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Konzepte und Kriterien

PKV-Versicherer, die (noch) nach Personen wachsen

17. Juli 2019 - Debeka, HanseMerkur und die Signal Iduna gehörten 2018 zu den großen Gewinnern, die mehr Versicherungsnehmer*innen in ihren Krankenversicherungs-Unternehmen verzeichneten. Erstmals seit 2011 hat die Branche 2018 ihr Bruttowachstum um 4.100 Personen in der Vollversicherung auf 284.600 Personen erhöht.

Die privaten Krankenversicherer (PKV) haben hierzulande erstmals im vergangenen Jahr nach 2011 in der Krankenvollversicherung brutto um insgesamt 4.100 neue Versicherte zugelegt. Unter Berücksichtigung der Abgänge sank diese Zahl netto jedoch zum siebten Mal in Folge. Zählte die PKV 2017 marktweit noch 8.753.400 Vollversicherte, waren es 2018 mit 8.736.300 erneut rund 0,2 Prozent weniger.

„Zumindest haben aber elf der 32 Unternehmen unter dem Strich Versicherte hinzugewonnen“, schreibt Russel Kemwa, Pressesprecher der Assekurata Rating-Agentur (www.assekurata.de) in seinem aktuellen Blog.

Steigende Jahresentgeltgrenze, Wiedereinführung der Beitragsparität und Hamburger Modell (Wiedereingliederung ins Berufsleben nach Krankheit) gelten als besonders große Herausforderung im Alltagsgeschäft der PKV (www.pkv.de). Russel Kemwa dazu: „Die politisch gesteckten Rahmenbedingungen für das Neugeschäft der privaten Krankenvollversicherung waren auch 2018 alles andere als rosig.“

Doch trotz dieses schwierigen Umfelds hat die Branche Kemwas Angaben zufolge im vergangenen Jahr ihr Bruttowachstum in der Vollversicherung erstmals seit 2011 um 4.100 Personen auf 284.600 erhöht. Netto - also unter Berücksichtigung der Abgänge - sank die Anzahl der vollversicherten Personen 2018 allerdings schon das siebte Mal in Folge.

Dabei hat der Marktführer, die Debeka (www.debeka.de), den Vollversichertenbestand wieder einmal am deutlichsten ausgebaut. 32.870 Vollversicherte gewannen das Koblenzer Unternehmen netto hinzu und waren somit das einzige PKV-Unternehmen, das hier ein fünfstelliges Bestandswachstum verbuchte.

„Ursächlich dafür ist vor allem die starke Position im Beihilfegeschäft, da dieses Segment marktweit noch um 0,9 Prozent wächst, während das Nicht-Beihilfesegment um 1,3 Prozent schrumpft“, betont der Assekurata-Sprecher. Mit deutlichem Abstand folgen die HanseMerkur (www.hansemerkur.de) mit 8.076 neuen Vollversicherten und die Signal Iduna Kranken (www.signal-iduna.de) mit 5.658, die neu als Vollversicherte gewonnen wurden – siehe Assekurata-Grafik (zum Vergrößern bitte anklicken).

In dem Assekurata-Blog (www.assekurata.de/blog) heißt es weiter: Wie schon in den vergangenen Jahren ist die Liste der Bestandsverlierer mit 21 Unternehmen ungleich länger - siehe Assekurata-Grafik (zum Vergrößern bitte anklicken). Zu den größten „Nettobestandsverlierern“ in der Vollversicherung gehören die fünf Unternehmen DKV (www.dkv.com), Allianz (www.allianz.de), Central (www.central.de), Bayerische Beamten (www.vkb.de - gehört zum die zum Konzern der Versicherungskammer Bayern) und LKH (www.lkh.de). 

„Allerdings sind die dargestellten Bestandsveränderungen mit einer gewissen Vorsicht zu interpretieren“, sagt Russel Kemwa. Demnach finden sich unter den „Verlierern“ viele Versicherer mit älteren Beständen beziehungsweise Versicherten. Deren Sterblichkeitsrate ist ungleich höher als bei einem jungen Kollektiv. Deutlich sticht dies zum Beispiel bei einem Vergleich zwischen dem digitalen Krankenversicherer Ottonova (www.ottonova.de) und der Allianz ins Auge. Mit einem neuen und damit recht jungen Bestand taucht die ottonova in der Liste der Nettogewinner auf, während die Münchener vermeintlich zu den Verlierern zählen.

Der Assekurata-Sprecher räumt ein, dass die Allianz in den vergangenen Jahren ihren Bruttozugang in der Vollversicherung kontinuierlich steigerte. „Dies kompensiert bislang aber nicht die Abgänge insbesondere durch Tod oder Wiedereintritt der Versicherungspflicht. Da die PKV-Gesellschaften den Bruttozugang in der Vollversicherung nicht im Geschäftsbericht veröffentlichen, bleibt hier ein Informationsdefizit im Hinblick auf die individuellen Wachstums-/Vertriebsstärken, die in der Bestandsveränderung nicht adäquat widergespiegelt werden“, ergänzt Kemwa.

Zu den zehn größten privaten Krankenversicherern mit den meisten Krankenvollversicherten gehört laut Assekurata-Blog unangefochten die Debeka (www.debeka.de) mit dem größten Vollversicherungsbestand – siehe Assekurata-Grafik (zum Vergrößern bitte anklicken). Damit hat die Debeka den Abstand zu ihren Verfolgern noch einmal ausgebaut. Mit rund 27 Prozent entfällt mehr als ein Viertel des marktweiten Vollversichertenbestands auf die Koblenzer, womit sie einen höheren Marktanteil vereinnahmen als die folgenden drei Unternehmen Axa (www.axa.de), DKV (www.dkv.com) und Signal Iduna (www.signal-iduna.de), die addiert lediglich auf 25 Prozent kommen – also zusammen nur ein Viertel des gesamten PKV-Marktes stellen. (-el / www.bocquel-news.de)

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