20. Juni 2011 - Die 52 besten und günstigsten Tarife der Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) ermittelte die Zeitschrift Finanztest in einem aktuellen Test. Bei sehr ähnlicher Qualität der unterschiedlichen BU-Tarife gibt es Preisunterschiede von bis zu 1.000 Euro.
Die Preise für eine private Berufsunfähigkeitsversicherung variieren stark. Das zeigt die aktuelle Untersuchung, die die Stiftung Warentest (www.test.de) im Juli-Heft der Zeitschrift Finanztest veröffentlicht. Danach gibt es selbst unter den besten und günstigsten Tarifen Preisunterschiede bis zu 1 000 Euro im Jahr. Im Test: 52 Angebote für privaten Berufsunfähigkeitsschutz. Die Test-Aussage „Bei sehr ähnlicher Qualität sind die Preisunterschiede riesig" machen die Tester an konkreten Beispielen fest:
Konzentration auf beste und günstigste Angebote
Finanztest hat sich eigenen Angaben zufolge bei der aktuellen Untersuchung anhand von zwei Modellen auf die besten und günstigsten Angebote jedes Versicherers im Test konzentriert. Bei gleicher Qualität entschied der Preis. Selbst unter den sehr guten Tarifen der Berufsunfähigkeitsversicherer seien die Preisunterschiede - bei sehr ähnlicher Qualität - enorm: Eine Diplomkauffrau kann einen der sehr guten Verträge im Test mit 2.000 Euro Monatsrente bis zum Alter von 67 Jahren für netto 901 Euro (Europa Versicherung (www.europa.de) im Jahr abschließen, aber auch für 1.868 Euro (Öffentliche Braunschweig www.oeffentliche.de).
Bei BU-Rente klafft die Auszahlungs-Schere zwischen 645 und 1.660 Euro
Ein weiteres Beispiel: Ein Altenpfleger bekommt fast nur Verträge bis zum Alter von 65 Jahren. Bei dieser Laufzeit kostet ihn ein sehr guter Tarif mit einer Rente von 1.000 Euro zwischen 645 Euro (mamax www.mamax.de) und 1.660 Euro (Provinzial Rheinland www.provinzial.com) im Jahr. Die Modellkunden sind bei Vertragsbeginn jeweils 30 Jahre alt. Wer erst mit 40 einsteigt und fit ist, zahlt bis zu 40 Prozent mehr.
Das beste Angebot für die Modellkunden hatte die AachenMünchener (www.aachenmuenchener.de). Eine Reihe weiterer Verträge waren ebenfalls „sehr gut" - besonders preisgünstig darunter die Tarife von Huk24 (www.huk24.de) und Huk-Coburg (www.huk.de). Unter anderem gab es aber auch erneut eine Bestnote für Dialog Lebensversicherungs-AG (www.dialog-leben.de), die sich als führender Spezialversicherer für biometrische Risiken versteht.
Wann muss man mehr für den Versicherungsschutz zahlen?
Längst nicht jeder, der sich versichern will, erhält laut Finanztest den gewünschten Vertrag. Wer Vorerkrankungen hat oder einem Beruf mit erhöhtem oder hohem Risiko nachgeht, etwa Kfz-Mechaniker oder Krankengymnastin, müsse mehr für den Versicherungsschutz zahlen oder werde gar nicht erst versichert. Die Verantwortlichen des BU-Tests in Finanztest raten, gleichzeitig bei mehreren Anbietern anzufragen. Schon mit einer Ablehnung bekomme man woanders viel schwerer einen guten Vertrag.
Als abschreckendes Beispiel werden die Fragen zum Gesundheitszustand genannt. Hier müssen viele Fragen beantwortet werden. Werden hier allerdings Fehler gemacht, verweigern Versicherer oft die Rente. Das zeigt eine Onlineumfrage, die Finanztest noch zusätzlich zu ihrem Bericht durchgeführt hat. Wie man trotz aller Widrigkeiten einen günstigen Vertrag finden kann und Schritt für Schritt zum Abschluss kommt, soll der ausführliche Test in der Juli-2011-Ausgabe von Finanztest zeigen.
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 Privater BU-Schutz muss sein Die Formulierung „... oder eine andere Tätigkeit auszuüben, die er auf Grund seiner Ausbildung und Erfahrung ausüben kann und die seiner bisherigen Lebensstellung entspricht (Verweisungsberuf)" bezeichnet man auch als „abstrakte Verweisung". Dies bedeutet, dass der Versicherungsgeber die Leistung ablehnen kann, wenn die versicherte Person auf einen anderen Beruf verwiesen werden kann, der „ihrer bisherigen Lebensstellung" sowie ihrer „Ausbildung und Erfahrung" entspricht. Die abstrakte Verweisung - früher ein Hauptmangel - ist in den Spitzen-Tarifen kein Thema mehr.  | 
Unterschiede in der BU-Qualität zeigen sich laut Finanztest vor allem bei den Gesundheitsfragen in den Anträgen und bei der Nachversicherungsgarantie. Bei den Gesundheitsfragen geht es vor allem darum, wie gut sie sich beantworten lassen und wie verständlich sie sind. Die Nachversicherungsgarantie erlaubt Kunden, ihre Rente bei bestimmten Anlässen später ohne erneute Gesundheitsprüfung zu erhöhen. Manche Versicherer sind hier großzügiger als andere.
