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Konzepte und Kriterien

Pro bAV Pensionskasse in den Run-off geschickt

1. Februar 2018 - Der Axa Konzern fokussiert sich im Geschäftsfeld der betrieblichen Altersversorgung und veräußert die Pro bAV Pensionskasse an die Frankfurter Leben-Gruppe. Kunden profitieren von niedrigeren Kosten der Pensionskasse und damit höheren Rendite-Chancen. Auf Arbeitsplätze hat die Transaktion keine Auswirkung.

Der nächste Versicherer wählt für eine seiner Tochterfirmen den Weg in den Run-off. Die Axa Konzern AG (www.axa.de) richtet ihren Geschäfts-bereich betriebliche Altersversorgung (bAV) künftig neu aus. Und wird sich fortan auf die Direkt- und Rückdeckungsversicherung konzentrieren. In diesem Zuge hat das Unternehmen eine Verein-barung geschlossen, mit der ein Teil des betrieb-lichen Vorsorge-Bestandes – konkret die Pro bAV Pensionskasse AG (www.probav.de) – an die Frankfurter Leben-Gruppe (www.flgruppe.de) veräußert wird. Wie das Unternehmen mitteilt, profitieren Kunden und Axa gleichermaßen davon, denn der Abwicklungsspezialisten Frankfurter Leben-Gruppe führt alle 260.000 Verträge der Pro bAV Pensionskasse 1:1 mit unveränderten Garantien, Konditionen und Bedingungen fort.

Die Frankfurter Leben hat verbindlich zugesagt, die Kosten der Pro bAV pro Vertrag und Jahr dauerhaft um mehr als 15 Prozent gegenüber dem Jahr 2016 zu senken. Ebenso optimiert Axa mit der Übertragung den Einsatz von Managementkapazitäten und Kapital, um Wachstum in anderen Feldern der betrieblichen Altersversorgung zu beschleunigen Die Veräußerung steht noch unter dem Vorbehalt der Prüfung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (www.bafin.de).

Dr. Patrick Dahmen, im Vorstand der Axa Konzern AG verantwortlich für das Vorsorgegeschäft, erklärt dazu: „Für Kunden sind zwei Faktoren ausschlaggebend: die Rendite ihrer Anlage und die Sicherheit ihrer Altersversorgung. Wir haben dafür Sorge getragen, dass beides gewährleistet ist und sind daher davon überzeugt, dass dieser Schritt auch zum Wohle unserer Kunden ist. Die Frankfurter Leben-Gruppe hat aufgrund ihres grundsätzlich anders gelagerten Geschäftsmodells die Möglichkeit, ein niedrigeres Kostenniveau für ihre Kunden zu erzielen.“

Die Übertragung umfasst in Summe etwa 6 Prozent des gesamten Bestands im Vorsorgebereich beziehungsweise rund 260.000 Einzelverträge und Kapitalanlagen in Höhe von knapp 3 Milliarden Euro. Veränderungen im Markt und im regulatorischen Umfeld führten zu stark schrumpfendem Neugeschäft und abnehmenden Beständen bei der Pro bAV Pensionskasse. Ohne die Kostenbegrenzung der Frankfurter Leben-Gruppe bestünde die Gefahr, dass die Stückkosten pro Vertrag ansteigen und damit die Rendite für die Kunden sinkt. Als vergleichsweise „junge“ Gesellschaft musste die Pro bAV ihre Überschussbeteiligung im anhaltenden Niedrigzinsumfeld schon deutlich reduzieren. Gegenüber anderen Produkten hatte die Pensionskasse insbesondere im Neugeschäft so deutlich an Attraktivität verloren.

Weniger Komplexität und mehr Fokus
In allen anderen Durchführungswegen bleibt die betriebliche Altersversorgung ein wesentlicher strategischer Schwerpunkt für die Axa, heißt es. Die Gesellschaft reduziert durch die Übertragung maßgeblich die Komplexität und optimiert den Einsatz von Managementkapazitäten sowie Kapital.

„Axa steht hundertprozentig zur privaten und betrieblichen Altersversorgung. Wir sind von den Markt-Chancen in diesem Bereich überzeugt und haben noch viel vor. Die Pro bAV Pensionskasse ist ein Sonderfall. Mit ihrer Veräußerung an die Frankfurter Leben-Gruppe können wir uns stärker fokussieren und uns operativ auch so aufstellen, dass wir unser Vorsorgegeschäft mit Nachdruck vorantreiben und noch stärker wachsen“, erläutert Dr. Alexander Vollert, Vorsitzender des Vorstands der Axa Konzern AG, den strategischen Hintergrund.

Wie die Axa mitteilt, konzentriert sich die Versicherungsgruppe im Rahmen der Unternehmensstrategie „Ambition 2020“ auf die Produkte und Kanäle der betrieblichen Altersversorgung – Direkt- und Rückdeckungsversicherung – die für neue Kunden unter den veränderten Gegebenheiten den besten Mehrwert bieten und gleichzeitig dazu beitragen, das Unternehmen effizienter aufzustellen. Der Fokus wird auf der Entwicklung neuer Produkte und Verkaufsansätze liegen, die konsequent auf heutige Kunden- und Marktanforderungen zugeschnitten sind und insbesondere die Chancen des Betriebsrentenstärkungsgesetzes nutzen.

Reibungsloser Übergang
Axa und Frankfurter Leben-Gruppe haben alle erforderlichen Vereinbarungen getroffen, um für Vertriebspartner, Geschäfts- und Endkunden einen reibungslosen Übergang und eine gute Zusammenarbeit zu gewährleisten. Mitarbeiter*innen, die aktuell mit Aufgaben rund um die Pro bAV Pensionskasse betraut sind, werden auch künftig im Axa Konzern weiterbeschäftigt. Sie werden die Pro bAV-Bestände vorerst fortführen und nach erfolgter Migration andere Aufgaben übernehmen.

Als deutscher Lebensversicherer unterliegt die Frankfurter Leben-Gruppe deutschen Regularien und ist Mitglied im gesetzlichen Sicherungsfonds Protektor. Das Unternehmen ist erfahren, finanzstark und auf die Verwaltung großer und stabiler Bestände ausgelegt. Positive Kundenerlebnisse sind deshalb im ureigenen Interesse der Frankfurter Leben-Gruppe. So wird das Unternehmen beispielsweise einen unabhängigen Beirat für seine Kunden einrichten, der die Geschäftsleitung in allen die Belange der Versicherten betreffenden Fragen beraten und unterstützen wird. In den vergangenen Jahren hat die Frankfurter Leben-Gruppe bereits mehrere vergleichbare Bestände anderer Versicherer übernommen und verwaltet sie seither erfolgreich und professionell.

Minimaler Sonderbestand
Für einen kleinen weiteren Bestand – die Größenordnung bewegt sich im Promillebereich gemessen am Vorsorge-Gesamtbestand – hat der externe Partner, der diesen Bestand bislang verwaltet, den Dienstleistungsvertrag mit Wirkung zum 31. Dezember 2018 gekündigt. Bei dem Bestand handelt es sich im Wesentlichen um ehemals von der DBV-Winterthur Lebensversicherung AG (www.dbv.de) abgeschlossene, fondsgebundene Versicherungsprodukte. Eine in diesem Fall hochkomplexe IT-Migration wäre im eigenen Haus aus Kapazitätsgründen bis zum Ablauf der Kündigungsfrist nicht abzuschließen. Axa strebt daher für diesen Sonderbestand eine Vereinbarung zur Übernahme durch einen externen Partner an. Eine finale Vereinbarung liegt noch nicht vor. (-ver / www.bocquel-news.de)

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