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Tempolimit - Versicherer fordern einen Großversuch

12. Juli 2022 - Der Verband der Deutschen Versicherer (GDV) fordert, die Auswirkungen eines Tempolimits in einem groß angelegten Praxistest zu untersuchen. Die Forderung nach einem allgemeinen Tempolimit sorgt gerade mal wieder für Zwist in der großen Koalition. Warum nicht einen Großversuch starten, um neue Erkenntnisse zu erzielen.

Das Thema ist nicht neu – aber seit langem auch sehr umstritten. Jetzt veröffentlicht die UDV Unfallforschung der Versicherer (www.udv.de/) einen Apell mit der Forderung, einen Großversuch in Sachen Tempolimit zu starten. Die Forderung nach einem allgemeinen Tempolimit sorgt gerade mal wieder für Zwist in der großen Koalition. Die deutsche Versicherungswirtschaft fordert nun, die Auswirkungen eines möglichen Tempolimits zu untersuchen. Dafür brauche es dringend einen Großversuch, um neue Erkenntnisse zu erzielen.

„Wir brauchen dringend einen Großversuch, um zu klären, ob ein Tempolimit auf Autobahnen wirklich zu einem deutlichen Mehr an Sicherheit führt und, wenn ja, wie viel”, sagte Siegfried Brockmann, Leiter der Unfallforschung der Versicherer im Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft, dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (https://www.rnd.de/). „Bisher sind die Wirkungen wissenschaftlich nicht umfassend untersucht worden. Da haben wir, was Deutschland angeht, eine Lücke.” In der politischen Debatte, so Brockmann, suche sich jeder den Befund heraus, der gerade der eigenen Meinung entspreche.

Der Unfallforscher fügte hinzu, dass jetzt untersucht werden müsse, wie ein Tempolimit in der Praxis funktioniere. „In der Theorie scheint die Sache ja klar zu sein: je geringer die Geschwindigkeiten auf der Autobahn und je geringer der Geschwindigkeitsunterschied zwischen zwei Fahrzeugen, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass es zu weniger Unfällen mit Toten und Verletzten kommt”, so Brockmann. „In der Praxis ist die Sache vielschichtiger.”

Da werde man einiges austarieren müssen, sagte der UDV-Verantwortliche Siegried Brockmann: zum Beispiel, was die richtige Geschwindigkeit für ein generelles Tempolimit wäre. „120, 130, 150? All das wären gegriffene Zahlen“, so Brockmann weiter. Selbst bei 150 Stundenkilometern hätte man das Problem der hohen Differenzgeschwindigkeiten minimiert.

Außerdem seien Autobahnen prinzipiell zum schnelleren Fahren gedacht, machte Brockmann deutlich. „Und vielleicht ist das in verkehrsschwachen Zeiten ja auch möglich”, so der Unfallexperte. „Man könnte das Tempolimit auf die Zeit zwischen 6 Uhr morgens und 22 Uhr abends beschränken oder es je nach Verkehrsaufkommen auf bestimmten Strecken steuern.“

Siegfried Brockmann ist seit 2006 Leiter der Unfallforschung der Versicherer im GDV Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (www.gdv.de). Dort hat er einen interdisziplinären und verkehrsträgerübergreifenden Ansatz für die Verkehrssicherheitsforschung etabliert.(-el / www.bocquel-news.de)

 

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