein Unfallversicherungs-Rating durchzuführen.

Die Rating-Agenturen stellten jetzt aktuell die Bedingungswerke auf dem Prüfstand
Beide Rating-Agenturen haben die Bedingungswerke untersucht. Bei Morgen & Morgen war für die 32 Tarife mit der Bestbewertung ausschlaggebend, dass sie beispielsweise auch bei Gesundheitsschäden aufgrund von Eigenbewegungen und erhöhter Kraftanstrengung sowie bei Infektionskrankheiten, Wundinfektionen, Tollwut und Wundstarkrampf leisten.

Hinsichtlich des Eintritts, der Feststellung und Geltendmachung von Invalidität verzichten diesen Unternehmen auf zu kurze Fristen.

Franke und Bornberg definierte als Kriterien für Top-Schutz eine Meldefrist von mindestens 18 Monaten, einen Mitwirkungsanteil von Krankheiten und Gebrechen erst ab 40 Prozent, Mitversicherung von Tod durch Ertrinken oder Ersticken, Versicherungsschutz für Zeckenstiche beziehungsweise definierte Infektionen als Folge von Insektenstichen/Insektenbissen sowie Verletzungen durch Tiere. Außerdem sollten Gesundheitsschäden durch mindestens eine Strahlenart, die nicht Folge von Heilbehandlungen ist, versichert sein, ebenso wie Leistungen für kosmetische Operationen.

Mehr Schein als Leistung
Kritisch setzt sich Franke & Bornberg mit Scheinleistungen auseinander, die mitunter hinter der Erweitung des Unfallbegriffs stecken würden. „Dahinter verbirgt sich häufig eine Mogelpackung“, kritisiert Michael Franke. Die Leistungen sollen den Eindruck erwecken, der Tarif sei besonders umfangreich. Dabei handele es sich lediglich um Klarstellungen, der Versicherungsschutz bestehe bereits über den Unfallbegriff. Kritisch bewerte Franke auch Innovationsklauseln und Update-Garantien. Sie erweckten den Eindruck, der Kunde sei immer auf dem neuesten und günstigsten Stand. „Tatsächlich lassen solche Klauseln den Versicherern jedoch nicht selten Schlupflöcher, um sich bedingungsseitig zugesagter Verpflichtungen zu entledigen“, sagte Franke.

Unterscheidung nach Risikopräferenz
Anders als Morgen & Morgen wurden bei Franke und Bornberg die Tarife nach Risikopräferenz der Kunden untersucht. Das führte zu einer Unterscheidung nach Top- und Grundschutz. Innerhalb dieser Kategorien wurde nochmals nach Tarifen mit und ohne Gesundheitsprüfung unterschieden. „Gäbe es nur eine Produktkategorie, würden ausschließlich Tarife für eine gesunde, anspruchsvolle und solvente Kundengruppe gute Platzierungen erzielen“, begründet Michael Franke das Prinzip. Gerade Kunden mit Vorerkrankungen seien auf Tarife ohne Gesundheitsprüfung angewiesen.

Gemeinsame Nenner
Unter den 25 Unternehmen, die für mindestens einen Tarif die Höchstnote von Morgen & Morgen (5 Sterne) beziehungsweise bei Franke und Bornberg in der Kategorie „Topschutz mit Gesundheitsfragen“ die Bestbewertung (FFF) erhielten, ergeben sich Gemeinsamkeiten. So wurden Tarife folgender Versicherer am höchsten bewertet: Adcuri GmbH (www.adcuri.de), Arag Allgemeine Versicherungs-AG (www.arag.de), Barmenia Allgemeine Versicherungs-AG (www.barmenia.de), die Bayerischen (www.diebayerische.de), Haftpflichtkasse Darmstadt (www.hkd.de), Hanse-Merkur (www.hansemerkur.de), Helvetia Schweizerischen Versicherungsgesellschaft (www.helvetia.de), Interlloyd Versicherungs-AG (www.interlloyd.de), Interrisk Versicherungs-AG (www.interrisk.de), Janitos Versicherung AG (www.janitos.de), Swiss Life AG (www.swisslife.de) und VHV Versicherungen (www.vhv.de).

Die detaillierten Rating-Ergebnisse und Erläuterungen zur Systematik  können unter folgenden Links eingesehen werden: http://www.franke-bornberg.de/ratings/ und http://www.morgenundmorgen.com/analysen/ratings/mm-rating-unfallversicherung. (hp / www.bocquel-news.de)

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