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Sachversicherungs-Markt jetzt auf dem Prüfstand

19. September 2013 - Unter die Lupe genommen hat der VDVM Verband Deutscher Versicherungsmakler e.V. die Marktsituation der Sachversicherung mit den Industrie-, Transport-, Technische- und Kreditversicherungs-Sparten und mit der Cyber-Versicherung Innovationen ausgemacht.

Achim Fischer-Erdsiek Der Marktsituation der Sachversicherung mit den Industrie-, Transport-, Technische- und Kreditversicherungs-Sparten widmete Achim Fischer-Erdsiek (Foto) eine ausführliche Betrachtung beim Pressegespräch des VDVM Verband Deutscher Versicherungsmakler e.V. (www.vdvm.de). Fischer-Erdsiek, der im Geschäftsalltag Geschäftsführer der Dr. Schmidt & Erdsiek Gruppe (www.sue-gruppe.de) ist, sprach als VDVM-Präsidiumsmitglied über Innovationen in der Assekuranz, die es durch neue Cyber-Versicherung gibt. Für Trendaussagen zur Entwicklung der Technische Versicherung müsse der Ausgang der Bundestagswahl am 22. September abgewartet werden. Fischer-Erdsiek verwies auf erfolgreiche Sanierungsmaßnahmen der Branchen-Unternehmen. Die Sachversicherung sei daher 2012 mit 3,7 Prozent Prämiensteigerung gewachsen. Wachstum sei auch in der TV-, der Transport- und der Kreditversicherung zu verzeichnen.

Einfluss des positiven Wirtschaftsumfeldes
Einige Sanierungsmaßnahmen der Versicherer sowie der Einfluss des positiven Wirtschaftsumfeldes hätten allerdings zu höheren Prämieneinnahmen geführt; die Combined Ratio (Schaden-Kosten-Quote) habe sich auf Grund zahlreicher Großschäden in allen Sparten - außer TV - signifikant verschlechtert: in der Sachversicherung auf 107 (2011: 102,2) Prozent und in der Kreditversicherung auf 78 (2011: 67,3) Prozent. Allen Unkenrufen zum Trotz - so Achim Fischer-Erdsiek - sei eine Trendwende im Sachgeschäft 2013 eindeutig festzustellen; angefangen bei umfassenden Kündigungswellen im Gebäudebereich bis zu Sanierungslisten, die Versicherer seit spätestens Mai 2013 mit verschiedensten Ansätzen in ihrem gewerblichen und industriellen Bestand durchziehen.

Neben der reinen Diskussion um kostendeckende Prämien würden in den bekannten Risikosparten konsequent Brandschutzmaßnahmen und Bedingungs-Veränderungen gefordert. Inwieweit da „etwas hängen bleibt", müsse man abwarten. Wegen des harten Wettbewerbs und immer noch reichlich vorhandenen Kapazitäten könnten bei gut geschützten und/oder risikoärmeren Objekten Prämien-Reduzierungen realisiert werden, war sich Fischer-Erdsiek sicher.

Schäden der Hagelstürme kosten 3 Milliarden Euro
In der Sparte Sachversicherung schlugen laut Angaben des VDVM-Vorstands Schäden im Wert von 2,2 Milliarden Euro zu Buche, die durch Flut und Hagel entstanden waren. Noch höher bezifferte der französische Rückversicherer Scor (www.scor.com) die marktweiten Schäden aus den Sommer-Hagelstürmen „Andreas" und „Ernst" in Deutschland. Hier wurden 3 Milliarden Euro als Schadensumme genannt. Diese Kosten liegen somit deutlich über den Schätzungen des größten Rückversicherers weltweit, Munich Re (www.munichre.com), und der Nummer 3, Hannover Rück (www.hannover-rueck.com). Scor selbst sei mit Schadenleistungen über 50 Millionen Euro betroffen.

Die schweren Unwetter im Juli 2013 haben laut Fischer-Erdsiek auch immense Schäden an Autos und Gebäuden angerichtet. Nach aktuellem Stand rechnen die Versicherer mit einer Schadenbelastung von mindestens 1,2 Milliarden Euro, die Hälfte entfalle hierbei auf die Sachversicherung. Auf das Ergebnis der Gesamt-Versicherungswirtschaft würden diese Ereignisse im Vergleich zum Vorjahr geringe Auswirkungen haben, wohl aber hat es des den Angaben zufolge die Bilanz regionaler Versicherer „weggeschwemmt" oder „verhagelt" ("Schaden-Bilanz verhagelt - 150 Millionen Euro Kosten""Es wird teuer: Hagelschlag in nie gekanntem Ausmaß"). Die Ereignisse hätten sicherlich zu einer konsequenteren Linie bei den Sanierungsbemühungen geführt, betonte der VDVM-Vorstand.

