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Starkes Wachstum trotz Gewinneinbruch

11. März 2021 - Gewinnprognose übertroffen: Die Hannover Rück hat im Geschäftsjahr 2020 ordentlich zugelegt. Die Brutto-Prämien stiegen um 12 Prozent. Obwohl die Großschadenbelastung oberhalb der Erwartungen lag, erzielt das Rückversicherungs-Unternehmen auf einen Netto-Konzern-Gewinn von 883 Millionen Euro - allerdings ein Rückgang von 31 Prozent.

Aufgrund der Corona-Pandemie hatte die Hannover Rück (www.hannover-re.com) bereits Anfang 2020 die eigene Gewinnprognose von 1,2 Milliarden Euro zurückgezogen.

Dennoch zeigt die Konzernbilanz für 2020 starkes Wachstum und die neue Zielsetzung von 800 Millionen Euro wurde übertroffen. Unterm Strich liegt der Gewinn von 883 Millionen Euro allerdings rund ein Drittel unter dem Vorjahresergebnis.

„Das Coronavirus hat unser aller Leben enorm geprägt und unser Mitgefühl möchte ich denen aussprechen, die durch das Virus persönliches Leid erfahren haben", sagte Jean-Jacques Henchoz, der Vorstandsvorsitzende der Hannover Rück.

„Wir leisten unseren Beitrag zur Bewältigung der Folgen dieser Pandemie und bringen unsere Expertise in die Entwicklung von Deckungskonzepten für zukünftige Extremereignisse mit ein. Als einer der größten und finanzstärksten Rückversicherer bleiben wir ein verlässlicher Partner an der Seite unserer Kunden. Die Hannover Rück hat im Pandemiejahr 2020 ein sehr gutes Ergebnis erzielt und damit erneut ihre herausragende Risikotragfähigkeit und ihre breite Diversifizierung unter Beweis gestellt. Wir profitieren in besonderem Maße von der nachhaltigen Verbesserung der Preise und Konditionen in unserem Markt. Damit wir die sich daraus bietenden Geschäftschancen voll ausschöpfen können, haben wir uns entschlossen, für 2020 auf die Zahlung einer Sonderdividende zu verzichten und stattdessen die Basisdividende leicht anzuheben."

Wegen der guten Geschäftsentwicklung im abgelaufenen Geschäftsjahr werden Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung vorschlagen für 2020 eine Basisdividende von 4,50 Euro (4,00 Euro je Aktie auszuzahlen. Die sich daraus ergebende Ausschüttungsquote liegt mit 61 Prozent des Konzerngewinns deutlich über der Zielquote von 35 Prozent bis 45 Prozent, die sich die Hannover Rück normalerweise zum Ziel setzt. Auf Basis des Jahresschlusskurses errechnet sich damit eine Dividendenrendite von 3,5 Prozent.

Deutliche Steigerung der Bruttoprämie im Geschäftsjahr 2020
Die Bruttoprämie der Hannover Rück stieg im Geschäftsjahr 2020 um 9,6 Prozent auf 24,8 Milliarden Euro (22,6 Milliarden Euro); währungskursbereinigt hätte das Wachstum 12,0 Prozent betragen. Die verdiente Nettoprämie wuchs um 8,2 Prozent auf 21,4 Milliarden Euro (19,7 Milliarden Euro). Bei unveränderten Währungskursen hätte sich ein Wachstum von 10,6 Prozent ergeben.

Das operative Ergebnis (EBIT) ging um 34,5 Prozent auf 1.214,1 Millionen Euro (1.853,2 Millionen Euro) zurück. Der Nettokonzerngewinn reduzierte sich gegenüber der Vorjahresperiode um 31,2 Prozent auf 883,1 Millionen Euro (1.284,2 Millionen Euro). Damit hat die Hannover Rück die im November ausgegebene Konzerngewinnprognose von mehr als 800 Millionen Euro übertroffen. Das Ergebnis je Aktie betrug 7,32 Euro (10,65 Euro).

Die Kapitalbedeckungsquote, welche die Risikotragfähigkeit der Hannover Rück misst, lag zum 31. Dezember 2020 bei 235,2 Prozent. Dieser Wert liegt deutlich über dem Limit von 180 Prozent und dem internen Schwellenwert von 200 Prozent.

