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Thema „Run-off“ beendet, aber nicht abgeschlossen

6. November 2019 - Mit dem Thema „Run-off“ beschäftigen sich gleich zwei Größen der Versicherungs-Branche beim Insurance Summit 2019 in München. Während der Chef der Generali in Deutschland diesbezüglich eine zufriedenstellende Bilanz zog, sagte der Chef der Versicherungsaufsicht, dass sobald kein ähnlicher Deal anstehe.

Die vermeintlichen Wunden, die ein „Run-off“ schlagen kann, sieht Giovanni Liverani, Chef der Generali in Deutschland, aus einem ganz anderen Blickwinkel. Beim Insurance Summit 2019 in München nutzte er die Gelegenheit, die Übertragung des Altbestandes Generali- Lebengeschäfts im April 2019 an die Viridium Gruppe zu verdeutlichen (siehe bocquel-news 4. Mai 2019 Generali + Viridium: Milliarden-Deal perfekt). „Wir haben unsere Kunden nicht fallengelassen, sondern für ihre Lebensversicherungen und ihre Verträge eine nachhaltig tragbare Lösung gefunden.“

Es gebe für viele Lebensversicherer keine nennenswerten Alternativen zum Run-off. Schließlich gehe es darum, die Erfüllung vertraglicher Verpflichtungen der Versicherer gegenüber ihren Kunden sicherzustellen. Liverani widerlegte damit Anfeindungen, die nach Bekanntwerden des Run-offs der LV-Altbestände der Generali mit knapp 4 Millionen Verträgen von Verbraucherschützern und einigen Politikern durch die Medien geisterten.

„Die Lage der Lebensversicherungen in Deutschland ist dramatisch“, sagte Liverani. „Run-off ist für manche Gesellschaften die einzige Lösung, um das Versprechen, das sie den Kunden gegeben haben, langfristig zu halten.“

Nicht nur die Hälfte der Lebensversicherer mit Verträgen zum Garantiezins leiden unter dem Zinstief, so dass sie schwerlich eine Solvenz-Quote von 100 Prozent ausweisen können. Bei der Generali besteht dieses Problem nun nicht mehr. Man sei komplett auf Fondspolicen umgestiegen und sie damit sogar Marktführer. „Die Kunden sind zufrieden“, betonte Liverani. Und da sich die Generali mit 10 Prozent an der Abwicklungsgesellschaft beteiligt, zeige, dass der Konzern voll hinter dem Run-off-Geschäftsmodell stehe.

Beim Gipfeltreffen der Versicherungsbranche Insurance Summit 2019 am Dienstag und heute, Mittwoch, verdeutlichte Giovanni Liverani, dass die Generali Deutschland AG (www.generali.de) auf gutem Wege als Partner des Kunden sei. Seit nunmehr vier Jahren, als er das Strategieprogramm hierzulande gestartet hatte, lautet die Devise „vom Kostenerstatter zum Partner des Kunden im Alltag“. Das ganze Programm.

Alles sei darauf ausgerichtet: beim Risikoschutz, der Gesundheitsprävention, Smart Home oder Assistance. Die Generali will ein verlässlicher Partner des Kunden sein. Deshalb suche und finde man die besten und nachhaltigen Lösungen für ihn.

Auf der Seite des Erfolgs hatte Liverani noch sehr viel Positives seines Konzerns zugunsten der Kunden zu berichten. Für den Italiener, der mit sicherer Hand die Generali in Deutschland mit neuer Strategie erfolgreich in die nächsten Jahre lenkt, ist Transformation die Grundlage die „Versicherung neu zu erfinden“.

Dr. Frank Grund, Exekutivdirektor Versicherungs- und Pensionsfondsaufsicht bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (www.bafin.de), bezog sich in seinem Part währen des Insurance Summit in München auf das Thema Run-off.

In naher Zukunft werde es keine weiteren Bestandsübertragungen à la Run-off geben. Er gehe allerdings trotzdem davon aus, dass die angespannte Situation der deutschen Lebensversicherer noch länger anhalten werde. Auch wenn die meisten Lebensversicherer das Geschäft mit klassischen Policen und Garantiezins nicht mehr betreiben, sondern im Neugeschäft auf Fondspolicen und Produkte der „Neuen Klassik“ gewechselt haben.

„Das kapitalschonende Neugeschäft hilft den Unternehmen nur langfristig“, sagte der BaFin-Exekutivdirektor. „Die Lebensversicherer sitzen immer noch auf einem erheblichen Bestand an Verträgen mit hohem Garantiezins.“

Frank Grund schätzt, dass die Branche beim Erkennen der Risiken heute schon relativ weit fortgeschritten sei. Allerdings gebe es noch viele Knackpunkte - sowohl für die Versicherer als auch für die Aufsicht und die Politik – die von vielen Schwierigkeiten geprägt seien. „Wir absolvieren gerade alle zusammen einen intensiven Lernprozess“, sagte der BaFin-Exekutivdirektor. (-el / www.bocquel-news.de)

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