Innovation Cyber-Versicherung
Die bislang am Markt verfügbaren Versicherungs-Konzepte zur finanziellen Deckung von sogenannten Cyber-Schäden waren laut Achim Fischer-Erdsiek bisher nur bedingt einsetzbar und wurden von den Unternehmen kaum angenommen. Eine neue Generation der Versicherungs-Konzepte repräsentieren den Angaben zufolge im Wesentlichen die Versicherer AGCS, Chubb, HDI Gerling, Hiscox und Zurich (siehe auch "Neue Police Cyber+ gegen die Computer-Kriminalität"). Sie stellen demnach prüfenswerte Ansätze zur Verfügung. Die Konzepte sollen finanziellen Schutz für Drittschäden und in verschiedener Ausprägung auch für Eigenschäden bieten.

Dabei handele es sich um Haftungsschäden und Ansprüche Dritter auf Grund einer Verletzung des Datenschutzes·oder auf Grund von Rechtsverletzungen bei digitaler Kommunikation sowie fehlender Netzwerksicherheit und Hackerangriffe. Bei jeder Beratung tauche das beispielsweise Risiko „Produktionsausfall durch eine hackerbedingte Systemstörung" (hohe Relevanz, hohe Schadensumme) auf. Jetzt können diese bekannten Risiken auf Basis von Angeboten und Bedingungswerken diskutiert werden.

Als Eigenschäden werden Betriebsunterbrechung / Ertragsausfall durch IT-Systemausfall sowie der Mehraufwand, beispielsweise zur Wiederherstellung von Daten / Systemen, Kosten für forensische Ermittlungen, Computer-Betrug, Erpressung und Reputationsschäden genannt.

Erfahrung mit begrenzten Deckungssummen sammeln
„Die neuen Policen sind der erste Schritt der Versicherungswirtschaft mit begrenzten Deckungssummen Erfahrung zu sammeln und ein Portfolio aufzubauen", sagte Fischer-Erdsiek. Die VDVM-Makler hätten die Beratung zu den neuen Produkten aufgenommen und würden die Ansätze ausdrücklich begrüßen, heißt es. Neben der Beratung der Kunden sehen es die VDVM-Makler als ihre Aufgabe an, die Versicherer in ihren Ansätzen mit qualifizierten Informationen und Aufgabenstellungen „auf Ballhöhe" zu halten.

Cyber-Versicherung - gleiches Schicksal wie D&O-Versicherung
„Die Cyber-Versicherung wird den gleichen Weg wie seinerzeit die D&O-Versicherung gehen", prognostizierte Fischer-Erdsiek. „Nur schneller und auf Grund der akuten, bereits von allen Beteiligten spätestens seit dem NSA-Skandal, realisierten Bedrohung in alle Unternehmensgrößen." Seit längerer Zeit unterstützen VDVM-Spezialmakler oder Abteilungen der Großmakler diesen Prozess. „Jetzt können sie ihren Wissensvorsprung in Neugeschäft umsetzen."

Marktentwicklung der Kredit-, Kautions- und Vertrauensschaden-Versicherung
Zur Marktentwicklung der Kredit-, Kautions- und Vertrauensschaden-Versicherung besteht eine Hochrechnung des GDV mit Prämieneinnahmen 2012 von 1,6 (2011: 1,0) Milliarden Euro. Der Schadenaufwand falle mit 1,0 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahr um + 40 Prozent höher aus. Die Schaden-Quote nach Abwicklung wird mit 78 (2011: 67,3) Prozent angegeben.

Wie der VDVM-Vorstand weiter berichtete, prognostiziert Euler Hermes (www.eulerhermes.de) für Deutschland im Jahr 2013 mit einem moderaten Anstieg der Anzahl angemeldeter Insolvenzen um 1 Prozent und einem Rückgang der angemeldeten Forderungen. Durch die robuste Konjunktur werde ein Rückgang der Insolvenzen im Jahr 2014 erwartet.

Stabiles Zeichnungsverhalten
„Diese Eckdaten werden das derzeit stabile Zeichnungsverhalten der Kreditversicherer in der wesentlich unverändert bestehenden Versichererlandschaft bestimmen", sagte Fischer-Erdsiek. Die Nachfrage nach der Export-Kreditversicherung sei unverändert stark; dennoch seien die Prämien im laufenden Geschäftsjahr unverändert stabil geblieben. „Die Vertrauensschaden-Versicherung erhält im Zusammenhang mit den Cyber-Risiken eine neue Bedeutung." Hier könne man von weiterem Wachstum auszugehen. (eb / www.bocquel-news.de)

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