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Pflegeheimaversion und Angst vor Pflegearmut

12. November 2012 - Pflege im Altenheim ist weithin unbeliebt. Dennoch bleibt dieses Schicksal jedem dritten Pflegebedürftigen nicht erspart. Finanziell darauf vorbereitet sind allerdings die wenigsten Menschen, im Osten Deutschlands noch weniger als im Westen.

DKV Gebäude Nur sieben Prozent der Menschen im erwerbsfähigen Alter wollen im Falle der Pflegebedürftigkeit in ein Altenheim ziehen. Über die Hälfte der Menschen fühlt sich zudem im Pflegefall finanziell nicht genug abgesichert, vor allem in den östlichen Bundesländern. Das ergab eine repräsentative Umfrage der DKV Deutsche Krankenversicherung AG (www.dkv.com) bei Menschen unter 66 Jahren.

Demnach würden sich 28 Prozent der Befragten wünschen, im Pflegefall von ihren Angehörigen betreut zu werden. Fast ebenso beliebt (28 Prozent) ist laut Umfrage die Aussicht auf Pflege in einer Wohngemeinschaft mit anderen Betroffenen und einem Pflegedienst. 24 Prozent wünschen sich, zuhause von einem Pflegedienst betreut zu werden. Dabei würden sich die meisten Männer für eine Pflege von Angehörigen zuhause entscheiden, während Frauen mehrheitlich in die Alten-WG ziehen würden. Nur sieben Prozent der Menschen würden von sich aus einen Heimplatz anstreben. Dabei sieht die Realität anders aus: Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (www.destatis.de) wird fast jeder dritte Pflegebedürftige in einem Heim vollstationär betreut.

Mehr als jeder zweite Befragte (52,2 Prozent) fühlt sich für den Fall der Pflegebedürftigkeit finanziell nicht ausreichend abgesichert. Männer fühlen sich dabei etwas häufiger gut abgesichert als Frauen. „In Wirklichkeit dürften noch viel mehr Menschen im Alter finanzielle Schwierigkeiten bekommen", sagt DKV-Versicherungsexperte Benno Schmeing. „Die Pflegepflichtversicherung kommt nur für einen Teil der Pflegekosten auf, den Rest müssen der Pflegebedürftige oder seine Familie selbst zahlen." Eine private Pflegeversicherung, die diese Kosten übernehmen könnte, besitzen nur 1,9 Millionen Deutsche. Zum Vergleich: 26 Millionen Menschen haben eine Vollkasko-Versicherung für ihr Auto. Für private Pflegeversicherungen geben die Deutschen knapp 500 Millionen Euro pro Jahr aus, für die Vollkasko ihrer Autos 6.800 Millionen Euro.

Interessant sind die Ergebnisse aus der Länderauswertung. Danach fühlt sich etwa die Hälfte der Befragten in den westlichen Bundesländern ausreichend abgesichert, in den östlichen Bundesländern allerdings nur etwa ein Drittel. Fast zwei Drittel der Menschen im Osten fühlen sich nicht gut abgesichert. (hp / www.bocquel-news.de)

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