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Ratierlich ausgezahlte Vergütung kein Thema?

17. August 2015 - Themen, die auf den Nägeln brennen, werden im neuen Heft VersicherungsVermittlung 07/08 2015 des BVK Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute veröffentlicht. Lang erwartet worden war die Studie zu den veränderten Provisionsumsätzen nach Inkrafttreten des LVRG.

Das brisante Thema „So viel zahlen die Versicherer“ haben die Professoren Dr. Matthias Beenken und Dr. Michael Radtke von der Fachhochschule Dortmund (www.fh-dortmund.de) aufgegriffen und Fakten geschaffen. In der neuen Ausgabe der VersicherungsVermittlung des BVK Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute (www.bvk.de), Heft 07/08 2015 berichten die Professoren, wie sie eine aktuelle Umfrage unter 1.100 Versicherungsvermittlern zu den Provisionsumsätzen nach dem Inkrafttreten des Lebensversicherungsreformgesetzes (LVRG) durchführten. Ihre Studie gibt auch Aufschluss darüber, welche Versicherer, in welchem Vertriebsweg bisher mit dem Argument LVRG Veränderungen an den Vergütungen vorgenommen oder geplant haben.

Das Ergebnis: Insgesamt haben rund ein Drittel der Befragten bereits Änderungen hinnehmen müssen, knapp die Hälfte berichtet über Planungen. Dabei sind die Stoßrichtungen sehr unterschiedlich. Wie es heißt, wurden teilweise die Abschlussprovision gekürzt, teilweise auf die Laufzeit umverteilt, teilweise die Stornohaftung verlängert. „Kein Thema dagegen ist eine komplett ratierlich ausgezahlte Vergütung“, sagt Prof. Dr. Matthias Beenken.

Demografische und finanzwirtschaftliche Merkmale der Studie
Ein Text-Auszug des Berichts zur Studie zeigt, dass insgesamt 774 Exklusivvertreter, aber auch 51 Mehrfachvertreter und 244 Versicherungsmakler den Fragebogen beantworteten, wobei Makler und Mehrfachvertreter Angaben für jeweils bis zu fünf Versicherer machen konnten. Neben zahlreichen vergütungsrelevanten Fragestellungen wurden, auch einige demografische und finanzwirtschaftliche Merkmale in der Studie erhoben. So wurde deutlich, dass schon rein demografisch die Zahl der Agenturen und Maklerbetriebe stark schrumpfen wird, weil nicht genügend Nachwuchs verfügbar ist.

„Die Umfrage unterstreicht einmal mehr die demografische Entwicklung im selbständigen Vertrieb“, sagt Prof. Beenken. Das Durchschnittsalter der Teilnehmer ist demnach in den beiden Hauptvertriebswegen Exklusiv und Makler um jeweils rund vier Jahre gestiegen und liegt nun bei 48 (Exklusiv) beziehungsweise 49 Jahren (Makler).

47 Prozent der Exklusivvertreter und 48 Prozent der Makler sind mindestens 50 Jahre alt und werden damit voraussichtlich in den nächsten 10 bis 15 Jahren in den Ruhestand treten. Dagegen befinden sich nur 20 Prozent der Exklusivvertreter und 18 Prozent der Makler in den Altersklassen bis 39 Jahre und damit im Existenzgründungsalter.

Allerdings erzielen die Befragten laut Aussagen der Autoren Matthias Beenken und Michael Radtke auch spürbar höhere Umsätze und Gewinne als frühere Stichproben. Die befragten Exklusivvertreter erreichten durchschnittlich knapp 74.000 Euro Gewinn, die Makler knapp 71.000 Euro.

Viele Vermittlerbetriebe ernähren ihre Inhaber nicht angemessen
Matthias Beenken: „Das kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es nach wie vor viele Vermittlerbetriebe gibt, die ihre Inhaber nicht angemessen ernähren können. 41 Prozent der Vermittler weisen Umsätze von unter 100.000 Euro auf, zu wenig, um davon einen professionellen Betrieb mit Büro und Mitarbeitern finanzieren zu können.“ Des Weiteren haben 39 Prozent der befragten Exklusivvertreter und sogar 51 Prozent der Makler weniger als 50.000 jährlichen Gewinn. Eine Sachbearbeitertätigkeit im Innendienst eines Versicherungsunternehmens würde ein höheres Einkommen sichern.

Hinsichtlich der Zufriedenheit große Unterschiede
Im aktuellen Heft der VersicherungsVermittlung geht es in einem Artikel auch um „Häufig gestellte Fragen zum Thema Storno und Provisionsrückforderungen“ sowie um „Beratungsverschulden des Versicherungsmaklers“. Außerdem werden Ergebnisse der Strukturanalyse 2014, die der BVK im zweijährigen Turnus erstellt, veröffentlicht. Bei der aktuellen 24. Analyse dieser Art antworteten 4.202 Vermittler. Michael Goßheger, Mitglied der Kommission für Betriebswirtschaft unterrichtet über erste Ergebnisse. Demnach nimmt die Bereitschaft zum Vertriebswegewechsel fast ausschließlich bei den Einfirmenvertretern zu, Mehrfachagenten und Makler denken kaum darüber nach. Bei den Exklusivvertretern gibt es zudem hinsichtlich der Zufriedenheit mit den Gesellschaften große Unterschiede. (-el / www.bocquel-news.de)

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