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Talanx mit Rekordhalbjahr und positivem Ausblick

14. August 2023 - Die Talanx Gruppe spricht bei der Vorlage ihres Halbjahresergebnisses von einem Rekordjahr: Das Konzernergebnis ist mit Plus von 21 Prozent bei 827 (686) Millionen Euro das höchste Halbjahresergebnis in der Unternehmensgeschichte. Konzern-Chef Torsten Leue prognostiziert, dass 2023 der Versicherungsumsatz auf 20,9 (19,2) Milliarden steigt.

„Das erste Halbjahr stimmt uns zuversichtlich, unsere Umsatz- und Ergebnis-Ziele für das Gesamtjahr 2023 zu übertreffen“, sagte Talanx Finanz-Vorstand Jan Wicke am Montagmorgen über das Konzern-Halbjahresergebnis im Gespräch mit Journalisten. Demnach hat die Talanx Gruppe (www.talanx.com) hat beim Konzernergebnis im ersten Halbjahr 2023 einen Rekord von 827 Millionen Euro erzielt und ist auf dieser Grundlage zuversichtlich, den Zielwert von 1.400 Millionen EUR für das Gesamtjahresergebnis übertreffen zu können. Das erwartete Konzernergebnis kann im Hinblick auf die Anwendung des neuen Bewertungsstandards IFRS 9 für die Bewertung von Kapitalanlagen besonderen Schwankungen unterliegen.

Der Versicherungsumsatz der Talanx-Unternehmen steigerte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 20,9 (19,2) Milliarden Euro. Das operative Ergebnis erhöhte sich um mehr als 30 Prozent auf 2 (1,5) Milliarden Euro und das Konzernergebnis ebenfalls zweistellig um 21 Prozent auf 827 (686) Millionen Euro.

Die Eigenkapitalrendite lag im ersten Halbjahr bei 18,4 (15,4) Prozent und wird für das Gesamtjahr deutlich über der strategischen Zielsetzung von 10 Prozent erwartet – alle Geschäftsbereiche der Erstversicherung lagen erstmals über 10 Prozent Eigenkapitalrendite. Zum guten Ergebnis trug die Erstversicherung 44 Prozent und die Rückversicherung (Hannover Rück) 56 Prozent bei. Im ersten Halbjahr 2023 prägten unter anderem inflationsbedingte Preissteigerungen, geringere Großschadenleistungen sowie Auf- und Abzinsungseffekte infolge des neuen Rechnungslegungsstandards das Ergebnis.

„Unsere Talanx Gruppe hat ein sehr erfolgreiches Halbjahresergebnis erzielt – mit gutem Wachstum beim Versicherungsumsatz und dem höchsten Konzernhalbjahresergebnis in der Geschichte unserer Gruppe“, sagt Torsten Leue, Vorstandsvorsitzender der Talanx AG. „Für 2023 sind wir deshalb optimistisch, unser Umsatz- und Ergebnisziel trotz der noch ausstehenden Hurrikan-Saison übertreffen zu können. Zudem sind wir damit gut in den neuen Strategiezyklus bis 2025 gestartet – ein starkes Zeichen, dass unsere Geschäftsbereiche weiter erfolgreich arbeiten und dass wir als Gruppe trotz der weltwirtschaftlichen Herausforderungen sehr resilient sind.“

Großschadenleistungen fielen mit 820 Millionen Euro geringer aus
Das versicherungstechnische Ergebnis erhöhte sich auf 1,6 (1,3) Milliarden Euro. Dies ist auf geringere Großschäden und auf Zinseffekte aus der Abzinsung von Schadenreserven nach dem neuen Rechnungslegungsstandard IFRS 17 zurückzuführen. Die Großschadenleistungen fielen im ersten halben Jahr mit 820 (1.083) Millionen Euro geringer aus als im Vorjahreszeitraum und lagen unterhalb des periodenanteiligen Budgets von 971 Millionen Euro.

Dabei entstanden sogenannte Man-made-Großschäden in Höhe von 245 Millionen Euro; Großschadenleistungen für Naturkatastrophen beliefen sich auf 575 Millionen Euro. Größter Einzelschaden in der Gruppe war das Erdbeben in der Türkei und in Syrien mit 306 Millionen Euro. Die Schaden-/Kosten-Quote (Combined Ratio) der Talanx verbesserte sich auf 93,7 (95,0) Prozent.

