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Solide Solvenz-Quote stärkt Deutsche Versicherer

11. Mai 2023 - Im Vergleich zum Vorjahr 2022 verzeichnen die deutschen Versicherungs-Unternehmen jetzt höhere Solvenz-Quoten in der Lebens- und Schaden-/Unfallversicherung. Diese Zahlen belegen die starke finanzielle Ausstattung der Unternehmen mit Eigenmitteln. Somit sind die Deutschen Versicherer finanziell insgesamt gut aufgestellt.

Die jährliche Auswertung der Kennzahlen zur Finanzlage und Risikotragfähigkeit wird von den Versicherungsunternehmen in der Europäischen Union als Teil ihrer Berichte zur Solvabilität und Finanzlage (SFCR, Solvency Financial Condition Reports) vorgelegt.

In der Lebensversicherung ist die mittlere Bedeckungsquote der Deutschen Versicherer (www.gdv.de), auch bekannt als Solvenz-Quote, aufgrund höherer Zinsen ohne Übergangsmaßnahmen im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Für das Jahr 2022 konnte ein hoher Wert von 306 Prozent verzeichnet werden (Vorjahr: 262 Prozent). Diese deutliche Verbesserung ist auf den starken Rückgang der Solvenz-Kapitalanforderung (SCR) zurückzuführen. Die SCR berechnet sich auf Basis der Risiken, denen ein Versicherungsunternehmen ausgesetzt ist.

Mit einer Solvenz-Quote von 100 Prozent könnten Versicherer auch in einem theoretischen Krisenszenario, das nur alle 200 Jahre eintritt, alle Verpflichtungen erfüllen. Konkret wurde in der Jahresmeldung 2022 eine Reduzierung der SCR auf 26,7 Milliarden Euro verzeichnet (Vorjahr 2021: 33,5 Milliarden Euro). Eine wesentliche Ursache dafür dürfte im gestiegenen Zinsniveau liegen. Dies führt unter anderem dazu, dass bei den Berechnungen nach Solvency II höhere Überschüsse angenommen werden können, was sich risikomindernd auf Lebensversicherer auswirkt.

Auch die Schaden-/Unfallversicherer erweisen sich als äußerst stabil. Eine mittlere Bedeckungsquote von 281 Prozent (Vorjahr 277 Prozent) zeigt eine solide Finanzausstattung. Das Geschäftsmodell der Schaden-/Unfallversicherer basiert darauf, private und gewerbliche Versicherungsnehmer gegen Vermögensverluste abzusichern. Dafür werden versicherungstechnische Rückstellungen für Ansprüche aus bisherigen und zukünftigen Schäden in Höhe von über 122,9 Milliarden Euro auf der Passivseite der Bilanz gebildet. Diese Rückstellungen erweisen sich als äußerst stabil und sind im Vergleich zum Vorjahreswert 2021 von 135,3 Milliarden Euro gesunken.

Die steigenden Preise aufgrund der Inflation belasten einerseits die Quoten. Andererseits können die höheren Zinsen mit ihrem entlastenden Effekt auf die Rückstellungen der Versicherer diese Belastungen jedoch überkompensieren. Dadurch ergibt sich insgesamt eine Verbesserung der Solvenz-Situation.

Die deutschen Versicherer können somit trotz der aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen und Unsicherheiten weiterhin auf eine solide finanzielle Basis bauen. Die höheren Solvenz-Quoten sind ein Indikator für die Fähigkeit der Versicherungsunternehmen, ihre Verpflichtungen gegenüber den Versicherungsnehmern zu erfüllen und potenzielle Risiken abzudecken.

Insbesondere die gestiegenen Zinsen haben zu dieser positiven Entwicklung beigetragen. Durch die höheren Zinssätze können die Versicherer größere Überschüsse erwirtschaften und somit ihre finanzielle Stabilität verbessern. Dies ist insbesondere in der Lebensversicherung deutlich spürbar, wo die Solvenz-Quote gegenüber dem Vorjahr deutlich gestiegen ist.

Auch die Schaden-/Unfallversicherer zeigen sich robust und gut gerüstet. Mit einer Bedeckungsquote von 281 Prozent verfügen sie über ausreichende finanzielle Mittel, um mögliche Schäden und Verluste abzudecken. Die Bildung versicherungstechnischer Rückstellungen auf der Passivseite der Bilanz ist ein wichtiger Baustein, um langfristige Verpflichtungen zu erfüllen und die finanzielle Stabilität der Unternehmen zu gewährleisten.

Trotz der Belastungen durch die Inflation können die gestiegenen Zinsen einen entlastenden Effekt auf die Rückstellungen der Versicherer haben. Dadurch wird die Solvenz-Situation insgesamt verbessert und die Unternehmen können auch in schwierigen wirtschaftlichen Zeiten ihre Funktion als Risikoschutz für Versicherungsnehmer weiterhin erfüllen.

Die vorliegenden Zahlen und Kennzahlen belegen, dass die deutschen Versicherer ihre Finanzlage und Risikotragfähigkeit stetig im Blick haben und entsprechende Maßnahmen ergreifen, um ihre Solvenz-Quoten zu stärken. Dies ist ein positives Signal für die Versicherungsbranche insgesamt und gibt den Versicherungsnehmern Vertrauen in die Stabilität ihrer Versicherungsverträge. (-ver / www.bocquel-news.de)

 

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