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Reparaturkosten setzen Kfz-Versicherer unter Druck

2. Juni 2025 - Rapide steigende Preise für Ersatzteile und Werkstattdienstleistungen stellen die Kfz-Versicherungsbranche weiterhin vor massive Herausforderungen. Nach einer Hochrechnung des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) steigen die Reparaturkosten für Autos im laufenden Jahr voraussichtlich um 4,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

„Das Quasi-Monopol der Autohersteller auf sichtbare Karosserieteile wie Scheinwerfer, Kotflügel oder Motorhauben ist eine echte Kostenfalle für Autofahrer und Versicherer“, sagt GDV-Hauptgeschäftsführer (www.gdv.de) Jörg Asmussen. Ersatzteilpreise steigen weitaus schneller als die allgemeine Inflation. kritisiert Asmussen. Zwar wurde 2020 eine sogenannte Reparaturklausel gesetzlich eingeführt, die den Wettbewerb ankurbeln sollte, doch durch lange Übergangsfristen bleibt ein freier Ersatzteilmarkt voraussichtlich bis 2045 ein Wunschtraum.

Der Verband beziffert den Preisanstieg für Ersatzteile zwischen 2014 und 2024 auf satte 75 Prozent – während die allgemeine Teuerung im selben Zeitraum lediglich 28 Prozent betrug. Werkstattlöhne entwickeln sich ebenfalls dynamisch nach oben, getrieben durch Fachkräftemangel, gestiegene Energiekosten und die zunehmende Komplexität moderner Fahrzeugtechnik.

Milliardenverluste und erste Gegenmaßnahmen
Die Folgen dieser Entwicklung sind für die Kfz-Versicherer deutlich spürbar: In den vergangenen beiden Jahren musste die Branche Verluste von fast fünf Milliarden Euro verkraften. Um die steigenden Ausgaben abzufedern, haben viele Anbieter bereits ihre Prämien erhöht – ein Trend, der sich 2025 fortsetzen könnte.

Die aktuellen GDV-Zahlen geben dennoch Anlass zu vorsichtigem Optimismus: Unter dem Strich erwarten die Versicherer in diesem Jahr keine weiteren Branchenverluste – mit Ausnahme der Vollkaskoversicherung, die voraussichtlich defizitär bleibt. Hier könnte der Sommer zur Unbekannten werden: „Die Schadenbilanz wird auch davon abhängen, wie stark die Hagel- und Unwetter-Saison ausfällt“, so Asmussen.

Regulierungsdruck steigt
Auch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) beobachtet die Entwicklungen genau. Sie erwartet von den Versicherern, dass sie die anhaltende Schadeninflation bei der Prämiengestaltung angemessen einpreisen. Wie hoch die Beiträge für Autofahrer letztlich ausfallen, bleibt allerdings den einzelnen Versicherern überlassen.

Der Preisdruck in der Kfz-Versicherung dürfte anhalten – sowohl für die Anbieter als auch für die Versicherten. Während Versicherer mit steigenden Schadenaufwendungen und strenger Regulierung umgehen müssen, sehen sich Autofahrer mit wachsenden Beitragssätzen konfrontiert. Der Markt bleibt in Bewegung, und es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, bis sich auch politische Forderungen nach mehr Wettbewerb und Kostentransparenz wieder lauter melden. (-ver / www.bocquel-news.de)

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