Das operative Ergebnis (EBIT) stieg um mehr als 30 Prozent
Das versicherungstechnische Finanz- und Kapitalanlageergebnis vor Währungseffekten lag bei 760 (806) Millionen Euro. Das operative Ergebnis (EBIT) stieg um mehr als 30 Prozent auf 2,0 (1,5) Milliarden Euro. Das Halbjahres-Konzernergebnis erhöhte sich mit einem deutlichen Zuwachs von 21 Prozent auf das Rekordniveau von 827 (686) Millionen Euro. Die Solvency-2-Quote lag zum 30. Juni 2023 bei guten 217 Prozent (31. März 2023: 212 Prozent).

Industrieversicherung: erfolgreicher Entwicklungspfad fortgesetzt
Der Geschäftsbereich Industrieversicherung steigerte seinen Versicherungsumsatz und verbesserte seine Versicherungstechnik weiter. Im ersten Halbjahr erhöhte sich der Versicherungsumsatz deutlich um 10 Prozent auf 4,2 (3,8) Milliarden Euro, währungskursbereinigt um 11 Prozent. Diese positive Entwicklung ist zum einen auf das Wachstum im Sach- und Haftpflichtgeschäft zurückzuführen, zum anderen wuchs auch das Geschäft mit Spezialrisiken und erreichte einen Versicherungsumsatz von 1,4 (1,3) Milliarden Euro. Aufgrund geringerer Frequenz- und Großschäden sowie eines Anstiegs des Zinsniveaus, das zu entsprechend positiven Abzinsungseffekten in den Schadenreserven führte, erhöhte sich das versicherungstechnische Ergebnis auf 292 (226) Millionen Euro.

Die Großschäden beliefen sich auf 134 (174) Millionen Euro und unterschritten damit das periodenanteilige Budget. Die Schaden-/ Kosten-Quote verbesserte sich auf 93,1 (94,1) Prozent und liegt damit deutlich unter der strategischen Zielsetzung von 95 Prozent. Das versicherungstechnische Finanz- und Kapitalanlageergebnis vor Währungseffekten lag bei 49 (103) Millionen Euro. Der Rückgang geht im Wesentlichen auf die gestiegene Aufzinsung der Schadenreserven zurück. Das operative Ergebnis des Geschäftsbereichs stieg auf 190 (174) Millionen Euro. Der Beitrag zum Konzernergebnis wuchs mit 22 Prozent auf 151 (124) Millionen Euro.

Privat- und Firmenversicherung Deutschland steigert operatives Ergebnis
Der Bancassurance-Bereich im Geschäftsbereich Privat- und Firmenversicherung Deutschland trägt im ersten Halbjahr 2023 vor allem zum guten Ergebnis bei. Der Geschäftsbereich verzeichnete mit 1.722 (1.712) Millionen Euro einen stabilen Versicherungsumsatz. Das versicherungstechnische Ergebnis betrug 179 (208) Millionen Euro, während sich das versicherungstechnische Finanz- und Kapitalanlageergebnis vor Währungseffekten deutlich auf 70 (11) Millionen Euro steigerte. Auf 150 (143) Millionen Euro erhöhte sich das operative Ergebnis, der Beitrag zum Konzernergebnis lag bei 88 (162) Millionen Euro. Das Vorjahresergebnis war durch einen positiven steuerlichen Sondereffekt stark erhöht.

Segment Schaden/Unfallversicherung: Wachstum speist sich aus mehreren Treibern
Der Versicherungsumsatz im Segment Schaden/Unfallversicherung stieg im ersten Halbjahr um 8 Prozent auf 861 (800) Millionen Euro, was im Wesentlichen auf das Geschäft mit Firmen und Freien Berufen, Kraftfahrt- und Privat-Geschäft sowie die Arbeitslosigkeitsversicherung im Bancassurance-Bereich zurückzuführen ist.

Das versicherungstechnische Ergebnis lag bei 34 (46) Millionen Euro und wurde durch einen Anstieg der Schadenfrequenz in der Kraftfahrtversicherung sowie inflationsbedingt erhöhte Durchschnittsschäden geprägt, welche teilweise durch das Kerngeschäft der Bancassurance kompensiert wurden.