Wie der Test ergab, bekommen nicht alle Interessenten auch die guten Angebote. Das zeigte eine Leserbefragung von Finanztest im Jahr 2010: Nur jeder vierte Leser, der seine Erfahrungen schilderte, hatte am Ende den Schutz, den er wollte. Fast immer waren Vorerkrankungen der Grund, warum der Vertrag einzelne Krankheiten ausschloss, Kunden Zuschläge zahlen mussten oder zurückgewiesen wurden.
Schwierigkeiten, eine passende Police zu finden, haben auch Menschen mit Berufen, die in den Augen von Versicherern sehr riskant sind. Ein langer Atem, auch das zeigte der Leseraufruf im vergangenen Jahr, führt aber oft noch zum Erfolg. Mit Anbietern lasse sich verhandeln, heißt es. Manchmal stelle auch ein ärztlicher Bericht klar, dass eine frühere Erkrankung inzwischen vollständig abgeklungen ist.
Umfrage unter Berufsunfähigen
Wie fatal es wäre, beim BU-Abschluss falsche Angaben zu machen, verdeutlichten die Finanztester ebenfalls in ihrem Bericht. Danach sollten Antragsteller nicht versuchen, ihre Chancen auf einen Vertrag zu verbessern, indem sie Gesundheitsprobleme verschweigen oder kleinreden. Sonst nutze die Police im Ernstfall vielleicht gar nichts. In einer Finanztest-Umfrage im Mai diesen Jahres unter Versicherten, die ihre Berufsunfähigkeitsversicherung in Anspruch nehmen mussten, berichteten mehrere Teilnehmer, dass ihnen die Rentenzahlung mit der Begründung verweigert wurde, sie hätten falsche Angaben im Antrag gemacht.
Es gab aber auch viele gute Erfahrungen. Zwei Drittel der 453 Teilnehmer an der Umfrage waren mit dem Verhalten ihres Versicherers im Ernstfall zufrieden.
Ein sehr wichtiger Vorsorgebaustein
Die Berufsunfähigkeitsversicherung vom Testsieger AachenMünchener habe sich als bestes Produkt durchgesetzt, heißt es dazu. „Der Test macht deutlich: Die Absicherung der eigenen Arbeitskraft ist ein sehr wichtiger Vorsorgebaustein. Hier muss der Kunde auf Nummer Sicher gehen und einen sehr professionellen und kompetenten Versicherer wählen", sagt Peter Heise (Foto), Vorstand Lebensversicherungen der AachenMünchener. Die AachenMünchener gehört wie die Dialog Lebensversicherungs-AG zur Generali Deutschland Holding AG (www.generali.de).
Wie zu erfahren ist, wurde bei den 52 Tarifen selbständiger Berufsunfähigkeitsversicherungen - quer durch die Branche - mit unterschiedlicher Gewichtung bewertet. Die Kriterien „Bedingungen" (Gewichtsfaktor: 70 Prozent), „Anträge" (20 Prozent) sowie „Endalter/versicherbare Berufe" (10 Prozent) standen auf dem Prüfstand. Die Dialog erhielt in dem repräsentativen Test die Note „Sehr gut" für ihren Top-Tarif „SBU-professional".
Rüdiger R. Burchardi (Foto), Vorstand für Vertrieb und Marketing bei der Dialog Leben, stellt zu dem Testergebnis fest: „Das Urteil der Berliner Prüfer von Finanztest reiht sich in die Top-Bewertungen von Morgen & Morgen sowie Franke und Bornberg ein. Für unsere Vertriebspartner stellt die Auszeichnung eine Bestätigung dar, dass sie in der Zusammenarbeit mit unserem Haus die richtige Entscheidung getroffen haben."
Beim Komfort-Tarif SBU-professional seien die bereits in den Grundbedingungen enthaltenen Alleinstellungsmerkmale „Lebensphasenmodell" (Möglichkeit, die versicherte Rente bei finanziellen Engpässen auf den Mindestbetrag abzusenken und später ohne erneute Gesundheitsprüfung wieder auf das Ausgangsniveau anzuheben) und die „Überbrückungshilfe" (finanzielle Hilfe bei Einstellung der Krankentagegeldzahlung durch den privaten Krankenversicherer und noch nicht abgeschlossener Leistungsprüfung der BU-Versicherung) hervorzuheben.
Pluspunkte für Nachversicherungsgarantie ohne erneute Gesundheitsprüfung
Bei den Optionen wurden die größten Pluspunkte für die Nachversicherungsgarantie ohne erneute Gesundheitsprüfung vergeben. Auch die garantierte Rentendynamik im Leistungsfall und der Verzicht auf eine Beitragsanpassung nach Paragraph (§) 163 VVG (in Österreich § 172 VersVG) oder die Absicherung schwerer Krankheiten („Dread Disease") punkteten ebenfalls. (eb / www.bocquel-news.de)
			
		
			
		
		
		
    	
	
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