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Produkte und Profile

Riester-Rente für Geringverdiener

25. Februar 2013 - Die Riester-Rente kommt bei den Bedürftigsten noch viel zu wenig an. Damit das Produkt für die Zielgruppe der Geringverdiener attraktiver wird, hat das Deutsche Institut für Altersvorsorge eine Riester-Rente ohne Vertriebkosten entwickeln lassen. 

Klaus Morgenstern „Es ist leider Tatsache, dass die kapitalgedeckte Altersvorsorge gerade in jener Gruppe, die wegen sehr niedriger gesetzlicher Renten besonderen Bedarf an ergänzender Vorsorge hat, nach wie vor nur wenig verbreitet ist, trotz Einführung der Riester-Rente vor mehr als zehn Jahren", erklärt Klaus Morgenstern (Foto), einer der beiden Sprecher des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (www.dia-vorsorge.de).

Die geringe Verbreitung der Riester-Rente in dieser Bevölkerungsgruppe sei vor allem deshalb ärgerlich, weil die Zulagenförderung gerade bei Geringverdienern zu einem erheblichen Hebeleffekt führe. Eine Alleinerziehende mit einem Kind, das ab 2008 geboren ist, und einem Bruttoentgelt von 1.000 Euro im Monat muss zum Beispiel zum Erhalt der vollen Riester-Zulage selbst nur 60 Euro im Jahr auf den Riester-Vertrag einzahlen. Das entspricht 0,5 Prozent des Bruttoentgelts. Alles in allem werden auf dem Riester-Vertrag aber 514 Euro angelegt. Die Riester-Zulage bewirkt demnach eine „Aufwertung" des selbst aufgewandten Bei-rages um 757 Prozent.

Damit dieser Förderhebel maximal wirkt, sei auf Vorschlag des DIA - eines Unternehmens der Deutschen Bank AG -  für Geringverdiener ein Riester-Produkt entwickelt worden, das keine Vertriebskosten enthält. „Einige Kritiker der Riester-Rente monieren doch immer wieder, dass die staatliche Förderung bei den Sparern nicht ankomme", fügt Morgenstern hinzu. „Wir hoffen, dass damit eine Initialzündung entsteht, die auch andere Produktanbieter veranlasst, sich der Gruppe der Geringverdiener stärker zuzuwenden.

Dabei sei man sich darüber im Klaren, dass allein mit dem neuen Riester-Produkt die Altersvorsorge-Probleme von Menschen mit niedrigem Einkommen nicht gelöst werden können und der Vorschlag in der Öffentlichkeit sicherlich auch kontroverse Diskussionen auslösen wird. „Die Anrechnung eigener Vorsorge für den Fall, dass im Alter Grundsicherung bezogen wird, ist eine Motivationsbremse erster Klasse und eine soziale Ungerechtigkeit obendrein. Wer eigenverantwortlich Vorsorge betrieben hat, darf nicht mit jenen gleichgestellt werden, die sich von Anfang an auf eine Alimentierung durch den Staat verlassen haben."

Das vertriebskostenfreie Riester-Produkt für Geringverdiener wird am 26. Februar auf dem DIA-Forum „Strategien gegen die Altersarmut" vorgestellt.

Riester-Rente und Geringverdiener
Nach einer aktuellen Befragung von TNS Infratest Sozialforschung (www.tns-infratest-sofo.com) im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (www.bmas.de) „Verbreitung der Altersvorsorge in Deutschland 2011" ist die Verbreitung der Riester-Rente in der Einkommensgruppe bis unter 1.500 Euro mit 42 Prozent deutlich höher als in Einkommensgruppen, die mehr verdienen. Allerdings betraf die Infratest-Umfrage nur sozialversicherungspflichtig Beschäftigte im Alter von 25 bis 65 Jahren. Die prekären Arbeitsverhältnisse sind dabei nicht erfasst.

Verbreitung der Riester-geförderten Altersvorsorge nach Einkommen

Bruttomonatsgehalt

Männer

Frauen

Insgesamt

bis unter 1.500 Euro

31%

44%

42%

1.500 bis unter 2.500 Euro

33%

39%

36%

2.500 bis unter 3.500 Euro

31%

32%

32%

3-500 bis unter 4.500 Euro

31%

36%

33%

4.500 Euro und mehr

36%

32%

36%

Quelle: TNS Infratest Sozialforschung

Bereits seit dem Jahr 2008 bieten einige Versicherer für die gut drei Millionen geringfügig Beschäftigten in Deutschland die Riester-Rente für Minijobber der minijobrente - Versorgungseinrichtung für Beschäftigte mit geringem Einkommen e.V. (www.minijobrente.de) Der Vertrieb läuft dem Vernehmen nach schleppend. (hp / www.bocquel-news.de)

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