Die Großschadenleistungen lagen im ersten Halbjahr mit 17 (35) Millionen Euro deutlich unter dem Volumen des Vorjahreszeitraums. Die Schaden-/Kosten-Quote lag bei 96,1 (94,2) Prozent. Aufgrund einer positiven Wertentwicklung festverzinslicher Wertpapiere erhöhte sich das versicherungstechnische Finanz- und Kapitalanalageergebnis vor Währungseffekten auf 40 (16) Millionen Euro. Damit konnte die Entwicklung des versicherungstechnischen Ergebnisses überkompensiert werden, sodass sich das operative Ergebnis in diesem Segment auf 39 (33) Millionen Euro verbesserte.

Segment Lebensversicherung: Operatives Ergebnis auf Vorjahresniveau
Im Segment Lebensversicherung lag der Versicherungsumsatz im ersten Halbjahr bei 861 (912) Millionen Euro, während der Neugeschäftswert auf 156 (109) Millionen Euro anstieg. Das versicherungstechnische Ergebnis belief sich auf 145 (161) Millionen Euro. Mit einem Zuwachs auf 30 (minus 5) Millionen Euro steigerte sich das versicherungstechnische Finanz- und Kapitalanlageergebnis vor Währungseffekten deutlich. Grund für die positive Entwicklung ist vor allem ein verbessertes Kapitalanlageergebnis. Das operative Ergebnis blieb im ersten Halbjahr mit 111 (110) Millionen Euro stabil auf Vorjahresniveau.

Privat- und Firmenversicherung International: Umsatz deutlich gesteigert
Der Geschäftsbereich Privat- und Firmenversicherung International erzielte unter anderem aufgrund der erfolgreichen Entwicklung des Geschäfts in Brasilien, das nachhaltig in die Gewinnzone zurückgekehrt ist, ein gutes Umsatz- und Ergebniswachstum. Der Geschäftsbereich steigerte im ersten Halbjahr den Versicherungsumsatz zweistellig um 24 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum auf 3,1 (2,5) Milliarden Euro. Bei konstanten Währungskursen hätte das Wachstum 29 Prozent betragen. Ebenfalls um 24 Prozent (währungskursbereinigt um 32 Prozent) stieg der Versicherungsumsatz in der Region Europa.

Das Wachstum ist vor allem zurückzuführen auf einen inflationsbedingten Anstieg der Durchschnittsprämien in der Türkei sowie auf die Kfz-, Gebäude- und Lebensversicherung in Polen. In Lateinamerika konnten alle Kernmärkte der Region mit zweistelligen Wachstumsraten zum Anstieg des Versicherungsumsatzes um 26 Prozent (währungskursbereinigt um 24 Prozent) auf 1,1 (0,9) Milliarden Euro beitragen.

Positive Entwicklung unter anderem wegen Zukauf in Brasilien
Das versicherungstechnische Ergebnis legte auf 185 (110) Millionen Euro zu, und die Schaden-/Kosten-Quote der Sachversicherungsgesellschaften verbesserte sich auf 95,4 (96,4) Prozent. Ein Grund für diese positive Entwicklung sind operative Verbesserungen, insbesondere bei der Preisgestaltung. Die positive Entwicklung in Lateinamerika, insbesondere in Brasilien, als auch die neu erworbene HDI Fiba Emeklilik ve Hayat A.Åž. ebenso wie die gelungene Integration der HDI Italia trugen zum Anstieg des versicherungstechnischen Ergebnisses bei.

Die Großschadenleistungen lagen im ersten Halbjahr bei 24 (13) Millionen Euro. Das versicherungstechnische Finanz- und Kapitalanlageergebnis vor Währungseffekten erhöhte sich durch das gestiegene Zinsniveau und höhere Anlagevolumina auf 157 (81) Millionen Euro. Zudem wurde das übrige Ergebnis des Vorjahres durch die Entkonsolidierung der russischen Lebensversicherungseinheit OOO Strakhovaya Kompaniya CiV Life belastet.

Deutlicher Zuwachs durch operative Verbesserungen
Der deutliche Zuwachs beim operativen Ergebnis auf 249 (104) Millionen Euro ist auf die operativen Verbesserungen sowohl in den lateinamerikanischen Gesellschaften, besonders in Brasilien, als auch in Italien zurückzuführen. Entsprechend konnte auch beim Beitrag zum Konzernergebnis ein starker Anstieg auf 141 (47) Millionen Euro erzielt werden.

