logo
logo

Konzepte und Kriterien

R+V halbiert Gewinn beim Mutterkonzern DZ Bank

28. Februar 2023 - Das Konzern-Ergebnis der Finanzgruppe, zu der auch die R+V Versicherung, die Bausparkasse Schwäbisch Hall und die Fondsgesellschaft Union Investment gehören, brach im vergangenen Jahr 2022 um 50,7 Prozent auf 1,07 Milliarden Euro ein. Ausschlaggebend für den Ergebnisrückgang: die Verluste der Versicherungstochter R+V.

„Verluste im Versicherungsgeschäft und Einbußen im Asset Management haben den Jahresgewinn der DZ Bank halbiert“, erklärte der designierte alleinige DZ-Bank-Chef Cornelius Riese am Dienstag (www.dzbank.de). „Als Kapitalsammelstelle atmet unser Ergebnis in besonderem Maße mit der Entwicklung an den Kapitalmärkten."

Ausschlaggebend für den Ergebnisrückgang waren demnach die Verluste bei der Versicherungstochter R+V (www.ruv.de): Trotz stabilen Kundengeschäfts erwirtschaftete sie aufgrund der Kapitalmarktentwicklung und temporärer Bilanzierungseffekte einen Fehlbetrag von 268 Millionen Euro (Vorjahr: Gewinn von 772 Millionen – bocquel-news 16. Februar 2023, R+V trotzt Rückschlägen positiver Ausblick auf 2023). Der starke Rückgang drückte auch die harte Kernkapital-Quote der DZ Bank auf 13,7 Prozent von 15,3 Prozent Ende 2021.

Die Ergebnisse von Union Investment (www.union-investment.de/) lasteten ebenfalls auf dem Konzerngewinn. Union Investment ist Teil der Genossenschaftlichen FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken. Der Vorsteuergewinn der Fonds-Tochter schrumpfte im vergangenen Jahr um 43,6 Prozent auf 695 Millionen Euro. Grund hierfür seien performance-abhängige Erträge, die im Vergleich zu 2021 erheblich fielen, erklärte das Institut.

Wie die Nachrichtenagentur Reuters meldet, konnte die Verbund- und Geschäftsbank der DZ Bank AG den Verlusten gegensteuern: Die Zinseinnahmen und das Handelsergebnis erhöhten das Vorsteuerergebnis um 94,4 Prozent auf 904 Millionen Euro. Zudem stieg der Vorsteuergewinn im Segment Bausparen und privater Immobilienfinanzierung der DZ-Bank-Tochter Schwäbisch Hall um 10 Prozent auf 143 Millionen Euro.

„Schlechte Zahlen nur im Übergang“
Die DZ Bank sehe „die schlechten Zahlen vor allem dem Übergang auf die neuen IFRS-Rechnungslegungsstandards IFRS 17/IFRS 9 für Versicherer geschuldet“. Dazu sei anzumerken, dass die R+V als Mitglied der DZ Bank-Gruppe ihre Aktivseite mit Kapitalanlagen schon jetzt gemäß des neuen Bilanzierungsstandards IFRS 9 bewertet. Auf der Passivseite hatte die R+V 2022 noch nach dem alten Standard IFRS 4 bilanziert. Dies führe zum Ausweis eines ‚technischen Zinsänderungsrisikos‘, das wegen des starken Zinsanstiegs in den vergangenen Monaten temporär wirksam sei, erklärten die Mathematiker bei der DZ Bank. Schließlich sei es deshalb zum negativen Ergebnisbeitrag und der rückläufige Beitrag zur Kapital-Quote gekommen.

Das alles habe Anfang Januar 2023 seinen Lauf genommen, weil die R+V da auf den neuen Standard IFRS 17 umgestellt hatte. Bei der DZ Bank hieß es dazu, dass sie dadurch mit deutlich positiven Auswirkungen auf die harte Kernkapital-Quote rechne. Im Halbjahresfinanzbericht der DZ Bank werde das zum 30. Juni 2023 bereits ersichtlich. Wenn die R+V Versicherung schon im vergangenen Jahr nach dem neuen Standard bilanziert hätte, wäre die Kapital-Quote der DZ Bank mit mehr als 14,5 Prozent deutlich besser ausgefallen, sagen die DZ-Banker.

Aber insgesamt zeigt sich der DZ-Vorstand mit der operativen Geschäftsentwicklung der R+V zufrieden, auch wenn die gebuchten Bruttobeiträge der R+V nach IFRS von 19,2 auf 18,7 Milliarden Euro gesunken seien.

DZ-Vorstand ist optimistisch
Der DZ-Vorstand sei optimistisch, dass sie sich bald wieder verbessern würden, hieß es am Dienstag. Für das laufende Geschäftsjahr 2023 erwarte die DZ „einen leichten Rückgang der Wirtschaftsleistung in Deutschland, anhaltende Volatilität an den Märkten und somit ein Vorsteuerergebnis in der Spanne von 1,5 bis 2 Milliarden Euro“. (-el / www.bocuel-news.de)

 

zurück

Achtung Copyright: Die Inhalte von bocquel-news.de sind nach dem Urheberrecht für journalistische Texte geschützt. Die Artikel sind ausschließlich zur persönlichen Lektüre und Information bestimmt. Abdrucke und Weiterverwendung - beispielsweise zum kommerziellen Gebrauch auf einer anderen Homepage / Website oder Druckstücken - sind nur nach persönlicher Rücksprache mit der Redaktion (info@bocquel-news.de) gestattet.