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Rente vom Chef bleibt in der Corona-Krise stabil

13. April 2021 - Auch die voraussichtlichen Kandidaten für den geplanten DAX-40-Index an der Börse setzen auf die betriebliche Altersversorgung (bAV) – so ein Ergebnis der alljährlichen DAX-Bilanzanalyse von Aon. Nur Online-Modehändler Zalando will sich für keine arbeitgeberfinanzierte Alters-Absicherung für seine Beschäftigten verpflichten.

Das Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen Aon (www.aon.de) bringt es mit seiner alljährlichen DAX-Bilanzanalyse auf den Punkt. Die Bezeichnung DAX-40-Index hängt damit zusammen, dass die Deutsche Börse AG (https://deutsche-boerse.com/) den Dax erweitern will. Jetzt zeigt sich die bAV bei den DAX-Betrieben auch in Corona-Zeiten stabil. Alle DAX-Konzerne halten daran fest, obwohl sie von der Krise sehr unterschiedlich betroffen wurden. Die Skala der durch die Pandemie erzwungenen Maßnahmen reicht von Kurzarbeit über ausgesetzte Gehaltsrunden und Gehaltsverzicht bis hin zu zusätzlichen Sonderzahlungen.

Wie Aon mitteilt, machen sich keine Auswirkungen auf die bAV bemerkbar. Ein Grund dafür sei, dass sich Pensionsansprüche in der Regel über das gesamte Erwerbsleben ansammeln. Demnach fällt ein Jahr, in dem zum Beispiel wegen Kurzarbeit keine Entgeltumwandlung stattfindet, nicht so sehr ins Gewicht. Aber laut Aon gab es auch keine Verschlechterung der Pensionszusagen oder gar eine Schließung von Pensionsplänen nicht.

Weiter gesunken ist laut Aon im Jahr 2020 der Rechnungszins. Diese für die Berechnung der Pensionsverpflichtungen wichtige Kennzahl ging bei den DAX 30 Unternehmen im Schnitt von 1,10 Prozent im Jahr 2019 auf 0,77 Prozent zurück. Die Spanne reicht von 1,3 Prozent (Adidas) bis 0,4 Prozent (Daimler). Die Pensionsverpflichtungen steigen dadurch um circa 4 Prozent. Da jedoch mit der Lufthansa Pensionsverpflichtungen in Höhe von 25 Milliarden Euro aus dem DAX wegfallen sind, entwickeln sich die aggregierten Pensionsverpflichtungen aller DAX 30 leicht rückläufig von 416 Milliarden Euro im Jahr 2019 auf circa 408 Milliarden Euro im Geschäftsjahr 2020.

Sehr unterschiedlich hat sich bei den Konzernen das Deckungsvermögen entwickelt. Im Schnitt stieg es laut Aon zwar mit 3 Prozent etwas geringer als die Verpflichtungen, aber es gab Konzerne mit einer stark überdurchschnittlichen Wertentwicklung (Münchener Rück, 9 Prozent) und andere, bei denen sich das Deckungsvermögen reduziert hat (Vonovia, minus 5 Prozent).

„Hier macht sich klar bemerkbar, dass die zum jeweiligen Unternehmen passende Anlagestrategie immer wichtiger wird. Bei einigen Unternehmen zeigt sich Nachholbedarf“, erläutert Aon-Geschäftsführer Fred Marchlewski. „Einen Königsweg gibt es jedoch nicht. Vielmehr ist ein genauer Überblick über die Verpflichtungsstruktur und eine darauf ausgerichtete Kapitalanlage entscheidend. Entwickelt sich das Deckungsvermögen schleppender als die notwendigen Rückstellungen, so belastet dies immer die Eigenkapitalquote“, ergänzt Dr. André Geilenkothen, bei Aon Partner und Mitglied der Geschäftsleitung.

„Generell sind die DAX-30-Unternehmen und auch die Kandidaten für den DAX 40 in Sachen Betriebsrenten jedoch solide aufgestellt. Langfristig wird die Corona-Krise hier nur einen geringen Einfluss haben“, führt Fred Marchlewski weiter aus.

Das lasse sich laut Marchlewski auch daran festmachen, dass die Annahmen der Unternehmen für die Entwicklung der Renten mit circa 1,6 Prozent (Vorjahr 1,63 Prozent) und der Gehälter mit 2,62 Prozent (Vorjahr 2,69 Prozent) kaum vom Vorjahr abweichen. Die leichte Absenkung sei dabei eher eine Folge einer niedrigeren Einschätzung der Inflationsrate. Beide Parameter sind demnach für die Höhe der Pensionsverpflichtung relevant und langfristige Annahmen. Die Konzerne gehen also offensichtlich davon aus, dass die teils starken Gehaltseinschnitte im Jahr 2020 nur kurzfristige Maßnahmen waren. (-el / www.bocquel-news.de)

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