Covid-19 beeinflusst Ergebnis maßgeblich
Die weltweite Schaden-Rückversicherung war im abgelaufenen Geschäftsjahr wesentlich von den Auswirkungen der Pandemie und den mit ihr verbundenen hohen Schäden geprägt.

In den Vertragserneuerungsrunden des Jahres 2020 verbesserten sich Preise und Konditionen für Rückversicherungsschutz zunehmend.

Das Bruttoprämienvolumen in der Schaden-Rückversicherung stieg um 13,3 Prozent auf 16,7 Milliarden Euro (14,8 Milliarden Euro). Bei konstanten Währungskursen hätte der Zuwachs 15,8 Prozent betragen. Die verdiente Nettoprämie erhöhte sich um 11,0 Prozent auf 14,2 Milliarden Euro (12,8 Milliarden Euro). Bei konstanten Währungskursen hätte das Wachstum 13,5 Prozent betragen.

Die Großschäden lagen im Geschäftsjahr 2020 das vierte Jahr in Folge oberhalb der Erwartungen. Allein für den Schadenkomplex Covid-19 hat die Hannover Rück in der Schaden-Rückversicherung 950,1 Millionen Euro an ihre Kunden ausgezahlt oder zurückgestellt. Davon entfielen 330,9 Millionen Euro auf gemeldete Schäden und 619,2 Millionen Euro auf eingetretene, aber noch nicht gemeldete Schäden.

„Wir haben das Risiko für weitere Reservierungen in der Schaden-Rückversicherung deutlich reduziert, indem wir unsere Spätschadenreserven für den Schadenkomplex Covid-19 zum Jahresende nochmals gestärkt haben", sagte Henchoz. "Sofern die Großschäden im Rahmen unserer Erwartungen bleiben, sollte dies 2021 zu einer deutlichen Ergebnisverbesserung führen."

Neben den Belastungen aus der Pandemie gehörte zu den schwersten Großschäden des Jahres ein Unwetter, das sich über östliche Teile der USA erstreckte, mit einer Nettobelastung von 111,0 Millionen Euro, der Hurrikan Laura mit 87,5 Millionen Euro sowie die Explosion im Hafen von Beirut mit 86,6 Millionen Euro. Insgesamt belief sich die Netto-Großschadenbelastung 2020 auf 1.594,9 Millionen Euro (956,1 Millionen Euro) und lag damit deutlich oberhalb des vorgesehenen Großschadenbudgets von 975 Millionen Euro für das Gesamtjahr.

Das versicherungstechnische Ergebnis inklusive Depotzinsen reduzierte sich auf -223,5 Millionen Euro (235,4 Millionen Euro). Die kombinierte Schaden-Kostenquote betrug 101,6 Prozent (98,2 Prozent). Gründe hierfür waren insbesondere die vorgenannten Aufwendungen im Zusammenhang mit Covid-19. Das operative Ergebnis (EBIT) fiel um 35,3 Prozent auf 831,3 Millionen Euro (1.285,8 Millionen Euro).

Weltweit anhaltend starke Nachfrage nach Financial Solutions
Auch in der Personen-Rückversicherung war die Pandemie ein zentrales Thema des Geschäftsjahres 2020. Allerdings waren die Belastungen im Vergleich zur Schaden-Rückversicherung deutlich geringer. Insgesamt beliefen sich die auf Covid-19 bezogenen Schadenzahlungen und Reserven auf 261,1 Millionen Euro. Der Großteil davon stammt aus Erkrankungs- und Todesfallleistungen in den USA.

Zu den Herausforderungen in der Personen-Rückversicherung zählt neben der Pandemie auch das verschärfte Niedrigzinsumfeld. Vor diesem Hintergrund ist eine nochmals verstärkte Nachfrage nach Financial Solutions festzustellen. Hier bietet die Hannover Rück ihren Kunden individuelle Rückversicherungslösungen zur Verbesserung ihrer Solvenz-, Liquiditäts- und Kapitalsituation an.

