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Pflege-Tagegeld ist meist günstiger als Pflege-Renten

19. Oktober 2021 - Im aktuellen Rating des Analysehauses Morgen & Morgen zum Pflege-Tagegeld bekommen 41 Tarife die Bewertung „schwach". Dagegen erhalten 69 beim Pflege-Tagegeld 5 Sterne als Bestnoten. Es gibt insgesamt 26,44 Millionen Pflege-Policen. Bei den Pflege-Rententarifen schneiden 67 Tarife mit fünf Sternen in der Ratingbewertung ab.

Keine Frage – ohne private Pflegeversicherung haben Senioren im Fall der Fälle später kein auskömmliches Leben. Deutschlandweit gehören bereits jetzt insgesamt 2,5 Millionen Bundesbürger zur Altersgruppe 85 plus. Diese Altersgruppe soll bis 2055 auf bis zu 6,5 Millionen Menschen anwachsen. Viele von ihnen werden zugleich auf Pflege angewiesen sein. Der Schritt in die Altersarmut ist nicht groß. Bereits heute müssen Pflegebedürftige bei der Unterbringung in ein Heim durchschnittlich 2.125 Euro als Eigenleistung aufbringen.

Pflege-Tagegeldversicherung: Erfolgreichstes Produkt
Um dem Risiko pflegebedingter Armut zu entgehen, bleibt meist nur der Abschluss einer privaten Pflegeversicherung. Erfolgreichstes Produkt dieser Art ist derzeit – mit einem Bestand von 26,44 Millionen Policen gemäß GDV-Statistik die Pflegetagegeldversicherung.

Den günstigsten Einstiegs-Tarif bieten derzeit private Krankenversicherer (PKV), das stellen die Experten von Morgen und Morgen (www.morgenundmorgen.de) fest. Anders als bei der Pflege-Renten der Lebensversicherer handelt es sich beim der Pflege-Tagegeld um eine reine Risikoversicherung. Deshalb gibt es beim Pflege-Tagegeld-Modell keine Leistung an Hinterbliebene beim Todesfall; ebenso können Beiträge nicht anteilig zurückerstattet werden. Außerdem anders als bei den Pflege-Renten ist die Beitragshöhe beim Tagegeld nicht garantiert, sondern kann ähnlich wie bei privaten Krankenversicherungen angepasst werden.  

Aufgrund des Erfolgs der Produkte geraten sie auch immer mehr ins Interesse der Rating-Häuser. Morgen und Morgen analysiert schon seit längerem die Produkte – und veröffentlicht nun parallel zu einem Pflegerenten-Rating auch ein neues Produktrating zur Pflege-Tagegeldversicherung. Hier zeigt sich: Das Tarifangebot ist groß, die Qualität der Tarife hält aber noch nicht das hohe Niveau der Pflegerenten. Denn während Pflegerenten aus Sicht der M&M-Experten durchwegs alle überzeugten, gibt es insgesamt 41 Pflegetagegeld-Tarife, die lediglich zwei Sterne für ein „schwaches“ Abschneiden erhalten.

Bisher wurde bei der Betrachtung von Pflegetarifen über unterschiedliche Preise und Kalkulationsgrundlagen diskutiert, wichtig ist jedoch vor allem auch die unterschiedliche Bedingungsqualität der Tarife. Daher untersucht und analysiert Morgen & Morgen Pflegerenten- und Pflegetagegeldtarife und weist die Ergebnisse in zwei unterschiedlichen Ratings aus.

„Wir haben die Ratingfragen zu den Pflegerenten und -tagegelder weitestgehend auf einen Nenner gebracht und sind dabei auch auf die spartenindividuell gesetzten Unterschiede im Ratingverfahren eingegangen.“ erklärt Thorsten Bohrmann, Senior Versicherungsanalyst bei Morgen & Morgen. Das M&M Rating Pflegerente wurde erstmals im März 2011 veröffentlicht, im März 2012 folgte das M&M Rating Pflegetagegeld. Bewertet wird bei beiden Ratings die Qualität der Bedingungen. Preise spielen bei der Ratingbewertung keine Rolle. Die Bedingungen werden anhand von Leistungsfragen bewertet.

Die Morgen&Morgen-Analysen gehen bei der Bewertung so vor:
Sie stellen fünf „sehr wichtige" Fragen an jedes Produkt, die jeweils fünf Punkte einbringen. Hierzu gehört unter anderem die Frage, ob die Versicherung bei Eintritt eines Pflegegrades beitragsfrei gestellt wird. Nicht alle Produkte der Pflege-Tagegeldversicherung ermöglichen diese Option.

Zwanzig „wichtige“ Fragen an die unterschiedlichen Produkte bringen je drei Punkte. Hierzu gehört zum Beispiel die Frage: Verzichtet der Versicherer auf sein Recht auf Beitragserhöhung oder Kündigung bei unverschuldeter Obliegenheitsverletzung des Versicherungsnehmers nach Paragraf (§) 19 Versicherungsvertragsgesetz (VVG)? Oder beschränkt der Versicherer die Mitwirkungspflicht des Versicherungsnehmers auf zumutbare ärztliche Anweisungen?

Aber auch zwölf „weniger wichtige Fragen“ bringen jeweils noch einen Punkt. Bietet der Versicherer beispielweise Nachversicherungsgarantien in Form einer Erhöhung des versicherten Pflege-Tagegeldes bei Heirat und Geburt/Adoption an - oder bietet er Überbrückungsmöglichkeiten bei Zahlungsschwierigkeiten an – dann wird dieses Produkt entsprechend besser bewertet.

Die Antworten beziehungsweise die Punkte eines Tarifs werden danach in eine fünfstufige Notenskala übersetzt:

  • Fünf Sterne stellen die Bestnote für ein „ausgezeichnetes“ Abschneiden dar – hierfür wird eine Mindestpunktzahl von 70 Punkten gefordert.
  • Vier Sterne gibt es bei der Bewertung – dafür muss ein Tarif mindestens 57 Punkte erreichen.
  • Drei Sterne bedeuten ein „durchschnittliches“ Abschneiden für 45 bis 56 Punkte.
  • Zwei Sterne sind im Ergebnis „schwach“ – auch hierfür muss noch eine Mindestpunktzahl von mindestens 35 Punkten erreicht werden.
  • Einen Stern erhält, wer „sehr schwach“ abschneidet.

In direkter Gegenüberstellung zu Produkten der Pflege-Rente kann demnach aus dem Test geschlossen werden: Es gibt bei Produkten der Pflege-Tagegeldversicherung weiterhin Nachholbedarf - zumindest bei einigen Anbietern, um alle Tarife mit einem gewissen Standard zu versehen. Eine Tabelle mit allen Testergebnissen ist auf der Webseite von Morgen und Morgen verfügbar.

„Das Niveau beider Absicherungsformen, sowohl der Pflegetagegelder, als auch der Pflegerenten, hat sich in den letzten Jahren erfreulich gut entwickelt. In der Beratungspraxis liegt der Fokus bei der Vermittlung von Pflegetagegeldtarifen sicherlich auf dem Preis sowie der familiären Situation, bei Pflegerenten dienen sicherlich häufig Einmalauszahlungen aus Lebensversicherungen der hochwertigen Absicherung des Pflegerisikos,“ sagt Bohrmann mit Blick auf die Vermittlung. (-el / www.bocquel-news.de)

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