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Solvency-II-Reform: GDV fordert Nachbesserung

18. Juli 2025 - Der Entwurf zur überarbeiteten Solvency-II-Verordnung wird als Fortschritt gewertet, genügt jedoch nicht den Erwartungen der Versicherer. Um im globalen Wettbewerb zu bestehen und Bürokratie spürbar zu reduzieren, fordert der GDV gezielte Nachschärfungen – insbesondere bei langfristigen Verpflichtungen und Berichtspflichten.

Der am Dienstag veröffentlichte Entwurf zur Delegierten Verordnung von Solvency II stößt in der deutschen Versicherungswirtschaft auf gemischte Reaktionen. Zwar erkennt der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (www.gdv.de) an, dass die Europäische Kommission damit einen Schritt in die richtige Richtung macht. Doch aus Sicht des Verbandes reichen die darin vorgesehenen Anpassungen nicht aus, um die erklärten Ziele der Legislaturperiode – weniger Bürokratie, mehr Wettbewerbsfähigkeit – auch tatsächlich zu erreichen.

Besondere Aufmerksamkeit richtet sich auf die Bewertung langfristiger Verpflichtungen. Gerade in der Lebensversicherung sei eine stabile und verlässliche Kalkulationsgrundlage unverzichtbar, um dauerhaft sichere Garantien für Kundinnen und Kunden anbieten zu können. „Die vorgeschlagenen technischen Parameter bieten nicht die nötige Stabilität, um auf verschiedene Marktentwicklungen adäquat zu reagieren“, warnt GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. Die Branche fordert, dass die Regeln künftig robuster ausgestaltet werden – unabhängig von kurzfristigen Marktbewegungen.

Ein zweiter Kritikpunkt betrifft die Berichtspflichten. Vor allem kleinere und mittlere Versicherer empfinden die bestehenden Anforderungen als überzogen und kaum praxistauglich.

Der Solvabilitäts- und Finanzbericht (SFCR), den Versicherer regelmäßig veröffentlichen müssen, sei für Verbraucherinnen und Verbraucher in der derzeitigen Form weder verständlich noch hilfreich. „Was die Branche braucht, sind klare, transparente und zugleich verschlankte Formate – beispielsweise eine einfach zugängliche Darstellung der Solvabilitätsquote“, so Asmussen weiter.

Der GDV appelliert daher an die EU-Institutionen, die Reform im weiteren Verfahren stärker an den tatsächlichen Bedürfnissen der Versicherungswirtschaft auszurichten. Nur so lasse sich das erklärte Ziel eines wettbewerbsfähigen europäischen Marktes mit einem zeitgemäßen Aufsichtsrahmen realisieren. (-ver / www.bocquel-news.de)

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