Das Bruttoprämienvolumen in der Personen-Rückversicherung stieg gegenüber dem Vorjahr um 2,6 Prozent auf 8,0 Milliarden Euro (7,8 Milliarden Euro). Bei konstanten Währungskursen hätte der Zuwachs 4,7 Prozent betragen. Die verdiente Nettoprämie erhöhte sich um 3,2 Prozent auf 7,2 Milliarden Euro (6,9 Milliarden Euro); währungskursbereinigt hätte das Wachstum 5,3 Prozent betragen. Das operative Ergebnis (EBIT) ging auf 384,8 Millionen Euro (569,9 Millionen Euro) zurück.

Kapitalanlagerendite von 3,0 Prozent übertrifft Zielwert
Die Hannover Rück ist mit dem Kapitalanlageergebnis in Anbetracht der zeitweise extrem volatilen Finanzmärkte sehr zufrieden. Das Kapitalanlageergebnis blieb erfreulich stabil und leistete einen wichtigen Beitrag zum guten Gesamtergebnis des Geschäftsjahres.

Der Bestand an selbstverwalteten Kapitalanlagen der Hannover Rück erhöhte sich um 3,3 Prozent auf 49,2 Milliarden Euro (47,6 Milliarden Euro). Die ordentlichen Kapitalanlageerträge ohne Depotzinsen erwiesen sich mit 1.243,1 Millionen Euro (1.380,8 Millionen Euro) erfreulich robust und bewegten sich damit im Rahmen der Erwartungen. Das Kapitalanlageergebnis aus selbstverwalteten Anlagen erreichte einen Wert von 1.466,4 Millionen Euro (1.550,6 Millionen Euro) und lag damit unterhalb dem Niveau der Vergleichsperiode. Hieraus ergab sich eine Nettorendite von 3,0 Prozent, die über der Zielmarke von rund 2,7 Prozent lag. Das Kapitalanlageergebnis inklusive Depotzinsen fiel um 3,9 Prozent auf 1.688,1 Millionen Euro (1.757,1 Millionen Euro).

Rendite erreicht 8,2 Prozent, Eigenkapital steigt auf 11,0 Milliarden Euro
Die Eigenkapitalposition der Hannover Rück verblieb, gemessen an der weiterhin über den Schwellenwerten liegenden Kapitalbedeckungsquote, sehr solide. Das Eigenkapital der Aktionäre der Hannover Rück SE erhöhte sich zum 31. Dezember 2020 auf 11,0 Milliarden Euro (10,5 Milliarden Euro). Die Eigenkapitalrendite betrug 8,2 Prozent (13,3 Prozent). Der Buchwert je Aktie erreichte 91,17 Euro (87,30 Euro). Das gesamte haftende Kapital (einschließlich der Anteile nicht beherrschender Gesellschafter und Hybridkapital) betrug 14,1 Milliarden Euro (13,6 Milliarden Euro).

Konzerngewinn von 1,15 Milliarden Euro bis 1,25 Milliarden Euro für 2021 angepeilt
Der weitere Verlauf der Pandemie und die damit einhergehende erhöhte Mortalität bleiben weiterhin schwer zu prognostizieren. Insbesondere in den USA ist mit weiteren Schadenaufwendungen in der Personen-Rückversicherung zu rechnen. Die bislang zu erwartenden zusätzlichen Belastungen sollten aber durch einen positiven Einmalertrag aus einer Umstrukturierung im US-Mortalitätsgeschäft abgemildert werden.

„Auch wenn die Pandemie weiter ein Unsicherheitsfaktor bleibt, bin ich zuversichtlich, dass wir unsere Ziele für das Geschäftsjahr 2021 alle erreichen und zu dem sehr guten Ergebnisniveau des Jahres 2019 zurückkehren werden", sagte Henchoz. "Dies wird unterstützt durch die anhaltende Verbesserung von Preisen und Konditionen in der Schaden-Rückversicherung."

Für 2021 erwartet die Hannover Rück auf Basis konstanter Währungskurse ein Wachstum der Bruttoprämie für das Gesamtgeschäft von rund 5 Prozent. Das Nettokonzernergebnis sollte 1,15 Milliarden Euro bis 1,25 Milliarden Euro erreichen. Voraussetzung hierfür ist, dass die Großschadenbelastung den Erwartungswert von 1,1 Milliarden Euro nicht wesentlich übersteigt und es zu keinen unvorhergesehenen negativen Entwicklungen an den Kapitalmärkten kommt. (-ver / www.bocquel-news.de)

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