Strategische Aktivitäten durch Zukäufe und Kooperationen ausgebaut
Größte Zukäufe in der Geschichte der Talanx Gruppe: Der Geschäftsbereich hat seine Aktivitäten strategisch durch Zukäufe und Kooperationen weiter ausgebaut: Im Mai unterzeichnete Talanx-Tochter HDI International einen Vertrag über den Kauf des Geschäfts von der Liberty Mutual, - mit Privatkunden sowie kleinen und mittleren Unternehmen in Brasilien, Chile, Kolumbien und Ecuador. (bocquel-news 31. Mai 2023 Talanx übernimmt Liberty Mutual Unternehmen).

Zudem erwarb HDI International in der Türkei im Januar eine mittlerweile unter dem Namen HDI Fiba Emeklilik ve Hayat A.Åž. firmierende Gesellschaft. Außerdem wurde das Geschäft im Kernmarkt Polen im Februar durch eine zehnjährige exklusive Bancassurance-Kooperation mit der Millennium Bank ausgebaut.

Rückversicherung: Konzernergebnis steigt zweistellig
Im Geschäftsbereich Rückversicherung stieg der Versicherungsumsatz im ersten Halbjahr um 4 Prozent auf 12,3 (11,8) Milliarden Euro, währungskursbereinigt um 6 Prozent. Das versicherungstechnische Ergebnis legte deutlich zu auf 1.079 (694) Millionen Euro. Bei 524 (634) Millionen Euro lag das versicherungstechnische Finanz- und Kapitalanlageergebnis vor Währungseffekten, während das operative Ergebnis ein gutes Plus von 21 Prozent auf 1,4 (1,1) Milliarden Euro verzeichnete. Der Beitrag zum Konzernergebnis erhöhte sich im ersten Halbjahr entsprechend auf 484 (409) Millionen EUR.

Umsatz im Schaden-Rückversicherung-Segment stieg
Im Segment Schaden-Rückversicherung stieg der Versicherungsumsatz aufgrund verbesserter Preise und Konditionen um 7 Prozent auf 8,4 (7,9) Milliarden Euro; bei konstanten Währungskursen hätte das Wachstum 8 Prozent betragen. Die Großschadenleistungen lagen im ersten Halbjahr mit 607 (850) Millionen Euro innerhalb des veranschlagten Großschadenbudgets von 751 Millionen Euro, während dieses im Vergleichszeitraum um 239 Millionen Euro überschritten worden war.

Personen-Rückversicherung: plus 12 Prozent im operativen Ergebnis
Im Segment Personen-Rückversicherung lag der Versicherungsumsatz im ersten Halbjahr bei 3.908 (3.966) Millionen Euro; währungskursbereinigt hätte dies einem Wachstum von 1 Prozent entsprochen. Das versicherungstechnische Ergebnis stieg deutlich auf 481 (297) Millionen Euro, dank eines verbesserten Mortalitätsgeschäfts und eines weiterhin starken Financial-Solutions-Geschäfts gegenüber dem Vergleichszeitraum. Das versicherungstechnische Finanz- und Kapitalanlageergebnis vor Währungseffekten lag bei 167 (219) Millionen Euro, wohingegen beim operativen Ergebnis in der Personen-Rückversicherung ein Plus von 12 Prozent auf 521 (464) Millionen Euro erzielt wurde.

Positiver Ausblick für Versicherungsumsatz und Konzernergebnis
Die Talanx Gruppe bestätigt die im Dezember 2022 veröffentlichten mittelfristigen Ziele. Beim Ausblick für das laufende Jahr ist sie zuversichtlich, ihre Ziele zu übertreffen: den Zielwert von 42 Milliarden Euro beim Versicherungsumsatz ebenso wie die Marke von 1.400 Millionen Euro für das Konzernergebnis. Die Eigenkapitalrendite wird, wie bereits im ersten Quartal 2023 angekündigt, deutlich über 10 Prozent liegen.

Russlands Angriffskrieg weiterhin Unsicherheitsfaktor
Die Ziele für das Geschäftsjahr 2023 stehen wie gewohnt unter dem Vorbehalt, dass an den Währungs- und Kapitalmärkten keine Verwerfungen auftreten und Großschäden innerhalb der Erwartungen bleiben. Der Krieg Russlands in der Ukraine bleibt weiterhin ein Unsicherheitsfaktor. (-el / www.bocquel-news.de)

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