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Startschuss für neue Dürreversicherung in Afrika

27. Januar 2014 - Der Geschäfts-bereich KfW Entwicklungsbank baut eine Dürreversicherung für Afrika auf. Es geht um 50 Millionen Euro Beteiligung an der KfW an der neuen Versicherungsgesellschaft ARC Insurance Company Ltd. (Africa Risk Capacity Agency Insurance Company (ARC).

Robert J. Shiller Robert J. Shiller (Foto: Kungl. Vetenkaps Akademien Stockholm), Nobelpreisträger für Ökonomie 2013, gab am Wochenende auf dem World Economic Forum in Davos den Startschuss zur offiziellen Gründung der innovativen Versicherungsgesellschaft ARC Insurance Company Ltd. (www.africanriskcapacity.com). Shiller soll schon zur Planung der ARC den ersten Anstoß gegeben haben. Der Geschäftsbereich KfW Entwicklungsbank (www.kfw.de) gestaltet die Gründung maßgeblich mit. Im Auftrag des BMZ Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (www.bmz.de) stellt die KfW als Anstalt des öffentlichen Rechts 46 Millionen Euro Beteiligungskapital und 4 Millionen Euro Zuschuss für Beratungs- und Schulungsmaßnahmen beim Aufbau des Fonds.

ARC Länder Die ARC Insurance Company Ltd. bietet afrikanischen Ländern gegen eine risikoadäquate Prämie Versicherungen gegen Dürren an. Vereinbart wird, dass ARC im Fall einer Dürre zeitnah die versicherte Summe für ein mit dem Versicherungsnehmer vereinbartes und im Vorfeld geprüftes Dürreprogramm auszahlt, das der Bevölkerung unmittelbar zu Gute kommt. Das Instrument soll dazu beitragen, dass die betroffenen afrikanischen Länder wesentlich weniger durch klimabedingte Extremwetter- und Dürrerisiken verletzbar sind. Auf der nebenstehenden Skizze des Erdteils Afrika sind die Länder, in denen die neue Dürreversicherung derzeit angeboten wird, grün gefärbt.

Dr. Norbert Kloppenburg"Die weltweit erste Dürreversicherung für afrikanische Staaten stellt einen wichtigen Beitrag zur Ernährungssicherung und Armutsminderung der von Extremwetterkatastrophen wie Dürren besonders betroffenen Bevölkerung in Afrika dar. Diese bedarfsgerechte, nachhaltige und für die Länder bezahlbare Versicherungslösung ist ein innovativer Meilenstein. Wir freuen uns, dass wir die Ideen des Nobelpreisträgers Robert J. Shiller als Teil eines Engagements der deutschen Regierung in ein konkretes Projekt umsetzen können", sagte Dr. Norbert Kloppenburg (Foto: KfW), Mitglied des Vorstands der KfW Bankengruppe.

Eine Versicherung auf Gegenseitigkeit
In Berlin hatte der Staatssekretär im BMZ, Hans-Jürgen Beerfeltz, Ende vergangenen Jahres die deutsche Beteiligung bekannt gegeben: "Die African Risk Capacity ist hochinnovativ, weil erstmals afrikanischen Ländern eine Absicherung gegen Dürren ermöglicht wird, in Form eines·Versicherungsunternehmens auf Gegenseitigkeit. Ergänzend zur geberfinanzierten Nothilfe können die afrikanischen Staaten sich hier auf Gegenseitigkeit absichern, dabei sind kommerzielle Rückversicherer beteiligt. Damit unterstreichen wir unsere Bereitschaft, Entwicklungsländer beim Umgang mit klimawandelbedingten Risiken zu unterstützen. Das ist ein riesiger Fortschritt für Kleinbauern in Dürregebieten."

Der Klimawandel sei längst Realität - und er treffe jetzt schon vor allem die Menschen in Entwicklungsländern und damit diejenigen, die am verwundbarsten sind, sagte Bundesentwicklungsminister Dr. Gerd Müller dazu in Davos. „Hier sind wir als wohlhabende Industrieländer und Mitverursacher des Klimawandels gefordert. Mit der Dürreversicherung geben wir den betroffenen Staaten ein Instrument in die Hand, um kurzfristig auf klimabedingte Ernteausfälle zu reagieren. Davon werden besonders auch Kleinbauern profitieren, für die eine Dürreperiode schnell zur existenziellen Überlebensfrage werden kann."

Der Aufbau der "African Risk Capacity", einer Dürreversicherung für afrikanische Länder, wurde durch einen Gipfel der Afrikanischen Union 2010 beschlossen. Das Vorhaben wird neben Deutschland auch von zahlreichen anderen Gebern unterstützt, darunter Großbritannien und Schweden. Das Startkapital der Versicherung wird von der KfW und dem britischen Department for International Development (DFID) eingebracht. Initiator des Vorhabens ist das WFP World Food Program (www.de.wfp.org) im Auftrag der Afrikanischen Union (AU). Weitere Geber haben die Entwicklung des Versicherungsmodells und zahlreiche Vorarbeiten unterstützt.

Munich Re und Swiss Re sind dabei
Die Versicherung wird von einem privaten Insurance Manager geleitet. Künftig sollen auch private Investoren und Geber hinzukommen, und mittelfristig soll ARC sich mehrheitlich im Besitz der afrikanischen Staaten befinden, die von der Versicherung profitieren. Die Rückversicherungsleistungen wird ARC von kommerziellen Rückversicherungen wie den beiden weltweit größten Gesellschaften Munich Re (www.munichre.com) und Swiss Re (www.swissre.com) beziehen. (-el / www.bocquel-news.de)

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